THOENES, Joshua
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21
Einsendeaufgabe
Entwicklungspsychologie VI - Motivation, Persönlichkeit und Selbst
Aufgabe 1
Gute Freunde von Ihnen überlegen zu heiraten. Aufgrund der hohen Scheidungsrate
und vieler unzufriedener Ehepaare im weiteren Bekanntenkreis sind sie aber
verunsichert.
a) Was spricht aus psychologischer Sicht für eine Ehe, was spricht dagegen?
Begründen Sie Ihre Erläuterungen mit Ergebnissen aus psychologischen
Studien!
Die Entscheidung zu heiraten und eine Ehe zu führen kann sowohl positive als auch
negative Konsequenzen haben und ist deshalb für viele Personen mit Unsicherheiten
verbunden. Die jeweiligen Auswirkungen einer Ehe auf die Beziehung zwischen zwei
Menschen lassen sich dabei auch von entwicklungspsychologischer Seite sowohl positiv als
auch negativ der Ehe gegenübergestellt betrachten.
Allem voran gibt es bei der psychischen Gesundheit von Ehepartnern positive Effekte
die alleinlebende Menschen so seltener vorweisen können. Gefestigte Partnerschaften, die
in eine Ehe übergehen wirken sich vorteilhaft für das kognitive Funktionsniveau eines
Menschen aus, bieten eine höhere emotionale Stabilität und liefern ein Gefühl der
Zugehörigkeit und Geborgenheit. Ist die Ehe weiter voran geschritten zeigt sich besonders
bei älteren Ehepaaren eine ausgeprägtere Fähigkeit zur Emotionskontrolle. Diese können
dabei besser mit Konflikten umgehen und sind in der Lage das Verhalten des Partners und
damit übertragbar anderer Mitmenschen besser einzuschätzen. Zudem sprechen auch
einige psychologische Studien dafür, dass stabile Partnerschaften Vorteile in Bereichen der
persönlichen Gesundheit, des allgemeinen Wohlbefindens, sowie der grundsätzlichen
Lebensqualität mit sich bringen. Insbesondere verheiratete Männer haben eine bis zu 250%
verringerte Sterberate, was mit dem gesünderen Lebensstil begründet werden kann, den
viele Ehen aufgrund besserer Ernährung oder gegenseitiger sozialer Unterstützung mit sich
bringen.
Jedoch sprechen auch Aspekte gegen das Führen einer Ehe, wie zum Beispiel das
Risiko aufgrund von unterschiedlich entwickelten Lebenszielen oder Wertevorstellungen über
eine längere Zeit die Partnerschaft zu belasten. Prinzipiell ist es dabei zwar möglich diese
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, THOENES, Joshua
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Veränderungen gemeinsam zu bewältigen und trotz den Differenzen die Beziehung aktiv zu
gestalten jedoch kann gerade ein einschneidendes Ereignis wie die Geburt oder der Auszug
der Kinder in grundlegend differenzierten Ansichten resultieren.
Studien zeigen des Weiteren, dass nicht das Prinzip einer Ehe, sondern vielmehr die
Qualität der zu Grunde liegenden Partnerschaft Auswirkungen auf das Wohlbefinden der
beiden Partner hat und dass unzufriedene Paare häufiger zu Verhalten verleitet werden,
dass Streits fördert und langfristig auch zur Trennung führen kann. Wenn schon von vorne
hin Konflikte oder Kommunikationsprobleme vorliegen, dann kann eine Eheschließung diese
auch nicht ohne Investitionen beheben und es kann darüber hinaus zu psychischen
Belastungen kommen. Besonders Frauen leiden aufgrund von Sensibilität unter solchen
Beziehungskonflikten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aus psychologischer Sicht vieles für eine Ehe
spricht – unter der Voraussetzung, dass sie auf emotionaler Nähe und gesunder
Kommunikation basiert. Eine solide Ehe kann einen zentralen Beitrag zu Gesundheit,
persönlicher Entwicklung und allgemeiner Lebenszufriedenheit leisten. Gleichzeitig ist es
wichtig, dass sich beide Ehepartner darüber im Klaren sind, dass die Ehe keine Garantie für
Glück ist, sondern an kontinuierlicher Arbeit an dem Konstrukt der Ehe sowie an sich selbst
bedarf, um eine Umweltressource zu erlangen die für eine lebenslange Zeit einen wertvollen
Beitrag zur Entwicklung der Beteiligten ermöglicht.
b) Diskutieren Sie den Beschluss zu Heiraten im Hinblick auf „Entwicklungsziele“.
Unter Entwicklungszielen versteht man Ziele mit organisatorischen und
entwicklungsregulatorischen Charakteristiken, die sich auf bestimmte Aufgaben
verschiedener Lebensphasen beziehen und dabei essenziell für die Gestaltung des eigenen
Lebenslauf sind. Entwicklungsziele sind darüber hinaus ein Zusammenspiel aus
Vorstellungen, Erwartungen und Bedingungen und dienen dazu eine Struktur in das eigene
Leben zu bringen so wie es auch in Teilen eine Eheschließung vermag. Entwicklungsziele
sind also fundamental wichtig für eine erfolgreiche Lebensführung können jedoch von
Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Um ein Entwicklungsziel erreichen zu können
muss dabei stets erst eine aktive Handlung oder Entscheidung auf eine Absicht folgen
unabhängig davon, ob das Entwicklungsziel bewusst verfolgt wird oder nicht. Gerade im
jüngeren bis zu den Anfängen des mittleren Erwachsenenalters zählt die Ehe als eines der
begehrtesten Entwicklungsziele, da hier vermehrt am Aufbau und der Festigung des eigenen
sozialen Standes, der persönlichen Sicherheit und dem Start einer eigenen Familie
gearbeitet wird. Eine Heirat wird hier als Verkörperung einer stabilen Beziehung und als
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Entwicklungspsychologie VI - Motivation, Persönlichkeit und Selbst
Aufgabe 1
Gute Freunde von Ihnen überlegen zu heiraten. Aufgrund der hohen Scheidungsrate
und vieler unzufriedener Ehepaare im weiteren Bekanntenkreis sind sie aber
verunsichert.
a) Was spricht aus psychologischer Sicht für eine Ehe, was spricht dagegen?
Begründen Sie Ihre Erläuterungen mit Ergebnissen aus psychologischen
Studien!
Die Entscheidung zu heiraten und eine Ehe zu führen kann sowohl positive als auch
negative Konsequenzen haben und ist deshalb für viele Personen mit Unsicherheiten
verbunden. Die jeweiligen Auswirkungen einer Ehe auf die Beziehung zwischen zwei
Menschen lassen sich dabei auch von entwicklungspsychologischer Seite sowohl positiv als
auch negativ der Ehe gegenübergestellt betrachten.
Allem voran gibt es bei der psychischen Gesundheit von Ehepartnern positive Effekte
die alleinlebende Menschen so seltener vorweisen können. Gefestigte Partnerschaften, die
in eine Ehe übergehen wirken sich vorteilhaft für das kognitive Funktionsniveau eines
Menschen aus, bieten eine höhere emotionale Stabilität und liefern ein Gefühl der
Zugehörigkeit und Geborgenheit. Ist die Ehe weiter voran geschritten zeigt sich besonders
bei älteren Ehepaaren eine ausgeprägtere Fähigkeit zur Emotionskontrolle. Diese können
dabei besser mit Konflikten umgehen und sind in der Lage das Verhalten des Partners und
damit übertragbar anderer Mitmenschen besser einzuschätzen. Zudem sprechen auch
einige psychologische Studien dafür, dass stabile Partnerschaften Vorteile in Bereichen der
persönlichen Gesundheit, des allgemeinen Wohlbefindens, sowie der grundsätzlichen
Lebensqualität mit sich bringen. Insbesondere verheiratete Männer haben eine bis zu 250%
verringerte Sterberate, was mit dem gesünderen Lebensstil begründet werden kann, den
viele Ehen aufgrund besserer Ernährung oder gegenseitiger sozialer Unterstützung mit sich
bringen.
Jedoch sprechen auch Aspekte gegen das Führen einer Ehe, wie zum Beispiel das
Risiko aufgrund von unterschiedlich entwickelten Lebenszielen oder Wertevorstellungen über
eine längere Zeit die Partnerschaft zu belasten. Prinzipiell ist es dabei zwar möglich diese
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Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21
Veränderungen gemeinsam zu bewältigen und trotz den Differenzen die Beziehung aktiv zu
gestalten jedoch kann gerade ein einschneidendes Ereignis wie die Geburt oder der Auszug
der Kinder in grundlegend differenzierten Ansichten resultieren.
Studien zeigen des Weiteren, dass nicht das Prinzip einer Ehe, sondern vielmehr die
Qualität der zu Grunde liegenden Partnerschaft Auswirkungen auf das Wohlbefinden der
beiden Partner hat und dass unzufriedene Paare häufiger zu Verhalten verleitet werden,
dass Streits fördert und langfristig auch zur Trennung führen kann. Wenn schon von vorne
hin Konflikte oder Kommunikationsprobleme vorliegen, dann kann eine Eheschließung diese
auch nicht ohne Investitionen beheben und es kann darüber hinaus zu psychischen
Belastungen kommen. Besonders Frauen leiden aufgrund von Sensibilität unter solchen
Beziehungskonflikten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aus psychologischer Sicht vieles für eine Ehe
spricht – unter der Voraussetzung, dass sie auf emotionaler Nähe und gesunder
Kommunikation basiert. Eine solide Ehe kann einen zentralen Beitrag zu Gesundheit,
persönlicher Entwicklung und allgemeiner Lebenszufriedenheit leisten. Gleichzeitig ist es
wichtig, dass sich beide Ehepartner darüber im Klaren sind, dass die Ehe keine Garantie für
Glück ist, sondern an kontinuierlicher Arbeit an dem Konstrukt der Ehe sowie an sich selbst
bedarf, um eine Umweltressource zu erlangen die für eine lebenslange Zeit einen wertvollen
Beitrag zur Entwicklung der Beteiligten ermöglicht.
b) Diskutieren Sie den Beschluss zu Heiraten im Hinblick auf „Entwicklungsziele“.
Unter Entwicklungszielen versteht man Ziele mit organisatorischen und
entwicklungsregulatorischen Charakteristiken, die sich auf bestimmte Aufgaben
verschiedener Lebensphasen beziehen und dabei essenziell für die Gestaltung des eigenen
Lebenslauf sind. Entwicklungsziele sind darüber hinaus ein Zusammenspiel aus
Vorstellungen, Erwartungen und Bedingungen und dienen dazu eine Struktur in das eigene
Leben zu bringen so wie es auch in Teilen eine Eheschließung vermag. Entwicklungsziele
sind also fundamental wichtig für eine erfolgreiche Lebensführung können jedoch von
Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Um ein Entwicklungsziel erreichen zu können
muss dabei stets erst eine aktive Handlung oder Entscheidung auf eine Absicht folgen
unabhängig davon, ob das Entwicklungsziel bewusst verfolgt wird oder nicht. Gerade im
jüngeren bis zu den Anfängen des mittleren Erwachsenenalters zählt die Ehe als eines der
begehrtesten Entwicklungsziele, da hier vermehrt am Aufbau und der Festigung des eigenen
sozialen Standes, der persönlichen Sicherheit und dem Start einer eigenen Familie
gearbeitet wird. Eine Heirat wird hier als Verkörperung einer stabilen Beziehung und als
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