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Medea.Stimmen - Christa Wolf (Zusammenfassung)

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22-05-2022
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2021/2022

komplette Zusammenfassung des Buches Medea.Stimmen von Christa Wolf inklusive: - Aufbau - Stilmittel - Erzählperspektive - Charakterisierung - Figurenkonstellation - Zeitgeschichtlicher Hintergrund - Mythos Medea - Interpretationen - Vergleich mit Medea von Euripides

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Medea.Stimmen – Christa
Wolf
Übersicht
In ihrem Werk Medea.Stimmen aus dem Jahr 1996 greift Christa Wolf den griechischen Mythos um die
Königstochter Medea auf. Während Medea in der Sage und auch in der Tragödie Medea des
griechischen Dichters Euripides als Barbarin und Mörderin dargestellt wird, zeichnet Wolf das Bild einer
ungewöhnlichen und eigenwilligen Frau, die als Sündenbock geopfert wird. Die Ereignisse der Medea-
Sage werden aus Sicht verschiedener Protagonisten neu erzählt und anders gedeutet als bisher. Die
Entstehung des Mythos selbst wird damit hinterfragt.

Inhalt
Kapitel 1 (Medea) [S. 13-39]
Kapitel 1 (S. 11-37) ist aus Sicht der Medea verfasst.

Inhalt
 Medea wacht fiebrig und orientierungslos in ihrem Bett auf
 In Gedanken spricht sie mit ihrer Mutter Idya
 Denkt daran, wie Idya sie einst vor Hochmut warnte
 Ihre schockierende Erkenntnis, dass auch Korinth auf Verbrechen gegründet ist, macht sie krank
 Erinnert sich an ein Fest bei König Kreon
 Dort ging sie Königin Merope hinterher, die das Fest verließ
 Medea erkannte mit ihrem Zweiten Blick deren dunkle, leidvolle Aura
 Sie folgte Merope in eine Totengruft und ertastete ein Kinderskelett
 Konnte mit niemandem über die Entdeckung sprechen
 Medea und ihr Mann Jason hatten sich entfremdet; er verwechselt sie mit anderen Frauen
 Sie erinnert sich zurück an ihr Kennenlernen in Kolchis
 Um Jason zu helfen, hatte sie ihren Vater, den König Aietes, verraten und floh danach mit Jason
 Streitet mit Jason; gibt ihm recht, als er meint, dass ihre Zeit vorbei ist
 Angespannte Stimmung mit ihrer Ziehschwester Lyssa
 Lyssa sieht die Trennung von Medea und Jason als Beweis der Vergeblichkeit ihrer Flucht aus Kolchis
 Blickt zurück auf die Gründe für ihre Flucht; wie unerträglich sie alle ihre Heimat fanden
 Medea zweifelt inzwischen, ob sie damals wirklich richtig entschieden hat
 Spricht wieder zu ihrer Mutter, die ihr Tun billigte

Kapitel 2 (Jason) [S. 43-69]
Kapitel 2 (S. 39-66) ist aus Sicht von Jason verfasst.

Handlung
 Jason fürchtet sich, dass Medea ihm zum Verhängnis wird

, Er versteht die Intrigen und Machtspiele im Palast nicht
 Die Vorwürfe, Medea habe ihren Bruder ermordet, verwirren ihn
 Er erinnert sich daran, wie Medea einst mit einem Bündel im Arm auf sein Schiff kam
 Jason denkt zurück an seine Ankunft in Kolchis, an den Schauder, als er Mumien in den Bäumen
hängen sah und an seine Verzauberung, als er Medea zum ersten Mal traf
 Eifersucht gegenüber Akamas, der Medea anfangs in Korinth sehr nahe war; erst nachdem Medea
die Hungersnot abgewandt hat, wurden sie Feinde
 Denkt zurück daran, wie Medea ihm half, ihren Vater auszutricksen und das Vlies zu stehlen, mit
dem er seinen Thronfolgeanspruch in Jolkos beweisen wollte
 Jason beklagt Medeas Gleichmut, mit dem sie auch die Vertreibung aus dem Palast über sich ergehen
ließ
 Erinnert sich an Medeas Kräfte; wie sie die Schlange in Kolchis zähmte
 Während die Korinther ihn zum Helden machten, machten sie Medea zur Hexe
 Jason sieht König Kreon wie einen Vater
 Fürchtet sich vor einer Befragung zum Tod von Medeas Bruder Absyrtos
 Erinnert sich, wie in Kolchis plötzlich die Stimmung kippte, weil Absyrtos ermordet wurde und wie
Medea daraufhin plötzlich ihre Hilfe anbot, wenn er ihr im Gegenzug bei der Flucht helfe
 Versteht nicht, warum Medea gerade zu ihm sagte: „Keine Menschenopfer, glaubst du das immer
noch? Ach, mein Armer.“ (S. 61)
 Jason weiß genau, dass er Medea sein Leben zu verdanken hat; kann aber ihren Übermut als
Heilerin nicht verstehen
 Nachdem Medea in die Lehmhütte ziehen musste, zog Kreon Jason näher an sich heran; die
Beziehung zu Medea ist seither nicht mehr die gleiche

Kapitel 3 (Agameda) [S. 73-93]
Kapitel 3 (S. 67-88) ist aus der Perspektive von Agameda geschrieben.

Handlung
 Agameda freut sich, dass sie Medea zum Erbleichen bringen konnte
 Nur weil Medea sie einst verriet, ist ihr Hass so weit gewachsen
 Agamedas größter Kindheitswunsch: Medea als Helferin pflegen und endlich ihre Dankbarkeit und
Liebe bekommen
 Sie war einst Medeas begabteste Schülerin, doch Medea dämpfte jedes Lob
 Heute ist Agameda bei den Korinthern beliebter als Medea; hat sich durch Presbon reiche Kunden
erarbeitet
 Der Tag, an dem Medea vernichtet wird, würde Agamedas glücklichster Tag
 Zusammen mit Presbon plant sie Medeas Vernichtung
 Überrascht, dass sie bei Akamas erst nicht willkommen waren
 Sie verrät Akamas von Medeas Ausflug in den geheimen Gang und dass sie Merope hinterherspioniert
hat
 Wütend, weil Akamas sie verachtet; zweifelt wieder an ihrem Aussehen
 Um ihn einzuwickeln, nutzt sie seinen Gerechtigkeitssinn aus und stachelt ihn gegen Medea auf
 Schafft es, Akamas zu verführen
 Agameda erkennt, dass Akamas Medea braucht, um sich vorurteilsfrei gegenüber einer Barbarin zu
fühlen

,  Zusammen planen sie die List, Medea für den Brudermord anzuklagen, weil keiner über das
Geheimnis im Palastkeller sprechen wollte
 Agameda erinnert sich, wie Medea sie einst nach dem Tod ihrer Mutter als Schülerin aufnahm und
sich dann von ihr fernhielt; sie begann Medea zu hassen
 In Korinth fand Agameda endlich Anerkennung; Affären mit Turon, Akamas, Presbon
 Weil Medea immer weiter zur Leiche in der Gruft nachforschte, geht Akamas auf die List ein
 Als Medea ihr vorwirft, genau zu wissen, dass sie am Tod von Absyrtos keine Schuld habe, antwortet
Agameda: „Du solltest wissen, dass eine Schwester ihren Bruder auf verschiedene Weise auf dem
Gewissen haben kann.“ (S. 88)

Kapitel 4 (Medea) [S. 94-113]
Kapitel 4 (S. 89-106) ist aus Medeas Sicht geschrieben.

Handlung
 Medea spricht ihren Bruder in Gedanken an, der nun mächtig wird
 Erklärt ihm quasi die Mordgerüchte, die sie kaum erschreckten
 Sie verstand anfangs nicht, warum Lyssa besorgt war; sie würden die Wahrheit doch kennen
 Erinnert sich an Absyrtos einfühlsame Art
 Schuldgefühle, weil er für ihren Plan, Kolchis vor ihrem Vater zu retten, sterben musste
 Absyrtos sollte König Aietes nachfolgen, der bereits vierzehn Jahre auf dem Thron saß; bedachten
nicht den alten Brauch, dass nur König oder Stellvertreter überleben können
 Medea sammelte nach dem Tod ihres Bruders dessen Knochen ein, die auf einem Acker verstreut
wurden; verlor damals ihren Glauben an die Götter
 Akamas ist die einzige Person, die so wenig glaubt wie sie; sie kennt seine Gleichgültigkeit, er ihren
Zwang, sich einzumischen
 Floh damals vor der Anmaßung ihres Vaters; diese erkennt sie nun bei Kreon und zweifelt an ihrer
Flucht
 Kolchis holt Medea ein, weil Medea einst Absyrtos Knochen vor allen Argonauten ins Meer warf;
nicht einmal Jason kann ihr sagen, ob er ihr glaubt
 Hat Albträume, weint um ihren Bruder und sieht Iphinoe als Absyrtos Schwester
 Erinnert sich an Jason, der sie damals verteidigte vor den Argonauten
 Denkt an den Besuch bei ihrer Tante Kirke zurück, bei der Medea den Tod des Bruders sühnen
wollte
 Kirke warnte sie damals, dass in Jason das Übel sitze
 Heute fassungslos über die Intrigen und wie alle sich selbst belügen können; Medea kann nicht
lügen
 Traurig, dass Jason für die Stellung bei Hofe ein anderer wurde
 Akamas redet auf Medea ein, die Nachforschungen über ihre Entdeckung einzustellen, damit das
Mord-Gerücht verstummt
 Medea will nicht schweigen; hat von Merope erfahren, dass Kreon seine Tochter umbringen ließ aus
Angst, sie könne ihn ersetzen
 So enttäuscht von der Welt, dass sie den Tod gerne in Kauf nimmt
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