2.1 Der Mensch als Wirtschaftssubjekt
Merkmale und Definition:
➢ Um das menschliche Verhalten in betriebswirtschaftlichen Modellen und Theorien
zu berücksichtigen, können verschiedene Menschenbilder zum Einsatz kommen:
Das Modell des rational handelnden Menschen (Homo oeconomicus):
➢ Annahme, dass der Mensch eine klare Vorstellung darüber hat, welchen Nutzen
ihm der Erwerb eines bestimmten Gutes bringt
➢ Es geht davon aus, dass der Mensch alle Informationen zur Beurteilung aller
Handlungsalternativen besitzt
➢ Der Mensch fällt seine Entscheidung zum Erwerb eines Gutes nach dem
Rationalprinzip
Das Modell des beschränkt-rational handelnden Menschen:
➢ Der handelnde Mensch ist aufgrund eingeschränkter
Informationsverarbeitungskapazitäten, Zeit und sonstigen knappen Ressourcen
nicht in der Lage, nach optimalen Entscheidungsalternativen zu selektieren
➢ Das Modell geht davon aus, dass dem Menschen zufriedenstellende
Handlungsergebnisse ausreichen
➢ Das beschränkt- rationale verhalten ist geprägt:
➢ Von der Suche nach relativ zufriedenstellenden Alternativen (satisfying vs.
Maximizing)
➢ Durch die Nutzung von einfachen und emotional gefärbten Entscheidungsregeln
➢ Von überwiegend habitualisiertem Verhalten (Gewohnheiten)
➢ Durch eine „Muddling-through-Verhaltenstendenz“ (Durchwursteln)
Das Modell des sozialen Menschen:
➢ Begründer der Bewegung (Mayo, Roethlisberger, Dickson)
➢ Theorie, dass Menschen in ihrem Verhalten und Leistungswillen durch die
Zufriedenheit mit der gesamten Arbeitssituation beeinflusst werden
➢ Die Zufriedenheit ist von sozialen Faktoren und Beziehungen abhängig, man spricht
von Menschenbilde des „social man“
➢ Human-Relations-Ansatz: untersucht die Wirkung sozialer Phänomene (bspw.:
Gruppenidentität, Gruppennormen) auf die Arbeitsleistung und -motivation des
Menschen
➢ Die Förderung sozialer Beziehungen stehen im Vordergrund, da diese sich positiv auf
die Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung auswirken
Das Modell des Menschen als Potenzial von Fähigkeiten und Fertigkeiten:
➢ Human Resource Model: Stellt den einzelnen Menschen mit seinen persönlichen
Potenzialen gegenüber der Gruppe stärker in den Vordergrund