b
Inhalt
1 Lektion 1 – Organisationstheoretische Grundlagen ............................................................................ 2
1.1 Entscheidungstheorie ............................................................................................................... 2
1.2 Die neue Institutionsökonomik .................................................................................................. 5
1.3 Die Systemtheorie von Niklas Luhmann ................................................................................... 7
2 Lektion 2 – Sozialmanagement als Intervention in Systeme .............................................................. 9
2.1 Begriffe im Kontext des Sozialmanagements ........................................................................... 9
2.2 Systemische Organisationsentwicklung .................................................................................10
2.3 Toolbox systemischer Managementmethoden und Techniken ..............................................12
3 Lektion 3 – Führung im Sozialmanagement .....................................................................................13
3.1 Begriffliche Abgrenzung von Führung und Management .......................................................20
3.2 Besonderheiten der Führung im Sozialwesen ........................................................................20
3.3 Die Rolle und Aufgabe von Führungskräften ..........................................................................21
3.4 Führungspersönlichkeiten, Führungstypen und Führungstheorien ........................................22
4 Lektion 4 – Handlungsstrategien betriebswirtschaftlicher Steuerung ...............................................24
4.1 Betriebswirtschaftliche Steuerung ..........................................................................................24
4.2 Finanzierungsgrundlagen in der Sozialwirtschaft ...................................................................24
4.3 Gemeinnützigkeit ....................................................................................................................26
4.4 Entgelt und Tarifgestaltung .....................................................................................................27
4.5 Vergütung und der dritte Weg.................................................................................................28
4.6 Budgetierung...........................................................................................................................29
5 Lektion 5 – Anforderungen und Handlungsstrategien fachlicher Steuerung ....................................30
5.1 Die Betonung einer individuellen Unternehmensphilosophie .................................................30
5.2 Die Organisationskultur in Einrichtungen des Sozialwesens .................................................31
5.3 Ziele und Aufgaben in Organisationen der Sozialwirtschaft ...................................................32
5.4 Ehrenamtlichkeit im Sozialwesen ...........................................................................................32
5.5 Innovationen und Innovationsmanagement ............................................................................33
6 Lektion 6 – Kunden in der Sozialwirtschaft .......................................................................................34
6.1 Die Bedeutung der Kunden ....................................................................................................34
6.2 Das Konsumverhalten im (sozialen) Dienstleistungsmarkt ....................................................34
6.3 Kunden im Spannungsfeld verschiedener Interessen ............................................................35
,Lernzettel_Sozialmanagement
1 Lektion 1 – Organisationstheoretische Grundlagen
Einführung
Professionale soziale Arbeit hat zwangsläufig einen organisatorischen Kontext
• Organisationsforschung ist heterogen und interdisziplinär (unterschiedliche Blickwinkel)
o Soziologie: Mitarbeiterverhalten bei organisatorischen Veränderungen
o Betriebswirte: prozessoptimierende Aspekte mit wirtschaftlichem Fokus
➔ Es gibt nicht DIE eine Organisationstheorie
1.1 Entscheidungstheorie
➔ Der Begriff „Entscheidung“ integriert alle Wahlakte. Es ist eine mehr oder weniger bewusste Selektion
einer Handlungsalternative (Kaux/Gillenkirch/Schenk-Mathes – 2014)
• Selbst wenn keine offensichtliche Entscheidung getroffen wurde
Entscheidungstheoretischer Ansatz
➔ Untersucht organisationale Entscheidungsprozesse in zwei Richtungen
1. Entscheidungslogischer Ansatz
• Zielorientierte Auswahl der Handlungsalternativen durch die Organisationsmitglieder
Entscheidungshierarchie
- Übergeordnete Personen treffen Entscheidungen über organisatorische Maßnahmen, die
dazu führen sollen, dass Organisationsmitglieder gute Objektentscheidungen treffen können
• Objektentscheidungen (Auswahl von Mengen, Personaleinsatz, Preise und Investi-
tionen)
, Die Determinanten
Primärdeterminanten Sekundärdeterminanten
Werden Maßgeblich durch die
Sekundärdeterminanten
beeinflusst
• Das Entscheidungsmodell • Eigenschaften des Entscheidungsträ-
• Anzahl der Entscheidungsalternativen gers
• Mögliche Ergebnisse o Wissen
• Informationsstruktur des Entscheiders o Können
• Prognosefunktion des Entscheiders o Grundeinstellung zur Zukunft
• Zielfunktion des Entscheiders o Motivation
o Qualifikation
• Seine Umwelt
o Handlungsspielräume
o Umfang der Informationen
o Kommunikationskultur im Unter-
nehmen
• Der Ansatz findet kaum Anwendung – Entscheidungen werden eher auf Basis einer stark vereinfachten
Abwägung von Vor- und Nachteilen getroffen (Bea/Göbel – 2010)
2. Entscheidungsprozessorientierter Ansatz
• Ist dem Entscheidungslogischen Ansatz ähnlich, in den Punkten Handlungsspielraum, Nutzung dieses
durch Eigenschaften des Entscheiders mit dem Ziel, die richtige Entscheidung zu treffen
• Sie unterscheiden sich maßgeblich in der Beschreibung des Entscheidungsprozesses in Organisationen
• Dieser Ansatz behandelt die realen Entscheidungsfindungen, die weniger rational sind…
, Unzugänglichkeiten in der Entscheidungsfindung
Zielbildung • Persönliche, teils diametrale Ziele, anstatt des reinen Organi-
sationsziels
Problemanalyse • Unterschiedliche Ansichten und Interpretationen könne un-
überwindbare Hindernisse sein
Ergebnisermittlung • Kurzfristige, unmittelbare Entscheidungen haben Voraus zu
langfristeigen
• Zu erwartende Ergebnisse oft auf zu vereinfachter Ursache-
Wirkungs-Hypothese
Ungewissheit • Unvorhersehbarkeit der Zukunft nicht berücksichtigt
Entscheidung • Evt. Senkung des Anspruchsniveaus um zufriedenstellende
Lösungen zu erhalten – Entscheidungssuche beenden
Gewohnheit • Mensch als Gewohnheitstier – häufig liebgewonnene aber ver-
besserungswürdige Gewohnheiten
• Menschenbild, welches Entscheidungen beeinflusst ist geprägt von:
• Persönlichem Interesse
• Verfolgen eigene Ziele
• Sind begrenzt rational
• Häufig unzureichend informiert
• Individuell in ihren Begabungen, Wissen, Können und Motivation
Entscheidungsfehler verhindern, durch:
• Begrenzung von Verfügungsmöglichkeiten von Mitteln
• Festlegung von Verhaltensnormen
• Konsequente Informationsweitergabe
• Maßnahmen zur Verbesserung der Motivation der Entscheidungsträger
Inhalt
1 Lektion 1 – Organisationstheoretische Grundlagen ............................................................................ 2
1.1 Entscheidungstheorie ............................................................................................................... 2
1.2 Die neue Institutionsökonomik .................................................................................................. 5
1.3 Die Systemtheorie von Niklas Luhmann ................................................................................... 7
2 Lektion 2 – Sozialmanagement als Intervention in Systeme .............................................................. 9
2.1 Begriffe im Kontext des Sozialmanagements ........................................................................... 9
2.2 Systemische Organisationsentwicklung .................................................................................10
2.3 Toolbox systemischer Managementmethoden und Techniken ..............................................12
3 Lektion 3 – Führung im Sozialmanagement .....................................................................................13
3.1 Begriffliche Abgrenzung von Führung und Management .......................................................20
3.2 Besonderheiten der Führung im Sozialwesen ........................................................................20
3.3 Die Rolle und Aufgabe von Führungskräften ..........................................................................21
3.4 Führungspersönlichkeiten, Führungstypen und Führungstheorien ........................................22
4 Lektion 4 – Handlungsstrategien betriebswirtschaftlicher Steuerung ...............................................24
4.1 Betriebswirtschaftliche Steuerung ..........................................................................................24
4.2 Finanzierungsgrundlagen in der Sozialwirtschaft ...................................................................24
4.3 Gemeinnützigkeit ....................................................................................................................26
4.4 Entgelt und Tarifgestaltung .....................................................................................................27
4.5 Vergütung und der dritte Weg.................................................................................................28
4.6 Budgetierung...........................................................................................................................29
5 Lektion 5 – Anforderungen und Handlungsstrategien fachlicher Steuerung ....................................30
5.1 Die Betonung einer individuellen Unternehmensphilosophie .................................................30
5.2 Die Organisationskultur in Einrichtungen des Sozialwesens .................................................31
5.3 Ziele und Aufgaben in Organisationen der Sozialwirtschaft ...................................................32
5.4 Ehrenamtlichkeit im Sozialwesen ...........................................................................................32
5.5 Innovationen und Innovationsmanagement ............................................................................33
6 Lektion 6 – Kunden in der Sozialwirtschaft .......................................................................................34
6.1 Die Bedeutung der Kunden ....................................................................................................34
6.2 Das Konsumverhalten im (sozialen) Dienstleistungsmarkt ....................................................34
6.3 Kunden im Spannungsfeld verschiedener Interessen ............................................................35
,Lernzettel_Sozialmanagement
1 Lektion 1 – Organisationstheoretische Grundlagen
Einführung
Professionale soziale Arbeit hat zwangsläufig einen organisatorischen Kontext
• Organisationsforschung ist heterogen und interdisziplinär (unterschiedliche Blickwinkel)
o Soziologie: Mitarbeiterverhalten bei organisatorischen Veränderungen
o Betriebswirte: prozessoptimierende Aspekte mit wirtschaftlichem Fokus
➔ Es gibt nicht DIE eine Organisationstheorie
1.1 Entscheidungstheorie
➔ Der Begriff „Entscheidung“ integriert alle Wahlakte. Es ist eine mehr oder weniger bewusste Selektion
einer Handlungsalternative (Kaux/Gillenkirch/Schenk-Mathes – 2014)
• Selbst wenn keine offensichtliche Entscheidung getroffen wurde
Entscheidungstheoretischer Ansatz
➔ Untersucht organisationale Entscheidungsprozesse in zwei Richtungen
1. Entscheidungslogischer Ansatz
• Zielorientierte Auswahl der Handlungsalternativen durch die Organisationsmitglieder
Entscheidungshierarchie
- Übergeordnete Personen treffen Entscheidungen über organisatorische Maßnahmen, die
dazu führen sollen, dass Organisationsmitglieder gute Objektentscheidungen treffen können
• Objektentscheidungen (Auswahl von Mengen, Personaleinsatz, Preise und Investi-
tionen)
, Die Determinanten
Primärdeterminanten Sekundärdeterminanten
Werden Maßgeblich durch die
Sekundärdeterminanten
beeinflusst
• Das Entscheidungsmodell • Eigenschaften des Entscheidungsträ-
• Anzahl der Entscheidungsalternativen gers
• Mögliche Ergebnisse o Wissen
• Informationsstruktur des Entscheiders o Können
• Prognosefunktion des Entscheiders o Grundeinstellung zur Zukunft
• Zielfunktion des Entscheiders o Motivation
o Qualifikation
• Seine Umwelt
o Handlungsspielräume
o Umfang der Informationen
o Kommunikationskultur im Unter-
nehmen
• Der Ansatz findet kaum Anwendung – Entscheidungen werden eher auf Basis einer stark vereinfachten
Abwägung von Vor- und Nachteilen getroffen (Bea/Göbel – 2010)
2. Entscheidungsprozessorientierter Ansatz
• Ist dem Entscheidungslogischen Ansatz ähnlich, in den Punkten Handlungsspielraum, Nutzung dieses
durch Eigenschaften des Entscheiders mit dem Ziel, die richtige Entscheidung zu treffen
• Sie unterscheiden sich maßgeblich in der Beschreibung des Entscheidungsprozesses in Organisationen
• Dieser Ansatz behandelt die realen Entscheidungsfindungen, die weniger rational sind…
, Unzugänglichkeiten in der Entscheidungsfindung
Zielbildung • Persönliche, teils diametrale Ziele, anstatt des reinen Organi-
sationsziels
Problemanalyse • Unterschiedliche Ansichten und Interpretationen könne un-
überwindbare Hindernisse sein
Ergebnisermittlung • Kurzfristige, unmittelbare Entscheidungen haben Voraus zu
langfristeigen
• Zu erwartende Ergebnisse oft auf zu vereinfachter Ursache-
Wirkungs-Hypothese
Ungewissheit • Unvorhersehbarkeit der Zukunft nicht berücksichtigt
Entscheidung • Evt. Senkung des Anspruchsniveaus um zufriedenstellende
Lösungen zu erhalten – Entscheidungssuche beenden
Gewohnheit • Mensch als Gewohnheitstier – häufig liebgewonnene aber ver-
besserungswürdige Gewohnheiten
• Menschenbild, welches Entscheidungen beeinflusst ist geprägt von:
• Persönlichem Interesse
• Verfolgen eigene Ziele
• Sind begrenzt rational
• Häufig unzureichend informiert
• Individuell in ihren Begabungen, Wissen, Können und Motivation
Entscheidungsfehler verhindern, durch:
• Begrenzung von Verfügungsmöglichkeiten von Mitteln
• Festlegung von Verhaltensnormen
• Konsequente Informationsweitergabe
• Maßnahmen zur Verbesserung der Motivation der Entscheidungsträger