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URSÄCHLICHKEIT NACH DER ÄQUIVALENZTHEORIE
ALLGEMEINES
Kausalität:
wird bei den Erfolgsdelikten angeprüft
: wird mithilfe der conditio-sine-qua-non-Formel ermittelt
ist naturgesetzlicher Zusammenhang zwischen der Tathandlung und dem Erfolg
i Führt die Handlung zum Erfolg?
Tathandlung = Kausalität Erfolg
= jede Handlung, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne das ihr konkreter Erfolg entfiele
alle Bedingungen sind gleichwertig = äquivalent conditio-sine-qua-non-Formel
>
auf Anzahl der Zwischenursachen kommt es nicht an, Erfolg kann mehrere Ursachen haben
kein Regressverbot Ursächlichkeit wird nicht dadurch ausgeschlossen, dass nach der Tathandlung eine weitere
>
Handlung anknüpft und erst diese den Erfolg herbeiführt
bspw. durch eine weitere Handlung des Täters, des Opfers oder eines Dritten (beachte hierbei allerdings die
objektive Zurechenbarkeit)
Reserveursachen und hypothetische Abläufe dürfen nicht hinzugedacht werden
SONDERFÄLLE
Kumulative Kausalität
zwei unabhängig voneinander vorgenommene Handlungen führen durch ihr zeitliches Zusammenwirken den
:
tatbestandlichen Erfolg herbei
Rechtsfolge: beide Handlungen sind kausal, da der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele, wenn eine der beiden
Handlungen hinweggedacht werden würde
du
Beispiel:
A und B schütten unabhängig voneinander Gift in das
Weinglas des C. C trinkt das Weinglas und stirbt. Tathandlung 1
☒ Jede Giftdosis für sich wäre allein nicht tödlich
gewesen, denn erst das Zusammenwirken der
Giftdosen führt den tatbestandlichen Erfolg herbei Tathandlung 2
H
Alternative Kausalität (Doppelkausalität)
zwei unabhängig voneinander vorgenommene Handlungen führen durch ihr zeitliches Zusammenwirken zum
:
tatbestandlichen Erfolg, wobei jede Handlung für sich allein zur Erfolgsherbeiführung ausgereicht hätte, aber
nicht beide hinweggedacht werden können
Rechtsfolge: von mehreren Handlungen, bei denen jede für sich allein (alternativ), nicht jedoch beide gemeinsam
(kumulativ) hinweggedacht werden können, ohne das der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfiele, ist jede
Handlung kausal
Beispiel:
du
A und B schütten unabhängig voneinander Gift in das
:
Tathandlung 1
Weinglas des C. C trinkt das Weinglas und stirbt.
• Jede Giftdosis für sich allein wäre tödlich
gewesen, sodass jede beide Handlungen unabhängig
voneinander den tatbestandlichen Erfolg Tathandlung 2
herbeigeführt hätten
Hypothetische Kausalität
eine Handlung führt zum Erfolg, eine andere Handlung hätte wenig später mit Sicherheit zum selben Erfolg
:
geführt
Rechtsfolge: Handlung ist kausal, auch wenn eine andere
Reserveursache denselben Erfolg später herbeigeführt >
Tathandlung 1
hätte
Beispiel:
du
A erschießt C. C hätte kurz darauf ein Flugzeug >
genommen, welches dann abgestürzt wäre Tathandlung 2