Lektion 1 - Grundlagen professioneller Führung
Führung, Management und Leadership
Allgemeiner Überblick
Wichtige Definitionsmerkmale von Führung
- die Persönlichkeit des Führenden,
- die Ausübung von Einfluss,
- Machtbeziehungen,
- das Ergebnis von Interaktion,
- eine Rollendifferenzierung
Management und Leadership
Management
- aus dem englischsprachigen „to manage
- durchführen, erledigen, verwalten oder leiten
- Entwicklung und Umsetzung strategischer Maßnahmen
- Finden von Lösungen bei Problemen
- Management und Leadership ergänzen
- Bestandteil der Unternehmensführung
Leader
- Anstelle des „Führers“ da es nicht mit der Assoziation an nationalsozialistische Gewaltherrschaft belastet ist.
Leadership
- beinhaltet das Entwickeln von Visionen, auf denen ein Unternehmen seine Strategien ausrichtet
- Mitarbeiter können sich mit diesen Visionen identifizieren
- Gibt der Tätigkeit einen Sinn
Führung
- Funktionale Sicht auf Führung
o bezeichnet alle durchzuführenden Aktivitäten, um etwas zu erreichen. Planung, Steuerung und Kontrolle)
o alle Individuen eines Unternehmens, die einen Aufgabenbereich zu verantworten haben und nicht nur
ausführende Personen sind.
o alle Aufgaben und Handlungen zur zielorientierten Gestaltung, Lenkung und Entwicklung eines Systems
- Institutionale Sicht auf Führung
o Instanz, die Organisationen, wie Unternehmen, führt
o Institutionen besitzen Entscheidungsgewalt, um Handlungen durchzuführen, damit potenzielle Ziele erreicht
werden
o entweder Eigentümer oder Führungskraft
o alle Personen oder Gruppen von Individuen, welche über Weisungsbefugnisse verfügen
Eindimensionale Führungsansätze und Führungsstile
Was ist ein Führungsstil?
- die Art und Weise des Verhaltens des Führenden gegenüber den Mitarbeitern. Eine Einflussgröße, die den Führungsstil
bestimmt, ist zum Beispiel die Partizipation des Mitarbeiters an betrieblichen Entscheidungsprozessen
eindimensionale Führungsansätze
- zeichnen sich dadurch aus, dass eine Systematisierung der Führungsstile anhand eines einzigen Beurteilungskriteriums
erfolgt
, - die beiden Extreme der Beurteilung stellen die Endpunkte eines eindimensionalen Kontinuums dar, zwischen denen
vielfältige Abstufungen bestehen.
- eine starke Ausprägung in Richtung eines Führungsstils zeigt eine entsprechend schwächere Ausprägung des anderen
Führungsstils.
Beispiel:
Wird der Mitarbeiter nicht in die betrieblichen Entscheidungsprozesse einbezogen, spricht man von einem autoritären
Führungsstil, der auf die Führungsperson ausgerichtet ist. Hingegen ist bei einem hohen Partizipationsgrad von einem
kooperativen oder delegativen Führungsstil die Rede. Extrempunkt wäre die demokratische Führung, bei der die Mitarbeiter
selbstständig entscheiden und arbeiten.
Psychologe Kurt Levin
- ersten Wissenschaftler, der sich mit unterschiedlichen Führungsstilen befasste
- untersuchte in den Jahren 1938 bis 1940, wie sich unterschiedliches Führungsverhalten auf Produktivität, Kreativität
etc. auswirkt
o demokratischer Führungsstil,
o autokratischer Führungsstil und den
o Laissez-faire-Führungsstil
Das Stilkontinuum
- Kontinuum-Theorie nach Tannenbaum und Schmidt
- ist im Gegensatz zu Levins Ansatz realitätsnäher, denn sie berücksichtigt zwischen dem autoritären und demokratischen
Führungsstil als Extreme fünf weitere Zwischenformen
- diese unterscheiden sich allein durch das Ausmaß der Entscheidungsfreiheit der Mitarbeiter bzw. das Ausmaß der
Autorität des Vorgesetzten
- Die sieben Führungsstile können als idealtypische Grundführungsstile bezeichnet werden
- Tannenbaum und Schmidt sind der Meinung, dass es keinen richtigen Führungsstil gibt, sondern bei der Wahl des
entsprechenden Führungsstils bestimmte Faktoren zu berücksichtigen sind.
o Charakteristika des Vorgesetzten, der Mitarbeiter sowie der Situation.
autoritären Führungsstil
- Die Entscheidungen werden durch die Führungsperson getroffen, durchgesetzt und überwacht.
- Alle Anordnungen sind widerspruchslos zu befolgen
- Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten am höchsten; der Entscheidungsspielraum der Gruppe am niedrigsten.
patriarchalischen Führungsstil
- die Führungsposition entscheidet, ist jedoch bestrebt, den Mitarbeitern zumindest von ihren Entscheidungen zu
überzeugen
informierenden Führungsstil
- der Vorgesetzte entscheidet, gestattet jedoch den Mitarbeitern Fragen zur Erhöhung der Akzeptanz
beratender Führungsstil
- zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungsperson die Mitarbeiter über beabsichtigte Entscheidungen informiert.
Diese können ihre Meinung dazu äußern, bevor die endgültige Entscheidung getroffen wird.
kooperativen Führungsstil
- die Gruppe entwickelt Vorschläge, aus denen der Vorgesetzte einen auswählt und entscheidet
delegativer Führungsstil
- wenn die Führungsperson lediglich die Rahmenbedingungen festsetzt.
- Lösungsvorschläge werden innerhalb der Gruppe entworfen, die endgültige Entscheidung wird gemeinsam mit der
Gruppe getroffen.
demokratischer Führungsstil
- die Gruppe entscheidet und die Führungsperson fungiert lediglich als Koordinator.
, - Die Führungskraft zeigt das Problem auf und legt die Grenzen des Entscheidungsspielraums fest.
- Entscheidungsspielraum der Gruppe am höchsten; der Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten am niedrigsten
Fazit
- Das Stilkontinuum von Tannenbaum/Schmidt
zeigt auf, dass jede unterschiedliche Konstellation
einen situationsgerechten Führungsstil erfordert.
- Einen einzig richtigen Führungsstil kann es nicht
geben.
- Eine erfolgreiche Führungsperson ist in der Lage,
verschiedene situative Einflussfaktoren realistisch
einzuschätzen, und sein Führungsverhalten
entsprechend darauf einzustellen.
- Als wichtigste Aussage der eindimensionalen
Ansätze der Führung bleibt, dass Flexibilität des
Führungsverhaltens der Schlüssel zum Erfolg ist.
Lektion 2 - Klassische (mehrdimensionale)
Führungstheorien
Verhaltensorientierte Führungsansätze
- dass gewünschte Ergebnisse durch das
zielgerichtete Verhalten der Führungskraft
herbeiführen
- umfassen die Führungsstilforschung, die neben eindimensionalen auch zweidimensionale Führungsstile umfassen
können
- entwickelten sich zu Beginn der 50er Jahre aus der Hauptkritik an den eigenschaftsorientierten Ansätzen, die darin
besteht, dass Persönlichkeitseigenschaften keine Garantie für eine erfolgreiche Führung sind
- Führungskräfte verhalten sich gegenüber einzelnen Mitarbeitern unterschiedlich und interagieren auf ungleiche Weise
- Verhalten ist leichter zu messen, als Eigenschaften
- Blake Mouton wichtigstes Modell
Verhaltensgitter von Blake und Mouton
- auch als GRID-Führungsmodell bezeichnet
- optimales Führungsverhalten durch eine hohe Aufgaben- und Beziehungsorientierung
- jede Führungskraft hat ein Grundmuster an Führungsverhalten. Dieser Führungsstil ist in vier Kompetenzfeldern
widerspiegelt
o mitarbeiterorientiert
o verfahrensorientiert
o leistungsorientiert
o Integration der Interessen auf hohem Niveau
- Durch wissenschaftliche Studien wurde nachgewiesen, dass es zwei sich ergänzende Grundtypen im Führungsverhalten
gibt: Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung (X/y-Achse)
- Es geht nicht nur darum, zu bewerten, welcher Führungsstil gut oder schlecht ist, sondern darum, den eigenen
Führungsstil zu erkennen und zu wissen, wann er eher einsetzbar ist
- Schwäche des Modells ist , dass die jeweilige Führungssituation keine Berücksichtigung findet
- Es werden fünf Führungsstile differenziert
o 1.1
geringe Mitarbeiter- als auch eine geringe Aufgabenorientierung
Weder zwischenmenschliche Beziehungen noch das Erreichen von Ergebnissen können durch die
Führungskraft aktiv gefördert werden.
In diesem Extrempunkt ist somit die geringste Einwirkung durch die Führungskraft vorhanden.
Dies führt zu einer „Laissez-faire“-Mentalität bei den Mitarbeitern
unmöglich
o 5.5
Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung auf mittlerem Niveau ausgeprägt.
Führungsperson sucht eine Anpassung bzw. einen Kompromiss auf Leistungs- und
zwischenmenschlicher Ebene.
Im Ergebnis werden die Mitarbeiter eine den Regeln und Vorgaben entsprechende Leistung mit
durchschnittlichem Engagement erbringen.
Führung, Management und Leadership
Allgemeiner Überblick
Wichtige Definitionsmerkmale von Führung
- die Persönlichkeit des Führenden,
- die Ausübung von Einfluss,
- Machtbeziehungen,
- das Ergebnis von Interaktion,
- eine Rollendifferenzierung
Management und Leadership
Management
- aus dem englischsprachigen „to manage
- durchführen, erledigen, verwalten oder leiten
- Entwicklung und Umsetzung strategischer Maßnahmen
- Finden von Lösungen bei Problemen
- Management und Leadership ergänzen
- Bestandteil der Unternehmensführung
Leader
- Anstelle des „Führers“ da es nicht mit der Assoziation an nationalsozialistische Gewaltherrschaft belastet ist.
Leadership
- beinhaltet das Entwickeln von Visionen, auf denen ein Unternehmen seine Strategien ausrichtet
- Mitarbeiter können sich mit diesen Visionen identifizieren
- Gibt der Tätigkeit einen Sinn
Führung
- Funktionale Sicht auf Führung
o bezeichnet alle durchzuführenden Aktivitäten, um etwas zu erreichen. Planung, Steuerung und Kontrolle)
o alle Individuen eines Unternehmens, die einen Aufgabenbereich zu verantworten haben und nicht nur
ausführende Personen sind.
o alle Aufgaben und Handlungen zur zielorientierten Gestaltung, Lenkung und Entwicklung eines Systems
- Institutionale Sicht auf Führung
o Instanz, die Organisationen, wie Unternehmen, führt
o Institutionen besitzen Entscheidungsgewalt, um Handlungen durchzuführen, damit potenzielle Ziele erreicht
werden
o entweder Eigentümer oder Führungskraft
o alle Personen oder Gruppen von Individuen, welche über Weisungsbefugnisse verfügen
Eindimensionale Führungsansätze und Führungsstile
Was ist ein Führungsstil?
- die Art und Weise des Verhaltens des Führenden gegenüber den Mitarbeitern. Eine Einflussgröße, die den Führungsstil
bestimmt, ist zum Beispiel die Partizipation des Mitarbeiters an betrieblichen Entscheidungsprozessen
eindimensionale Führungsansätze
- zeichnen sich dadurch aus, dass eine Systematisierung der Führungsstile anhand eines einzigen Beurteilungskriteriums
erfolgt
, - die beiden Extreme der Beurteilung stellen die Endpunkte eines eindimensionalen Kontinuums dar, zwischen denen
vielfältige Abstufungen bestehen.
- eine starke Ausprägung in Richtung eines Führungsstils zeigt eine entsprechend schwächere Ausprägung des anderen
Führungsstils.
Beispiel:
Wird der Mitarbeiter nicht in die betrieblichen Entscheidungsprozesse einbezogen, spricht man von einem autoritären
Führungsstil, der auf die Führungsperson ausgerichtet ist. Hingegen ist bei einem hohen Partizipationsgrad von einem
kooperativen oder delegativen Führungsstil die Rede. Extrempunkt wäre die demokratische Führung, bei der die Mitarbeiter
selbstständig entscheiden und arbeiten.
Psychologe Kurt Levin
- ersten Wissenschaftler, der sich mit unterschiedlichen Führungsstilen befasste
- untersuchte in den Jahren 1938 bis 1940, wie sich unterschiedliches Führungsverhalten auf Produktivität, Kreativität
etc. auswirkt
o demokratischer Führungsstil,
o autokratischer Führungsstil und den
o Laissez-faire-Führungsstil
Das Stilkontinuum
- Kontinuum-Theorie nach Tannenbaum und Schmidt
- ist im Gegensatz zu Levins Ansatz realitätsnäher, denn sie berücksichtigt zwischen dem autoritären und demokratischen
Führungsstil als Extreme fünf weitere Zwischenformen
- diese unterscheiden sich allein durch das Ausmaß der Entscheidungsfreiheit der Mitarbeiter bzw. das Ausmaß der
Autorität des Vorgesetzten
- Die sieben Führungsstile können als idealtypische Grundführungsstile bezeichnet werden
- Tannenbaum und Schmidt sind der Meinung, dass es keinen richtigen Führungsstil gibt, sondern bei der Wahl des
entsprechenden Führungsstils bestimmte Faktoren zu berücksichtigen sind.
o Charakteristika des Vorgesetzten, der Mitarbeiter sowie der Situation.
autoritären Führungsstil
- Die Entscheidungen werden durch die Führungsperson getroffen, durchgesetzt und überwacht.
- Alle Anordnungen sind widerspruchslos zu befolgen
- Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten am höchsten; der Entscheidungsspielraum der Gruppe am niedrigsten.
patriarchalischen Führungsstil
- die Führungsposition entscheidet, ist jedoch bestrebt, den Mitarbeitern zumindest von ihren Entscheidungen zu
überzeugen
informierenden Führungsstil
- der Vorgesetzte entscheidet, gestattet jedoch den Mitarbeitern Fragen zur Erhöhung der Akzeptanz
beratender Führungsstil
- zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungsperson die Mitarbeiter über beabsichtigte Entscheidungen informiert.
Diese können ihre Meinung dazu äußern, bevor die endgültige Entscheidung getroffen wird.
kooperativen Führungsstil
- die Gruppe entwickelt Vorschläge, aus denen der Vorgesetzte einen auswählt und entscheidet
delegativer Führungsstil
- wenn die Führungsperson lediglich die Rahmenbedingungen festsetzt.
- Lösungsvorschläge werden innerhalb der Gruppe entworfen, die endgültige Entscheidung wird gemeinsam mit der
Gruppe getroffen.
demokratischer Führungsstil
- die Gruppe entscheidet und die Führungsperson fungiert lediglich als Koordinator.
, - Die Führungskraft zeigt das Problem auf und legt die Grenzen des Entscheidungsspielraums fest.
- Entscheidungsspielraum der Gruppe am höchsten; der Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten am niedrigsten
Fazit
- Das Stilkontinuum von Tannenbaum/Schmidt
zeigt auf, dass jede unterschiedliche Konstellation
einen situationsgerechten Führungsstil erfordert.
- Einen einzig richtigen Führungsstil kann es nicht
geben.
- Eine erfolgreiche Führungsperson ist in der Lage,
verschiedene situative Einflussfaktoren realistisch
einzuschätzen, und sein Führungsverhalten
entsprechend darauf einzustellen.
- Als wichtigste Aussage der eindimensionalen
Ansätze der Führung bleibt, dass Flexibilität des
Führungsverhaltens der Schlüssel zum Erfolg ist.
Lektion 2 - Klassische (mehrdimensionale)
Führungstheorien
Verhaltensorientierte Führungsansätze
- dass gewünschte Ergebnisse durch das
zielgerichtete Verhalten der Führungskraft
herbeiführen
- umfassen die Führungsstilforschung, die neben eindimensionalen auch zweidimensionale Führungsstile umfassen
können
- entwickelten sich zu Beginn der 50er Jahre aus der Hauptkritik an den eigenschaftsorientierten Ansätzen, die darin
besteht, dass Persönlichkeitseigenschaften keine Garantie für eine erfolgreiche Führung sind
- Führungskräfte verhalten sich gegenüber einzelnen Mitarbeitern unterschiedlich und interagieren auf ungleiche Weise
- Verhalten ist leichter zu messen, als Eigenschaften
- Blake Mouton wichtigstes Modell
Verhaltensgitter von Blake und Mouton
- auch als GRID-Führungsmodell bezeichnet
- optimales Führungsverhalten durch eine hohe Aufgaben- und Beziehungsorientierung
- jede Führungskraft hat ein Grundmuster an Führungsverhalten. Dieser Führungsstil ist in vier Kompetenzfeldern
widerspiegelt
o mitarbeiterorientiert
o verfahrensorientiert
o leistungsorientiert
o Integration der Interessen auf hohem Niveau
- Durch wissenschaftliche Studien wurde nachgewiesen, dass es zwei sich ergänzende Grundtypen im Führungsverhalten
gibt: Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung (X/y-Achse)
- Es geht nicht nur darum, zu bewerten, welcher Führungsstil gut oder schlecht ist, sondern darum, den eigenen
Führungsstil zu erkennen und zu wissen, wann er eher einsetzbar ist
- Schwäche des Modells ist , dass die jeweilige Führungssituation keine Berücksichtigung findet
- Es werden fünf Führungsstile differenziert
o 1.1
geringe Mitarbeiter- als auch eine geringe Aufgabenorientierung
Weder zwischenmenschliche Beziehungen noch das Erreichen von Ergebnissen können durch die
Führungskraft aktiv gefördert werden.
In diesem Extrempunkt ist somit die geringste Einwirkung durch die Führungskraft vorhanden.
Dies führt zu einer „Laissez-faire“-Mentalität bei den Mitarbeitern
unmöglich
o 5.5
Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung auf mittlerem Niveau ausgeprägt.
Führungsperson sucht eine Anpassung bzw. einen Kompromiss auf Leistungs- und
zwischenmenschlicher Ebene.
Im Ergebnis werden die Mitarbeiter eine den Regeln und Vorgaben entsprechende Leistung mit
durchschnittlichem Engagement erbringen.