Latein
Seneca
Biografie
• 4 v.Chr. (Cordoba, Spanien) - 65 n.Chr. (Freitod)
• bekannte Familie (Schriftsteller, Provinzverwalter)
• Jugend: oft krank (suizidal), Rhetorik Ausbildung in Rom
• 8 Jahre Exil auf Korsika (angeblicher Ehebruch mit Kaiser Caligulas Schwester)
• Gattin von Kaiser Claudius beendete das Exil, machte ihn zu Neros Erzieher
• Größte Erfolge: Senat, Konsul, zweitreichster Mann Roms
• Rügzug aus Politik, nachdem Nero seine Mutter ermorden lässt -> Entstehung der Epistulae Morales
• Nero zwingt Seneca zum Selbstmord (Mitwisser einer Verschwörung)
Briefliteratur
• sorgfältig stilisiert und publiziert
• inszenierter Kontakt zum Adressaten Lucilius (philosophisch interessiert, aber Laie)
• oberschichtliches Lesepublikum
• lyrisches Ich tritt in intensiven Kontakt mit dem Leser -> Vermeidung von dogmatischer Enge und Überlegenheit
• Diatribe
- predigtartige Vermittlung philosophischer Inhalte
- scheinbarer Dialog (interlocutor) -> Einwände, Widerlegungen
- praktische Beispiele, Exempla
- Verzicht auf Fachterminologie
- thematische Abwechslung
Rhetorische Technik
• Doxographie: systematische Darlegung
-> allgemeine Aussagen, Sentenzen, Stilmittel, Bezug zum Leser, ex negativo
• Paränese: Mahnrede
-> Anrede, Aufforderungen (Imperative), interlocutor, Ratschläge
• Stil: Brevitas (Asyndeta, Ellipsen), metaphorisch, Sentenzen
Philosophie der (späten) Stoa
Ziel: Eudämonie
33
/ vita beata
1
Ethik: Handeln nach Vernunft (ratio),
naturgemäß Leben (secundum natural vivere),
Erstreben des sittlich Guten (honestum)
, Latein
Güterlehre
όν
quod est
Seiendes
Eudämoniebezogenes Nicht-Eudämoniebezogenes (αδιάφορον)
(Logosnatur) (animalische Natur)
αγαθόν κακόν προηγμένον αποπροηγμένον απλως αδιάφορον
bonum malum productum remotium omnino indifferens
Gut Übel Vorgezogenes Zurückgesetztes völlig Gleichgültiges
• Jeder Mensch strebt nach Eudämonie (εύδαιμονία / vita beata / beatitudo)
• dazu muss ein Mensch gemäß seiner Natur leben (secundum naturam vivere)
-> Gutes erreichen (bonum)
-> frei von Übel (malum)
• 3 Klassen
- Äußerlich: Reichtum, politischer Einfluss, Familienleben
- Körperlich: Gesundheit, Kraft, langes Leben
- seelisch: Klugheit, Gerechtigkeitssinn, Prinzipientreue
• Gut: nur was völlig frei verfügbar ist (Vernunft/ratio) -> zu erstreben (expectendum)
• Übel: was die Entfaltung der Vernunft behindert (z.B. Zeitverschwendung) -> zu vermeiden (fugiendum)
• Gleichgültiges (αδιάφορα)
- bevorzugte Dinge (z.B. Reichtum) -> zu ergreifen (sumenda), wenn nichts Vernünftiges dagegen spricht
- zurückgesetzte Dinge (z.B. Armut) -> zu umgehen (vitanda), wenn ohne Verachtung der Vernunft möglich
-> zu ertragen (ferenda)
- völlig Gleichgültiges
• Mensch hat selbst die Verantwortung für seinen Geist, also nur seelische Güter moralisch bewertbar
-> sittliche Güter (honestum) vs. moralisch schlechte Güter (turpe)
Tugendlehre
• vollkommene ratio macht den sapiens unverwundbar
• 4 Kardinaltugenden
- Einsicht/Weisheit (prudentia/sapientia)
- Gerechtigkeit (iustitia)
- Stärke (fortitudo)
- Selbstbeherrschung (modestia)
Seneca
Biografie
• 4 v.Chr. (Cordoba, Spanien) - 65 n.Chr. (Freitod)
• bekannte Familie (Schriftsteller, Provinzverwalter)
• Jugend: oft krank (suizidal), Rhetorik Ausbildung in Rom
• 8 Jahre Exil auf Korsika (angeblicher Ehebruch mit Kaiser Caligulas Schwester)
• Gattin von Kaiser Claudius beendete das Exil, machte ihn zu Neros Erzieher
• Größte Erfolge: Senat, Konsul, zweitreichster Mann Roms
• Rügzug aus Politik, nachdem Nero seine Mutter ermorden lässt -> Entstehung der Epistulae Morales
• Nero zwingt Seneca zum Selbstmord (Mitwisser einer Verschwörung)
Briefliteratur
• sorgfältig stilisiert und publiziert
• inszenierter Kontakt zum Adressaten Lucilius (philosophisch interessiert, aber Laie)
• oberschichtliches Lesepublikum
• lyrisches Ich tritt in intensiven Kontakt mit dem Leser -> Vermeidung von dogmatischer Enge und Überlegenheit
• Diatribe
- predigtartige Vermittlung philosophischer Inhalte
- scheinbarer Dialog (interlocutor) -> Einwände, Widerlegungen
- praktische Beispiele, Exempla
- Verzicht auf Fachterminologie
- thematische Abwechslung
Rhetorische Technik
• Doxographie: systematische Darlegung
-> allgemeine Aussagen, Sentenzen, Stilmittel, Bezug zum Leser, ex negativo
• Paränese: Mahnrede
-> Anrede, Aufforderungen (Imperative), interlocutor, Ratschläge
• Stil: Brevitas (Asyndeta, Ellipsen), metaphorisch, Sentenzen
Philosophie der (späten) Stoa
Ziel: Eudämonie
33
/ vita beata
1
Ethik: Handeln nach Vernunft (ratio),
naturgemäß Leben (secundum natural vivere),
Erstreben des sittlich Guten (honestum)
, Latein
Güterlehre
όν
quod est
Seiendes
Eudämoniebezogenes Nicht-Eudämoniebezogenes (αδιάφορον)
(Logosnatur) (animalische Natur)
αγαθόν κακόν προηγμένον αποπροηγμένον απλως αδιάφορον
bonum malum productum remotium omnino indifferens
Gut Übel Vorgezogenes Zurückgesetztes völlig Gleichgültiges
• Jeder Mensch strebt nach Eudämonie (εύδαιμονία / vita beata / beatitudo)
• dazu muss ein Mensch gemäß seiner Natur leben (secundum naturam vivere)
-> Gutes erreichen (bonum)
-> frei von Übel (malum)
• 3 Klassen
- Äußerlich: Reichtum, politischer Einfluss, Familienleben
- Körperlich: Gesundheit, Kraft, langes Leben
- seelisch: Klugheit, Gerechtigkeitssinn, Prinzipientreue
• Gut: nur was völlig frei verfügbar ist (Vernunft/ratio) -> zu erstreben (expectendum)
• Übel: was die Entfaltung der Vernunft behindert (z.B. Zeitverschwendung) -> zu vermeiden (fugiendum)
• Gleichgültiges (αδιάφορα)
- bevorzugte Dinge (z.B. Reichtum) -> zu ergreifen (sumenda), wenn nichts Vernünftiges dagegen spricht
- zurückgesetzte Dinge (z.B. Armut) -> zu umgehen (vitanda), wenn ohne Verachtung der Vernunft möglich
-> zu ertragen (ferenda)
- völlig Gleichgültiges
• Mensch hat selbst die Verantwortung für seinen Geist, also nur seelische Güter moralisch bewertbar
-> sittliche Güter (honestum) vs. moralisch schlechte Güter (turpe)
Tugendlehre
• vollkommene ratio macht den sapiens unverwundbar
• 4 Kardinaltugenden
- Einsicht/Weisheit (prudentia/sapientia)
- Gerechtigkeit (iustitia)
- Stärke (fortitudo)
- Selbstbeherrschung (modestia)