Nervenzellen sind informationsverarbeitende und informationsübertragende Elemente des
Nervensystems bei Tieren und Menschen. Alle Nervenzelltypen weisen einen ähnlichen Aufbau
auf und können in drei Abschnitte unterteilt werden: Dendriten, Soma, Axon und präsynaptische
Endigung
• Dendriten: weitverzweigte Zellfortsätze, empfangen Signale anderer Nervenzellen –>
mehrere Tausend Verbindungen zu anderen Neuronen
• Zellkörper (Soma): biosynthetisches Zentrum der Zelle, enthält für die
Proteinbiosynthese nötige Zellorganellen (Mitochondrien, Ribosomen,
endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat) und Zellkern
• Axon (Nervenfaser): Zellfortsatz leitet elektrische Nervenimpulse vom Zellkörper aus
weiter
• Axonhügel: Ursprung des Axons am Soma –> Bildungsstelle der Aktionspotenziale
• Myelinscheide: (zusammengesetzt aus schwann’schen Zellen und bestehend aus 20%
Proteinen; 80% Lipiden) isoliert das Axon elektrisch und hat eine wichtige Funktion bei
der Erregungsleitung
• Schwannsche Zellen: umwickeln die Nervenzelle, erfüllen Schutz-, Stütz- und
Ernährungsfunktion und haben wichtige Bedeutung bei Entwicklung des
Nervensystems und Abspeicherung von Informationen
• Ranvier‘scher Schnürring: regelmäßige, nicht myelinisierte Unterbrechung der
Myelinscheide, ist wichtig für beschleunigte, saltatorische Erregungsleitung
• Synaptisches Endknöpfchen: bläschenförmige Verdickung, bildet mit der
nachfolgenden Nerven-, Muskel-, Sinnes-, oder Drüsenzelle eine Kontaktstelle –>
Synapse
• Funktion: Übertragung von Informationen auf nachgeschaltete Zelle
• motorische Endplatte: Synapse an einer Muskelfaser
, Erregungsleitung im Axon
• Leitungsgeschwindigkeit eines Axons hängt von seinem Durchmesser ab –> je höher
der Durchmesser, desto kleiner wird der Innenwiderstand im Vergleich zum
Membranwiderstand
• Kontinuierliche Erregungsleitung
- Wird durch das Axon durch durch eine fortlaufende Bildung des Aktionspotentials
weitergeleitet
- An jeder Stelle des Axons muss eine Depolarisation stattfinden –> erhöhter
Energieverbrauch, da Natrium-Kalium-Pumpe verstärkt arbeiten muss
- Vor allem bei wirbellosen Tieren (Tintenfische, Regenwürmer)
• Saltatorische Erregungsleitung
- Entsteht in Axonen, die von einer Myelinscheide umgeben sind (Myelinscheide
verhindert, dass mehr Strom über der Membran fließt, statt im Axon
- Mehr Strom im Axon –> schnellere Leitungsgeschwindigkeit
- läuft viel schneller ab
- AP kann nur an den nicht isolierten Ranvier‘schen Schnürringen gebildet werden –>
springt von Schnürring zu Schnürring und überbrückt so myelinisierte Bereiche, da
Depolarisation nur an nicht-isolierten Stellen des Axons entstehen kann
- Nur geringer Axon-Durchmesser notwendig
- Geringer Energieverbrauch –> Natrium-Kalium-Pumpe muss nur an den
Schnürringen arbeiten