Wiener Kongress 1814/15
Vorgeschichte
• Pentarchie seit 1760er Jahren – Frankreich Hegemonialmacht
• Französische Revolution 1789 = große Zäsur, monarchische Herrschaft in Gefahr
• Revolutions- & Expansionskriege von 1792 – 1815
→ starke territoriale & politische Umgestaltung
• März 1814: Sturz Napoleons – 1. Pariser Frieden im Mai
Ergebnisse des Wiener Kongresses (18.09.1814 – 11.06.1815)
Umgang mit dem Verlierer:
• Frankreich war gleichberechtigtes Mitglied
• Beibehaltung des Großmacht-Status & vorrevolutionären Grenzverlaufs
→ Monarchen sahen von radikaler Schwächung ab
territoriale Beschlüsse:
• Preußen: erhielt nördlichen Teil Sachsens, Westfalen & Rheinprovinz
→ Gegengewicht zu Frankreich
• Österreich: Gebietsaustausch (bekam u.a. Teile Norditaliens, trat österreichische
Niederlande ab)
+ Gründung Deutscher Bund 1815 (Vorsitz Österreichs)
• Russland: Herrschaft über Königreich Polen
• England: „Balance of Power“ – sorgte für Gleichgewicht der Mächte
• Frankreich: Verteidigung des eigenen Grenzverlaufs
Friedensordnung:
• diverse machtpolitischer Interessen – dennoch Ausgleich der Interessen
• Ziel: stabile Nachkriegsordnung durch Gleichgewichtssystem
= „Europäisches Konzert“ – gleiches Ziel der Herrscher: Abwehr konservativer &
nationaler Bestrebungen
• Konsens: Auflösung zukünftiger Dispute über konstruktive Diplomatie
• „Heilige Allianz“ (D, Ö, R & ab 1918 F) – sicherte gegenseitigen Beistand
→ Friedensordnung hatte über fast 100 Jahre Bestand
→ Hegemonie konnte verhindert werden
→ Lösung regionaler Konflikte meist ohne Krieg
zeitgenössische Beurteilung: heutige Sichtweise:
- liberale Kräfte: Wiener Kongress - Europa heute = „Enkelkind“ der Wiener Ordnung
= rückwärtsgewandt - Einzigartigkeit der langen Friedensperiode erst
- Gleichsetzung der territorialen Streitigkeiten nach dem 2.WK realisiert
der Fürsten mit der Expansionspolitik - besondere Leistung: keine Differenzierung zw.
Napoleons Besiegten & Siegern
- aber: mehr Rückschritt als Fortschritt?
Entwicklung der Friedensordnung
• bis 1822: jährliche Kongresse der Großmächte
• zeitige Liberalisierung von England & Frankreich ab 1830ern – „Heilige Allianz“ hielt an
Interventionspolitik fest
• Zerfall der „Heiligen Allianz“ spätestens mit dem Krim-Krieg 1853
• Mächte-Gleichgewicht auch trotz deutscher Reichsgründung 1871
→ Kollaps erst durch radikalen Nationalismus & Imperialismus ab 1890er Jahren
Vorgeschichte
• Pentarchie seit 1760er Jahren – Frankreich Hegemonialmacht
• Französische Revolution 1789 = große Zäsur, monarchische Herrschaft in Gefahr
• Revolutions- & Expansionskriege von 1792 – 1815
→ starke territoriale & politische Umgestaltung
• März 1814: Sturz Napoleons – 1. Pariser Frieden im Mai
Ergebnisse des Wiener Kongresses (18.09.1814 – 11.06.1815)
Umgang mit dem Verlierer:
• Frankreich war gleichberechtigtes Mitglied
• Beibehaltung des Großmacht-Status & vorrevolutionären Grenzverlaufs
→ Monarchen sahen von radikaler Schwächung ab
territoriale Beschlüsse:
• Preußen: erhielt nördlichen Teil Sachsens, Westfalen & Rheinprovinz
→ Gegengewicht zu Frankreich
• Österreich: Gebietsaustausch (bekam u.a. Teile Norditaliens, trat österreichische
Niederlande ab)
+ Gründung Deutscher Bund 1815 (Vorsitz Österreichs)
• Russland: Herrschaft über Königreich Polen
• England: „Balance of Power“ – sorgte für Gleichgewicht der Mächte
• Frankreich: Verteidigung des eigenen Grenzverlaufs
Friedensordnung:
• diverse machtpolitischer Interessen – dennoch Ausgleich der Interessen
• Ziel: stabile Nachkriegsordnung durch Gleichgewichtssystem
= „Europäisches Konzert“ – gleiches Ziel der Herrscher: Abwehr konservativer &
nationaler Bestrebungen
• Konsens: Auflösung zukünftiger Dispute über konstruktive Diplomatie
• „Heilige Allianz“ (D, Ö, R & ab 1918 F) – sicherte gegenseitigen Beistand
→ Friedensordnung hatte über fast 100 Jahre Bestand
→ Hegemonie konnte verhindert werden
→ Lösung regionaler Konflikte meist ohne Krieg
zeitgenössische Beurteilung: heutige Sichtweise:
- liberale Kräfte: Wiener Kongress - Europa heute = „Enkelkind“ der Wiener Ordnung
= rückwärtsgewandt - Einzigartigkeit der langen Friedensperiode erst
- Gleichsetzung der territorialen Streitigkeiten nach dem 2.WK realisiert
der Fürsten mit der Expansionspolitik - besondere Leistung: keine Differenzierung zw.
Napoleons Besiegten & Siegern
- aber: mehr Rückschritt als Fortschritt?
Entwicklung der Friedensordnung
• bis 1822: jährliche Kongresse der Großmächte
• zeitige Liberalisierung von England & Frankreich ab 1830ern – „Heilige Allianz“ hielt an
Interventionspolitik fest
• Zerfall der „Heiligen Allianz“ spätestens mit dem Krim-Krieg 1853
• Mächte-Gleichgewicht auch trotz deutscher Reichsgründung 1871
→ Kollaps erst durch radikalen Nationalismus & Imperialismus ab 1890er Jahren