Tutorium: Grundlagen der Wirtschaftspolitik, Charlotte Goblirsch SoSe 2022
Aufgabenblatt 1: Wohlfahrtstheorie
& Ökonomische Ungleichheit
Teil 1: Walrasianisches Gleichgewicht in einer reinen
Tauschökonomie
Aufgabe 1: Schwarzmarkt in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg - eine reine
Tauschökonomie
Aufgrund der drastischen Abwertung der Reichsmark nach dem Ende des Zweiten Welt-
kriegs entstand im Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1948 eine Schwarzmarktwirtschaft.
Dieser Schwarzmarkt funktionierte größtenteils durch direkten Austausch zwischen Pri-
vatpersonen. Zigaretten, Kaffee, Lebensmittel und Benzin gehörten zu den am häufigsten
getauschten Waren.
Betrachten Sie eine reine Tauschökonomie, bestehend aus den Konsumenten Andrea (A)
und Ben (B), die beide einen positiven Nutzen aus dem Konsum von Lebensmitteln
Zigaretten (C) und Lebensmitteln (F) haben:
uA (xA A A A
C , xF ) = xC xF
uB (xB B B B 2
C , xF ) = xC (xF ) .
Die Anfangsausstattungen sind für Andrea ωCA = 1 Packungen Zigaretten und ωFA = 4
Einheiten Lebensmittel. Für Ben lautet die Ausstattung ωCB = 6 und ωFB = 3.
Allerdings gaben die alliierten Streitkräfte ab 1945 Lebensmittelkarten für Lebensmit-
tel, Treibstoff und andere grundlegende Verbrauchsgüter aus. Andrea und Ben erhalten
also nicht die Güter direkt, sondern Karten für Lebensmittel und Zigaretten. Wie müssen
die Lebensmittelkarten verteilt werden, um den Nutzen der Konsumenten nach dem Kri-
terium der Pareto-Effizienz zu maximieren?
a) Stellen Sie das Optimierungsproblem des sozialen Planers (hier: der alliierten Streit-
kräfte) auf und leiten Sie formal die Bedingung für eine Pareto-effiziente Zuteilung
von Zigaretten- und Lebensmittelkarten her. Die Gesamtzahl der Zigaretten- und
Lebensmittelkarten ist dabei auf die Summe der Anfangsausstattungen begrenzt,
d.h. für Zigaretten auf ωCA + ωCB und für Lebensmittel auf ωFA + ωFB .
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Aufgabenblatt 1: Wohlfahrtstheorie
& Ökonomische Ungleichheit
Teil 1: Walrasianisches Gleichgewicht in einer reinen
Tauschökonomie
Aufgabe 1: Schwarzmarkt in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg - eine reine
Tauschökonomie
Aufgrund der drastischen Abwertung der Reichsmark nach dem Ende des Zweiten Welt-
kriegs entstand im Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1948 eine Schwarzmarktwirtschaft.
Dieser Schwarzmarkt funktionierte größtenteils durch direkten Austausch zwischen Pri-
vatpersonen. Zigaretten, Kaffee, Lebensmittel und Benzin gehörten zu den am häufigsten
getauschten Waren.
Betrachten Sie eine reine Tauschökonomie, bestehend aus den Konsumenten Andrea (A)
und Ben (B), die beide einen positiven Nutzen aus dem Konsum von Lebensmitteln
Zigaretten (C) und Lebensmitteln (F) haben:
uA (xA A A A
C , xF ) = xC xF
uB (xB B B B 2
C , xF ) = xC (xF ) .
Die Anfangsausstattungen sind für Andrea ωCA = 1 Packungen Zigaretten und ωFA = 4
Einheiten Lebensmittel. Für Ben lautet die Ausstattung ωCB = 6 und ωFB = 3.
Allerdings gaben die alliierten Streitkräfte ab 1945 Lebensmittelkarten für Lebensmit-
tel, Treibstoff und andere grundlegende Verbrauchsgüter aus. Andrea und Ben erhalten
also nicht die Güter direkt, sondern Karten für Lebensmittel und Zigaretten. Wie müssen
die Lebensmittelkarten verteilt werden, um den Nutzen der Konsumenten nach dem Kri-
terium der Pareto-Effizienz zu maximieren?
a) Stellen Sie das Optimierungsproblem des sozialen Planers (hier: der alliierten Streit-
kräfte) auf und leiten Sie formal die Bedingung für eine Pareto-effiziente Zuteilung
von Zigaretten- und Lebensmittelkarten her. Die Gesamtzahl der Zigaretten- und
Lebensmittelkarten ist dabei auf die Summe der Anfangsausstattungen begrenzt,
d.h. für Zigaretten auf ωCA + ωCB und für Lebensmittel auf ωFA + ωFB .
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