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Schulpsychologie: Zusammenfassung der Studienbriefe 1-5

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05-03-2022
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Hallo, ihr Lieben! Ich habe versucht die 5 Studienbriefe des Moduls Schulpsychologie bestmöglich zusammenzufassen. Hoffe es hilft euch bei der Prüfungsvorbereitung genauso, wie mir! Alles Gute und viel Erfolg!

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March 5, 2022
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SUL


Zusammenfassung Schulpsychologie
Studienbrief 1: Grundlagen und Aufgabenfelder der Schulpsychologie

Geschichte der Schulpsychologie:
Noch vor dem ersten Weltkrieg gab es eine Initialphase der Pädagogischen Diagnostik und
damit der Schulpsychologie  Problematik: Förderintention vs. Selektionsfunktion
Ablehnende Haltung der Lehrerschaft
Schulpsychologie erreichte erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine stabile
Identität. Es kristallisierten sich 2 Konzepte heraus:
 Hamburger Modell
Einzelfallarbeit: Psychologe mit Master ist Schulpsychologe
 Hessisches Modell
Pädagogische Beratung der Schule: Schulpsychologe ist Lehrkraft und Psychologe

Heutige Charakterisierung der Schulpsychologie:
Schulpsychologie ist der psychologische Fachdienst der Schule
Sie unterstützt SuS, Eltern, Lehrer, Schulleitung, Schulaufsicht, Schulverwaltung und Gremien
Verfügen über eine wissenschaftliche Hochschulausbildung in Psychologie
Sind Experten für das Verhaltung und Erleben, Denken und Lernen
Sie unterstützen Schüler ihre Persönlichkeit zu entwickeln, einen Schulabschluss und eine
altersgerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erreichen
Sie umfasst Prävention, Intervention und Evaluation von Individuen und Gruppen

Forderungen der Schulpsychologie:
 Gesetzliche Verankerung
 Versorgungsschlüssel von min. 1 Schulpsychologen für 5000 Schüler, 400 Lehrer und
12 Schulen  langfristig 1000 Schüler, 100 Lehrer, 3 Schulen
 Master in Psychologie
 Spezialisierte Weiterbildung
 Ausbau der empirischen schulpsychologischen Forschung
 Garantie der Arbeitsprinzipien
 Bereitstellung von Mitteln zur Qualitätssicherung
 Bei Doppeltätigkeit, mind. die Hälfte der Arbeitszeit als Schulpsychologe

Arbeitsprinzipien:
 Freiwilligkeit
 Freier Zugang (direkt)
 Kostenfreiheit
 Schweigepflicht
 Unabhängigkeit und Neutralität (von Weisungen unabhängig, allparteilich)

Qualitätsstandards:
Sind professionell, bilden sich fachlich fort, arbeiten in Fachteams, beteiligen sich an
Netzwerken, regelmäßige Supervision und Reflexion, Dokumentation, Evaluation und
Qualitätssicherung, fördern den Aufbau von Beratungs- und Unterstützungsstrukturen


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Rahmenbedingungen:
 Büro und Beratungsraum für vertrauliche Gespräche
 Gruppenräume für Fortbildungen und Schülergruppen
 Sekretariat zur Erreichbarkeit von Ratsuchenden
 Ein von Lehrkräften unbeachteter Zugang
 Aufbewahrungsmöglichkeiten von Dokumentationen
 Psychologisches Diagnostik- und Interventionsmaterial

Fachkompetenzen von Schulpsychologen:
 Masterabschluss in Psychologie
 Lernprozesse und Verhaltensformen von Kindern
 Entwicklungsverläufe von Kindern
 Gruppenprozessen und -dynamiken in Klassen
 Psychotherapeutische, systemische und lerntherapeutische Verfahren
 Methoden des sozialen und kooperativen Lernens
 Kriseninterventionen
 Unterrichtsdidaktik, Klassenführung, Schulentwicklung
 Vortragstechniken und Moderation von Gruppen
 Methoden des Coaching, Supervision, Mediation und Konfliktmanagements
 Psychopathologie
 Gutachtenerstellung
 Gesprächsführung

Feldkompetenz:
Da sie vor Ort arbeiten und meistens fest für einzelne Schulen zuständig sind
Können Arbeitsbeziehungen aufbauen (Sozialarbeit, Sonderpädagogen,
Beratungseinrichtungen vor Ort)
Bindeglied zu externen Unterstützungssystemen

Aufgabenfelder: Schulpsychologen unterstützen und beraten folgende Gruppen:
 Eltern, Schüler, Lehrer, pädagogisches Personal, Leitung, Schulaufsicht
 Lehrer, Kollegien und Schulklassen
 Schule als soziale Organisation und Institution in ihrem Bildungsauftrag
 Gremien und Qualitätszirkel

Aufgabenfelder: Schulpsychologie unterstützt in der Einzelfallberatung:
 Förderung individueller Begabung
 Beratung und Förderdiagnostik im Rahmen der inklusiven Schule
 Entwicklung von Förderplänen und Fördermaßnahmen
 Stärkung der Selbstwirksamkeit, Sozialkompetenz von Schülern
 Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenz und Persönlichkeit von Lehrern




Aufgabenfelder: Schulpsychologie unterstütz Schulen im Rahmen der Systemberatung:
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 Schul- und Qualitätsentwicklung
 Entwicklung zur inklusiven Schule
 Maßnahmen zum sozialen Miteinander in Klassen
 Gewaltprävention, schulinterne Krisenteams, Bewältigung von Krisen
 Maßnahmen zum Erhalt von Gesundheit
 Intervention, Moderation und Mediation bei Konflikten
 Einzel- und Teamberatung, Supervision und Coaching von Lehrern
 Entwicklung und Durchführung von Fortbildungen
 Arbeit von Qualitätszirkeln und Gremien

Definition Beratung:
Beratung ist eine Form verbaler Kommunikation zwischen mind. einem Berater und einem
Ratsuchenden mit dem Ziel, ein Entscheidungsproblem zu lösen. Der Beratende selbst trifft
keine Entscheidung, vielmehr hilft er dem Ratsuchenden bei der Entscheidungsfindung.

Verbesserung der Selbststeuerung ist das eigentliche Ziel der Beratung
Beratung ist ungleich Ratgeben, es ist mehr ein Austauschen über unterschiedliche
Sichtweisen, Folgen von Entscheidungen abschätzen lernen und Unsicherheiten besprechen

Prinzipien der Beratung:
 Freiwilligkeit
 Niederschwelligkeit (leichte/direkte Zugänglichkeit)
 Unabhängigkeit
 Neutralität
 Orientierung an den Nutzer
 Nicht-Bevormundung
 Fallbezogenheit
 Veränderungsbereitschaft der ratsuchenden Person

Vier Felder Schemata zur Klassifikation beraterischer Tätigkeiten:
1. Anleitung: Hilft unsere Möglichkeiten zu erweitern (Wissen)
2. Beratung: Hilft unsere Möglichkeiten zu nutzen (Blockierung lösen, Förderung von
Ressourcen und Strukturen)
3. Begleitung: Hilft unsere Lage zu ertragen (Stabilisierung)
4. Therapie: Hilft, unsere Lage rasch zu ändern (Auflösung des Problems)

Unterschied von Beratung und Therapie ist die Zielsetzung, nicht die Art der Maßnahme. Bei
der Therapie geht es um eine rasche Beseitigung einer leidvollen Lage (Heilkunde
psychischer Störungen/ Krankheitswerten). Beratung ist kleine Therapie.

Beratung, Therapie und Mediation zielen auf dasselbe Ziel  es geht um Veränderung,
Auslösen von Lernprozessen und Entwickeln neuer Handlungsmuster




Unterschiede zwischen Therapie, Beratung und Mediation:
Therapie Beratung Mediation
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Zuordnung Heilkunde Nicht Heilkunde Nicht Heilkunde
Zugang Gutachten über Alle Ausgehandelter
Therapiebedürftigkeit Vertrag
Inhalt Störung Wiedererlagen von Konfliktlösung
Wohlbefinden/
Selbstwirksamkeit
Fokus Veränderung der Lösung des Vermittlung
Person Problems, Stärken
und Ressourcen
Kostenübernahme Krankenkassen Kostenfrei im Bezahlung durch
Rahmen der Konfliktparteien
psychosozialen
Beratung

Kooperationspartner der Schule:
Schulpsychologie, Sonderpädagogen, Schulärzte, Kinder- und jugendpsychologischer Dienst,
Jugendamt, Erziehungsberatung, Vereine, Polizei, Schulaufsicht

Systemische Beratung/Therapie:
Befasst sich weniger mit der Analyse von individuell-persönlichkeitsspezifischen Prämissen,
sondern im Fokus stehen das Individuum und der Kontext, das interdependente
Beziehungsgeschehen. Ziel ist es Kommunikationsstrukturen aufzudecken und den Anstoß
für eine Veränderung der Dynamik des Systems zu geben.

Kurzzeittherapie:
Lösungsszenarien statt Problemanalyse
Das Problem nicht vertieft explorieren, sondern sich möglichst rasch auf Ressourcen zu
fokussieren und alle Möglichkeiten der Nutzung auszuschöpfen. Anregungen und Anstöße
geben, um direkt zu einer Problemlösung zu kommen. Interventionstechnik ist die
Wunderfrage: Woran merken sie, dass über Nacht ein Wunder geschehen ist? Was ist
anders?

Lösungsorientierte Systemtherapie:
Schüler die Möglichkeit geben die Situation zu reflektieren und ihm dabei Empfehlungen
geben.

Merkmale eines lösungsorientierten Beraters:
 Entwickler von Möglichkeitssinn
 Aktivierer von Ressourcen
 Ermutiger für den ersten Schritt
 Bewunderer von Autonomie
 Supervisor für die Interaktion mit der Außenwelt
 Förderer von Normalität
 Unterstützer von Selbstwirksamkeit

Phasenmodell der lösungsorientierten Beratung:
 Problemanalyse (Problemverstehen)

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