Investition und Finanzierung
Lektion 1 – Einführung in die Investitionstheorie
Der Investitionsbegriff
- Investition ist die autonome Anschaffung eines Guts (Investitionsobjekts),
welche sich ökonomisch durch eine heutige Hingabe von Geld
(Anschaffungsauszahlung) sowie spätere Geldflüsse (Ein- bzw.
Auszahlungen, resultierend aus Besitz, Nutzung oder Verkauf des Guts)
auszeichnet
Investitionsbegriff – Auffassungen
- rein finanzwirtschaftlich (Fokus auf Ein- und Auszahlungen)
- rein leistungswirtschaftlich (optimale Kombination von Anlagegütern)
- gemischt finanz-leistungswirtschaftlich (bilanzielle Umwandlung von
Kapital in Vermögen)
Systematisierung von Investitionsarten
Systematisierung von Investitionsarten – Objektart
- Sach-/Realinvestitionen
o z. B. in Maschinen, Grundstücke, Gebäude, Werkzeuge, Vorräte,
Fahrzeuge
- Finanzinvestitionen
o z. B. in Bankguthaben, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Aktien
und sonstige Unternehmensanteile
- immaterielle Investitionen
o z. B. in personelles Know-how, Werbung bzw. Branding, Lizenzen,
Patente
Systematisierung von Investitionsarten – Zwecksetzung
- Errichtungs-/Gründungsinvestition
, o Erstinvestition zur Errichtung eines Betriebs, einer Maschine oder
eines UN.
- Erweiterungsinvestitionen
o beabsichtigen den Ausbau bzw. die Schaffung von neuem
Leistungspotenzial des Unternehmens
- Ersatzinvestitionen
o bezeichnen den Austausch eines (z. B. älteren) Investitionsobjekts
durch ein neues, gleichartiges Investitionsobjekt.
- Rationalisierungsinvestitionen
o dienen der Steigerung der Leistungsfähigkeit mit dem Ersatz durch
neue Investitionsobjekte, welche technisch verbessert oder
kosteneffizienter sind.
- Diversifikationsinvestitionen,
o dienen der Risikostreuung, da sie das Produktions- oder
Absatzprogramm erweitern
- Sozial- und Sicherungsinvestitionen
o zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen bzw. den
Unternehmensfortbestand gewährleisten
Die Investitionsentscheidung - Bei Einzelentscheidungen
- Investitionsdauerproblem
o Optimale Investitionsdauer muss festgelegt werden, wenn dies noch
nicht der Fall ist
- Wahlproblem
o Betrachtung verschiedener Investitionsalternativen, von der nur eine
getätigt werden soll (Situation sich ausschließender
Investitionsobjekte)
o Es besteht eine relativ vorteilhaft
- Vorteilhaftigkeitsproblem
o Betrachtung, ob eine Investition getätigt werden soll, oder nicht
o Es besteht eine absolute Vorteilhaftigkeit
Die Investitionsentscheidungen
Die Ziele des Investors
, - Handlungsweise, mit welcher der Entscheider seine Ziele am besten
erreicht
- Wenn der Investor mit der Durchführung einer vorteilhaften Investition
(also der optimalen Investitionsentscheidung) seine persönlichen Ziele
bestmöglich erfüllt
- Voraussetzung ist, dass die Ziele definiert sind
o zumeist den Shareholder-Value-Ansatz als Zielsetzung
Die Unternehmensleitung trifft die Entscheidungen so, dass
die Einkommens- bzw. Vermögensposition der
Eigenkapitalgeber maximiert, wird
o Zur Vereinfachung, wird dieses Einzelziel der
Vermögensmaximierung auch für Investitionsentscheidungen
unterstellt
o Ziele werden konkretisiert, wenn Vermögen in Geldeinheiten
ausgedrückt wird
o Ziel ist damit der Endwert
das Vermögen zum Ende des betrachteten
Investitionsprojekts
Die Ziele des Investors - Kritik
- nur ein rein monetärer Output einer Investition berücksichtigt
- nicht quantifizierbare Werte werden vernachlässigt.
- soziale oder ökologische Aspekte fließen nicht ein, obwohl beispielsweise
das Thema Nachhaltigkeit zunehmend Eingang in das Management von
Unternehmen findet
Die Ziele des Investors - Alternative
- Alternative: Zielsysteme
o Berücksichtigung mehrerer Ziele gleichzeitig
o klassischen Verfahren der Investitionsrechnung nicht anwendbar
o Alternative ist die Nutzwertanalyse
Ist kein Bestandteil der eigentlichen
Investitionsrechenverfahren
ist ein Verfahren, das die Entscheidungsfindung bei
komplexen Problemsituationen mit mehreren gleichzeitigen
Zielen rational unterstützen soll.
Die Daten und die Datenbeschaffung
Grundlage der Investitionsrechnung
- das Vorhandensein von Ein- und Auszahlungen über die gesamte
Investitionsdauer hinweg
Vollkommene Informationen
- Der Entscheider hat sämtliche Informationen aus Vergangenheit und
Zukunft, die für seine Entscheidung notwendig sind. Er trifft damit eine
Entscheidung unter Sicherheit.
Schwierigkeit der Investitionsrechnung
, - Für eine Kalkulation ist es wesentlich, dass die notwendigen Eingangsdaten
zur Verfügung stehen. Diese beziehen sich aber größtenteils auf zukünftige
Zeiträume und müssen folglich prognostiziert werden.
Prognoseverfahren
- qualitative Verfahren, bei denen der Fokus auf den subjektiven
Einschätzungen von Personen (z. B. Fachexperten) liegt
- quantitative Verfahren, welchen mathematische Methoden und
Vergangenheitswerte zugrunde liegen
o jeder Prognose haftet eine gewisse Unschärfe und somit
Unsicherheit an. Aus diesem Grund wird, je nach Kenntnis der
Ausprägung der zukünftigen Umweltzustände, die
Entscheidungssituation wie folgt unterschieden
Entscheidungen unter Sicherheit und Unsicherheit
- Ausgangslage
o eine Entscheidung auf Basis vollkommener Information bzw. unter
Sicherheit, wird unterstellt.
o Nachteil der starken Vereinfachung und der daraus folgenden
Ungenauigkeit
o Vorteil der Vereinfachung der Komplexität um ein praktikables maß
Tatsächlich kann genau ein spezifischer Wert für zukünftige
Ein- bzw. Auszahlungen ermittelt werden (nämlich der
Prognosewert), welcher dann in der Investitionsrechnung
genutzt wird
o die unsicheren Erwartungen über die zukünftigen Zustände müssen
entsprechend in die Beurteilung der Investition einfließen.
Methoden der Investitionsrechnung
Lektion 1 – Einführung in die Investitionstheorie
Der Investitionsbegriff
- Investition ist die autonome Anschaffung eines Guts (Investitionsobjekts),
welche sich ökonomisch durch eine heutige Hingabe von Geld
(Anschaffungsauszahlung) sowie spätere Geldflüsse (Ein- bzw.
Auszahlungen, resultierend aus Besitz, Nutzung oder Verkauf des Guts)
auszeichnet
Investitionsbegriff – Auffassungen
- rein finanzwirtschaftlich (Fokus auf Ein- und Auszahlungen)
- rein leistungswirtschaftlich (optimale Kombination von Anlagegütern)
- gemischt finanz-leistungswirtschaftlich (bilanzielle Umwandlung von
Kapital in Vermögen)
Systematisierung von Investitionsarten
Systematisierung von Investitionsarten – Objektart
- Sach-/Realinvestitionen
o z. B. in Maschinen, Grundstücke, Gebäude, Werkzeuge, Vorräte,
Fahrzeuge
- Finanzinvestitionen
o z. B. in Bankguthaben, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Aktien
und sonstige Unternehmensanteile
- immaterielle Investitionen
o z. B. in personelles Know-how, Werbung bzw. Branding, Lizenzen,
Patente
Systematisierung von Investitionsarten – Zwecksetzung
- Errichtungs-/Gründungsinvestition
, o Erstinvestition zur Errichtung eines Betriebs, einer Maschine oder
eines UN.
- Erweiterungsinvestitionen
o beabsichtigen den Ausbau bzw. die Schaffung von neuem
Leistungspotenzial des Unternehmens
- Ersatzinvestitionen
o bezeichnen den Austausch eines (z. B. älteren) Investitionsobjekts
durch ein neues, gleichartiges Investitionsobjekt.
- Rationalisierungsinvestitionen
o dienen der Steigerung der Leistungsfähigkeit mit dem Ersatz durch
neue Investitionsobjekte, welche technisch verbessert oder
kosteneffizienter sind.
- Diversifikationsinvestitionen,
o dienen der Risikostreuung, da sie das Produktions- oder
Absatzprogramm erweitern
- Sozial- und Sicherungsinvestitionen
o zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen bzw. den
Unternehmensfortbestand gewährleisten
Die Investitionsentscheidung - Bei Einzelentscheidungen
- Investitionsdauerproblem
o Optimale Investitionsdauer muss festgelegt werden, wenn dies noch
nicht der Fall ist
- Wahlproblem
o Betrachtung verschiedener Investitionsalternativen, von der nur eine
getätigt werden soll (Situation sich ausschließender
Investitionsobjekte)
o Es besteht eine relativ vorteilhaft
- Vorteilhaftigkeitsproblem
o Betrachtung, ob eine Investition getätigt werden soll, oder nicht
o Es besteht eine absolute Vorteilhaftigkeit
Die Investitionsentscheidungen
Die Ziele des Investors
, - Handlungsweise, mit welcher der Entscheider seine Ziele am besten
erreicht
- Wenn der Investor mit der Durchführung einer vorteilhaften Investition
(also der optimalen Investitionsentscheidung) seine persönlichen Ziele
bestmöglich erfüllt
- Voraussetzung ist, dass die Ziele definiert sind
o zumeist den Shareholder-Value-Ansatz als Zielsetzung
Die Unternehmensleitung trifft die Entscheidungen so, dass
die Einkommens- bzw. Vermögensposition der
Eigenkapitalgeber maximiert, wird
o Zur Vereinfachung, wird dieses Einzelziel der
Vermögensmaximierung auch für Investitionsentscheidungen
unterstellt
o Ziele werden konkretisiert, wenn Vermögen in Geldeinheiten
ausgedrückt wird
o Ziel ist damit der Endwert
das Vermögen zum Ende des betrachteten
Investitionsprojekts
Die Ziele des Investors - Kritik
- nur ein rein monetärer Output einer Investition berücksichtigt
- nicht quantifizierbare Werte werden vernachlässigt.
- soziale oder ökologische Aspekte fließen nicht ein, obwohl beispielsweise
das Thema Nachhaltigkeit zunehmend Eingang in das Management von
Unternehmen findet
Die Ziele des Investors - Alternative
- Alternative: Zielsysteme
o Berücksichtigung mehrerer Ziele gleichzeitig
o klassischen Verfahren der Investitionsrechnung nicht anwendbar
o Alternative ist die Nutzwertanalyse
Ist kein Bestandteil der eigentlichen
Investitionsrechenverfahren
ist ein Verfahren, das die Entscheidungsfindung bei
komplexen Problemsituationen mit mehreren gleichzeitigen
Zielen rational unterstützen soll.
Die Daten und die Datenbeschaffung
Grundlage der Investitionsrechnung
- das Vorhandensein von Ein- und Auszahlungen über die gesamte
Investitionsdauer hinweg
Vollkommene Informationen
- Der Entscheider hat sämtliche Informationen aus Vergangenheit und
Zukunft, die für seine Entscheidung notwendig sind. Er trifft damit eine
Entscheidung unter Sicherheit.
Schwierigkeit der Investitionsrechnung
, - Für eine Kalkulation ist es wesentlich, dass die notwendigen Eingangsdaten
zur Verfügung stehen. Diese beziehen sich aber größtenteils auf zukünftige
Zeiträume und müssen folglich prognostiziert werden.
Prognoseverfahren
- qualitative Verfahren, bei denen der Fokus auf den subjektiven
Einschätzungen von Personen (z. B. Fachexperten) liegt
- quantitative Verfahren, welchen mathematische Methoden und
Vergangenheitswerte zugrunde liegen
o jeder Prognose haftet eine gewisse Unschärfe und somit
Unsicherheit an. Aus diesem Grund wird, je nach Kenntnis der
Ausprägung der zukünftigen Umweltzustände, die
Entscheidungssituation wie folgt unterschieden
Entscheidungen unter Sicherheit und Unsicherheit
- Ausgangslage
o eine Entscheidung auf Basis vollkommener Information bzw. unter
Sicherheit, wird unterstellt.
o Nachteil der starken Vereinfachung und der daraus folgenden
Ungenauigkeit
o Vorteil der Vereinfachung der Komplexität um ein praktikables maß
Tatsächlich kann genau ein spezifischer Wert für zukünftige
Ein- bzw. Auszahlungen ermittelt werden (nämlich der
Prognosewert), welcher dann in der Investitionsrechnung
genutzt wird
o die unsicheren Erwartungen über die zukünftigen Zustände müssen
entsprechend in die Beurteilung der Investition einfließen.
Methoden der Investitionsrechnung