Die wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich nicht regelmäßig, sondern in „Schwankungen“.
Strukturelle (langfristige) Schwankungen:
- „Kondratieff-Wellen“, Wirtschaft entwickelt sich in Form von Wellen, Dauer dieser
Wellen beträgt 50-60 Jahre
- Ursache dieser Wellen liegen in tiefgreifenden strukturellen Wandlungen der
Wirtschaft, die durch technische Neuerungen hervorgerufen werden, z.B. Eisenbahn,
Flugzeug
Konjunkturelle (mittelfristige) Schwankungen:
- Konjunkturschwankungen, Zyklendauer 4 bis 8 Jahre
Saisonschwankungen (kurzfristig):
- Saisonschwankungen sind kurzfristige Wirtschaftsschwankungen ohne erheblichen
Nachteil für die Gesamtwirtschaft, sind voraussehbar und damit auch einplanbar
- Ursache häufig Klimawechsel der Jahreszeiten, die Lage von Festtagen sowie die
traditionellen Ferienzeiten, was alles den Umsatz vieler Wirtschaftsbereiche
beeinflusst
Konjunkturphasen
Entwicklung Aufschwung Boom Abschwung/ Depression
Rezession
Produktion wachsend hoch sinkend niedrig
Arbeitslosigke sinkend niedrig steigend hoch
it
Löhne gleichbleibend/ steigend/ gleichbleibend/ sinkend/
steigend hoch sinkend niedrig
Zinsen tendenziell steigend steigend tendenziell fallend niedrig
Preise tendenziell steigend steigend/ tendenziell fallend fallend/
hoch niedrig
Rezession – Rückgang:
- Werden weniger Waren hergestellt, Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung
- Unterauslastung der Kapazität, Nachfrage bleibt deutlich hinter den
Produktionsmöglichkeiten zurück.
Wie lassen sich konjunkturelle Schwankungen theoretisch erklären?
exogene Konjunkturtheorien:
- weisen Entwicklungen außerhalb der wirtschaftlichen Sphäre Erklärungskraft zu
- z.B. starkes Bevölkerungswachstum oder technische Innovationen können zu einem
wirtschaftlichen Aufschwung führen
endogene Konjunkturtheorien:
, - Strukturen und Prozesse innerhalb des Wirtschaftssystems haben Einfluss auf
Konjunkturzyklen
monetäre Konjunkturtheorien:
- Veränderung von Geldströmen und -menge spielen eine Rolle
- z.B. Zinsniveau verändert die Investitionsneigung von Unternehmen sowie die Spar-
bzw. Konsumneigung der privaten Haushalte, beeinflusst somit die Veränderung des
BIP
güterwirtschaftliche Konjunkturtheorien:
- Entwicklung des Güterangebots
- Überinvestitionstheorie, Unternehmen bauen auf boomenden Märkten ihre
Produktionskapazitäten zu schnell und stark aus, bei einer Nachfragesättigung,
kommt es dann zum Abschwung der Konjunktur
- Unterkonsumptionstheorie, Nachfrage nach Produkten fällt weitaus geringer aus, als
das zur Verfügung stehende Produktionspotenzial
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik nach Keynes
John Maynard Keynes empfahl der britischen Regierung angesichts der Wirtschaftskrise, sich
bei den Banken Geld zu leihen und damit Aufträge an die Industrie zu finanzieren.
Die aufgenommenen Kredite könne man dann in der Boomphase, wenn bei hoher
Beschäftigung die Steuern reichlicher fließen, wieder zurückzahlen.
Grundgedanke der Nachfragepolitik ist die Beseitigung kurzfristiger
Gleichgewichtsstörungen des Marktes, die zu Schwankungen des Beschäftigungsgrades
und der Produktion führen.
Im Gegensatz zu liberalen Theorien tritt der Keynesianismus dafür ein, dass der Staat den
Wirtschaftslauf beeinflusst, um konjunkturelle Schwankungen zu glätten und für
Vollbeschäftigung zu sorgen. Hintergrund ist die Annahme der Anhänger des
Keynesianismus, dass Märkte sich nicht selbst regulieren.
Schulden
Deficit Spending:
- Politik, in der der Staat sich verschuldet, um so eine verstärkte Nachfrage zu
generieren.
- Erhöhung und Finanzierung öffentlicher Ausgaben, ohne dass die momentan
vorhandenen Finanzen zur Deckung ausreichen
- Heutzutage normaler Bestandteil der Fiskalpolitik
Multiplikatoreffekt
Bezeichnet die Zuwächse des BIP, die sich durch zusätzliche Ausgaben des Staates, der
privaten Haushalte oder des Auslands (Exporteinnahmen) sowie Investitionen von
Unternehmen ergeben.
- Exportmultiplikator
- Staatsausgabenmultiplikator
Bedeutung der Nachfrage
Rolle des Staates
- Staat muss durch eine expansive Politik die fehlende gesamtwirtschaftliche
Nachfrage erzeugen und damit einen multiplikativen Aufschwung in Gang setzen.