Definition:
Irreversibles Endstadium chronischer Leberschädigung.
Bei einer Leberzirrhose geht das Lebergewebe zugrunde. Es wandelt sich nach
und nach in Bindegewebe um, es vernarbt. Als Folge des zunehmenden Umbaus
des Organs durch die dauerhafte Zerstörung und Regeneration des Gewebes,
nimmt die Funktion nach und nach ab. Im Endstadium kann die Leber ihre
Aufgabe als zentrales Stoffwechselorgan nicht mehr erfüllen, der Patient
stirbt an einem Leberversagen
Die Leberzirrhose ist durch eine Kombination aus Zellnekrose, entzündlicher
Infiltration und gestörter Regeneration des Lebergewebes gekennzeichnet.
Epidemiologie:
die Inzidenz der Leberzirrhose liegt in den Industrieländer bei etwa
250/100000 Einwohner pro Jahr.
Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen
Ätiologie:
die Leberzirrhose ist das Endstadium chronischer Lebererkrankungen.
sie gilt als irreversible Schädigung des Leberparenchyms
entwickelt sich typischerweise über mehrere Jahre oder sogar
Jahrzehnte.
fast alle chronischen Lebererkrankungen führen im Endstadium zu einer
zirrhotischen Leber.
Krankheitsursachen und -entwicklung
Mehrere Dutzend Erkrankungen können, meist über eine chronische
entzündliche Reaktion (chronische Hepatitis), zur Leberfibrose und
schließlich Leberzirrhose führen
, bei kleinen Kindern ist eine Leberzirrhose selten.
Häufigste Ursachen: sind Gallenwegsatresien und angeborene
Stoffwechselstörungen mit früher Manifestation.
bei älteren Kindern und Jugendlichen gewinnen
Autoimmunhepatitiden, chronische Virushepatitiden sowie
Stoffwechselstörungen mit späterer Manifestation an Bedeutung.
bei Erwachsenen dominieren nichtalkoholische
Fettlebererkrankungen, Alkoholmissbrauch und chronische
Virushepatitiden.
Chronische Lebererkrankungen, die Ursache einer Leberzirrhose sein können:
Erkrankung: Kurzcharakterisierung:
angeborener Gallengangsverschluss
unklarer Ursache.
Gallenwegsatresie: Leitsymptom:
Ikterus beim Neugeborenen,
später Gedeihstörung
schließlich Leberfibrose/-zirrhose
Verstopfung der Gallenwege durch die zu zähe
Galle
Mukoviszidose: → Gallestau
→ Leberschädigung bis zur Zirrhose
erblich bedingte Kupferspeicherkrankheit
verminderter Kupfer-ausscheidung über die Galle
Morbus Wilson: Kupferablagerung in den Organen, u. a. Leber,
Auge → brauner Ring am Hornhautrand
ZNS → neurolog.-psych. Symptome: oft
parkinsonähnlich
, Erkrankung: Kurzcharakterisierung:
Leberschädigung meist bei metabolischem
Nichtalkoholische Syndrom
= bezeichnet die Kombination von gestörtem
Fettlebererkrankungen:
Kohlenhydratstoffwechsel, Hypertonie,
Dyslipoproteinämie und Adipositas.
Alkoholische Leberschädigung bei Alkoholmissbrauch durch
die Abbauprodukte des Alkohols.
Fettlebererkrankungen
Hepatitis B, C, oder D > 6 Monate.
Risiko der Zirrhose abhängig von der Aktivität
Chronische
der Hepatitis.
Virushepatitis:
auch bei Beschwerdefreiheit ansteckend
Infektionsrisiko abhängig vom Virusgehalt des
Blutes
Kardiovaskuläre Stauungsleber (Blutstau in der Leber)
→ Sauerstoffmangel der Leberzellen
Ursachen, z. B. → Nekrosen
Rechtsherzinsuffizienz → Fibrose, Zirrhose
:
Pathogenese:
längeres Einwirken der unterschiedlichen Schädigungsfaktoren geht mit
Leberzellnekrosen, Einwanderung von Leukozyten und vermehrter
Kollagenbildung in der Leber einher.
die zwischen den Bindegewebssepten verbliebenen Leberzellen versuchen
das Gewebe wiederherzustellen, was aber nicht gelingt
es bilden sich Regeneratknoten des Leberparenchyms. Die normale
Läppchenstruktur der Leber ist irreversibel gestört