Beantwortete Aufgaben zum
Staatsexamen Grundschulpädagogik
Keine Garan)e für die Rich)gkeit der Angaben
Teilweise unvollständig, dennoch mit bestem Gewissen bearbeitet
Bearbeitete Themen:
- Adap'ver Unterricht
- Heterogenität
- Inklusion
- Jahrgangsmischung
- Anfangsunterricht
- Unterrichtsqualität
- Kogni'v Ak'vierung
- Offener Unterricht/Öffnung von Unterricht
- Digitale Medien
- Leistung
- Pädagogische Diagnos'k
- Ganztagsschule
,Herbst 2022 / Thema 5
Ein adap'ver Grundschulunterricht erfordert geeignete Formen der Leistungsbeurteilung.
1. Disku'eren Sie diese These!
2. Erläutern Sie Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen
Leistungsbegriffs!
3. Konkre'sieren Sie eine der dargestellten Formen durch ein Unterrichtsbeispiel!
Einleitung:
In den letzten Jahren hat sich eine sogenannte „Neue Lernkultur“ etabliert, die durch den
angemessenen Umgang mit Heterogenität geprägt ist (vgl. Speck-Hamdan). Aufgabe der
Grundschule ist es, jedes Kind in seiner Individualität zu fördern und somit neben dem
Erwerb grundlegender Kompetenzen zur Persönlichkeitsentwicklung jeden einzelnen Kindes
beizutragen. Das Konzept des adap'ven Unterrichts wird dabei o\ als angemessene
Reak'on auf eine heterogene Lerngruppe erwähnt (vgl. Bohl). Da eine neue Lernkultur auf
einem veränderten Fehlerverständnis und somit einer veränderten schulischen Diagnos'k
basiert, wird die Forderung nach geeigneten Formen der Leistungsbeurteilung laut. Dies soll
im Folgenden unter Einbezug theore'scher Grundlagen disku'ert werden. Außerdem
werden Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen Leistungsbegriffs
erläutert, wovon abschließend eine der dargestellten Formen durch ein
unterrichtsprak'sches Beispiel konkre'siert wird.
Ein adap(ver Grundschulunterricht erfordert geeignete Formen der Leistungsbeurteilung.
1. Disku'eren Sie diese These!
Die Grundlage und Voraussetzung für eine adap've Unterrichtsgestaltung ist die
Anerkennung und Wertschätzung der vorliegenden Heterogenität einer Lerngruppe.
Heterogenität – Defini=on: (Sturm)
= Heterogenität beschreibt in der Pädagogik die Verschiedenheit der SuS innerhalb einer
Lerngruppe. Dabei werden Merkmale betrachtet, die wich'g für den Lernerfolg sind à
Lernvoraussetzungen = Bedingungen, die SuS in ihrer Entwicklung fördern oder hemmen
(vgl. Seibert)
à z.B. Alter, Geschlecht, Vorwissen, soziale Stellung der Familie
à Verweis auf Kammermeyer und Martschinke, die in der KILIA-Studie zeigen, wie
unterschiedlich die Lernvoraussetzungen der SuS innerhalb einer Klasse und zwischen
Klassen sein können
Um diesen Unterschieden gerecht zu werden und somit ein Unterrichtsangebot zu schaffen,
dass für alle Kinder eine individuell passende Förderung ermöglicht, bedarf es einem
konstruk'ven und kompetenten Umgang mit Heterogenität (vgl. Helmke)
Adap=ver Unterricht zielt darauf ab, den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und
individuellen Entwicklungsverläufen der SuS gerecht zu werden, indem er nicht nach einem
starren Schema verläu\, sondern flexibel an die Bedürfnisse der Lernenden angepasst wird.
,Ziele: (Gruehn)
- Steigerung der fachlichen Kompetenzen
- Op'mierung des Lernprozesses durch variable Methoden
Merkmale: (Decristan)
- Nutzung und Wertschätzung der Heterogenität
- Kon'nuierliche und lernbegleitende Diagnos'k
- Selbstgesteuertes Lernen
- Koopera'ves Lernen
- Fächerübergreifend
- Verhinderung von S'gma'sierung
- Räumliche und zeitliche Flexibilität
- Individualisierung und Differenzierung
Qualitätskriterien: (Härtel)
- Jedes Kind wird so gefördert, dass es sein individuelles Potenzial op'mal engalten
kann
- Alle SuS lernen etwas dazu
- Alle SuS erreichen die curricularen Mindeststandards
- Kein Kind fällt zurück
- Streuung innerhalb der Klasse bleibt gleich oder wird geringer
- Unterschiede in den Lernvoraussetzungen werden weniger sichtbar
Didak=sch-methodische Schwerpunkte: (Hardy et al.)
- Strukturiertheit
- Forma've assessment
- Koopera'ves Lernen
Adap=ve Lehrkompetenz: (Weinert)
= Kernkompetenzbereiche, um adap'ven Unterricht zu ermöglichen
- Sachkompetenz
- Didak'sche Kompetenz
- Diagnos'sche Kompetenz
- Klassenführungskompetenz
Aus den erläuterten theore'schen Grundlagen ergibt sich die Konsequenz, dass ein
adap'ver Unterricht neue Formen der Leistungsbeurteilung erfordert, da jedes Kind in
seiner Individualität gefördert wird und somit nicht durch tradi'onelle Formen der
Leistungsbewertung eingeschätzt und mit der Lerngruppe verglichen werden kann. Im
adap'ven Unterricht muss der Weg von der summa'ven Leistungsbewertung, die das
Produkt am Ende des Lernprozesses unter Einbezug einer sozialen Bezugsnorm und meist
unter Ausblendung der individuellen Voraussetzungen bewertet hin zur forma'ven
Leistungsbewertung bestrihen werden. Ein forma've Leistungsbewertung ist
prozessorien'ert und fokussiert sowohl die bisher erreichten Erfolge als auch das zu
erreichende Lernziel (vgl. Maier). Somit werden individuelle Fortschrihe sichtbar gemacht.
Außerdem erfordert die adap've Unterrichtsgestaltung eine kon'nuierliche Diagnose der
individuellen Lernausgangslagen und Lernprozesse der SuS, um somit op'mal daran
anknüpfen zu können.
, Adap'ver Unterricht erfordert auf allen Ebenen der Leistungsbeurteilung –
Leistungsmessung, Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung – geeignete Formen, die
den individuellen Lernprozess evaluieren und individuelle Fortschrihe sowohl sichern als
auch ermöglichen. Darauf soll im nächsten Abschnih eingegangen werden.
2. Erläutern Sie Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen
Leistungsbegriffs!
Es lässt sich zwischen einem gesellschaSlichen und pädagogischen Leistungsbegriff
unterscheiden: (Rehle & Thoma)
- GesellschaSlich
o Zur Auslese und Selek'on
o Bezug auf fachliche Leistungen
o Produktorien'ert
o Zur Vergabe von Berech'gungen und Qualifika'onen
o Vorbereitung auf die Leistungsgesellscha\
- Pädagogisch
o Individuelle Förderung
o Ganzheitlichkeit
§ Fachlich-inhaltlich
§ Strategisch-methodisch
§ Sozial-kommunika'v
§ Persönlich
o Förderdiagnos'k
Ein pädagogischer Leistungsbegriff stellt somit die individuellen Leistungen, aber auch die
Bemühungen und Voraussetzungen in den Mihelpunkt pädagogischen Denkens und
Handelns.
Formen der Leistungsbeurteilung auf einzelnen Stufen:
- Leistungsmessung – wie wird die Leistung erhoben?
o PorZolio
§ = zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, die die individuellen
Bemühungen, Fortschrihe und Leistungen der Lernenden auf einem
oder mehreren Gebieten zeigt (vgl. Häcker)
§ Bes'mmungstücke eines Porgolios: (Franz & Kammermeyer)
• Auswahlmöglichkeiten bei den Inhalten
• SuS bes'mmen die Bewertungskriterien mit
• LK und SuS bewerten
• Möglichkeiten zur Selbstreflexion und Metakogni'on
§ Die Aufgaben müssen:
• Offen und vielfäl'g sein, sodass sie auf verschiedenen
Bearbeitungsniveaus bearbeitet werden können
• Verschiedene Arbeitsweisen & -techniken einfordern
• In unterschiedlichen Sozialformen bearbeitbar sein
§ Empirie: (Knoth)
• Zuwachs beim Lernen und Mo'va'on
Staatsexamen Grundschulpädagogik
Keine Garan)e für die Rich)gkeit der Angaben
Teilweise unvollständig, dennoch mit bestem Gewissen bearbeitet
Bearbeitete Themen:
- Adap'ver Unterricht
- Heterogenität
- Inklusion
- Jahrgangsmischung
- Anfangsunterricht
- Unterrichtsqualität
- Kogni'v Ak'vierung
- Offener Unterricht/Öffnung von Unterricht
- Digitale Medien
- Leistung
- Pädagogische Diagnos'k
- Ganztagsschule
,Herbst 2022 / Thema 5
Ein adap'ver Grundschulunterricht erfordert geeignete Formen der Leistungsbeurteilung.
1. Disku'eren Sie diese These!
2. Erläutern Sie Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen
Leistungsbegriffs!
3. Konkre'sieren Sie eine der dargestellten Formen durch ein Unterrichtsbeispiel!
Einleitung:
In den letzten Jahren hat sich eine sogenannte „Neue Lernkultur“ etabliert, die durch den
angemessenen Umgang mit Heterogenität geprägt ist (vgl. Speck-Hamdan). Aufgabe der
Grundschule ist es, jedes Kind in seiner Individualität zu fördern und somit neben dem
Erwerb grundlegender Kompetenzen zur Persönlichkeitsentwicklung jeden einzelnen Kindes
beizutragen. Das Konzept des adap'ven Unterrichts wird dabei o\ als angemessene
Reak'on auf eine heterogene Lerngruppe erwähnt (vgl. Bohl). Da eine neue Lernkultur auf
einem veränderten Fehlerverständnis und somit einer veränderten schulischen Diagnos'k
basiert, wird die Forderung nach geeigneten Formen der Leistungsbeurteilung laut. Dies soll
im Folgenden unter Einbezug theore'scher Grundlagen disku'ert werden. Außerdem
werden Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen Leistungsbegriffs
erläutert, wovon abschließend eine der dargestellten Formen durch ein
unterrichtsprak'sches Beispiel konkre'siert wird.
Ein adap(ver Grundschulunterricht erfordert geeignete Formen der Leistungsbeurteilung.
1. Disku'eren Sie diese These!
Die Grundlage und Voraussetzung für eine adap've Unterrichtsgestaltung ist die
Anerkennung und Wertschätzung der vorliegenden Heterogenität einer Lerngruppe.
Heterogenität – Defini=on: (Sturm)
= Heterogenität beschreibt in der Pädagogik die Verschiedenheit der SuS innerhalb einer
Lerngruppe. Dabei werden Merkmale betrachtet, die wich'g für den Lernerfolg sind à
Lernvoraussetzungen = Bedingungen, die SuS in ihrer Entwicklung fördern oder hemmen
(vgl. Seibert)
à z.B. Alter, Geschlecht, Vorwissen, soziale Stellung der Familie
à Verweis auf Kammermeyer und Martschinke, die in der KILIA-Studie zeigen, wie
unterschiedlich die Lernvoraussetzungen der SuS innerhalb einer Klasse und zwischen
Klassen sein können
Um diesen Unterschieden gerecht zu werden und somit ein Unterrichtsangebot zu schaffen,
dass für alle Kinder eine individuell passende Förderung ermöglicht, bedarf es einem
konstruk'ven und kompetenten Umgang mit Heterogenität (vgl. Helmke)
Adap=ver Unterricht zielt darauf ab, den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und
individuellen Entwicklungsverläufen der SuS gerecht zu werden, indem er nicht nach einem
starren Schema verläu\, sondern flexibel an die Bedürfnisse der Lernenden angepasst wird.
,Ziele: (Gruehn)
- Steigerung der fachlichen Kompetenzen
- Op'mierung des Lernprozesses durch variable Methoden
Merkmale: (Decristan)
- Nutzung und Wertschätzung der Heterogenität
- Kon'nuierliche und lernbegleitende Diagnos'k
- Selbstgesteuertes Lernen
- Koopera'ves Lernen
- Fächerübergreifend
- Verhinderung von S'gma'sierung
- Räumliche und zeitliche Flexibilität
- Individualisierung und Differenzierung
Qualitätskriterien: (Härtel)
- Jedes Kind wird so gefördert, dass es sein individuelles Potenzial op'mal engalten
kann
- Alle SuS lernen etwas dazu
- Alle SuS erreichen die curricularen Mindeststandards
- Kein Kind fällt zurück
- Streuung innerhalb der Klasse bleibt gleich oder wird geringer
- Unterschiede in den Lernvoraussetzungen werden weniger sichtbar
Didak=sch-methodische Schwerpunkte: (Hardy et al.)
- Strukturiertheit
- Forma've assessment
- Koopera'ves Lernen
Adap=ve Lehrkompetenz: (Weinert)
= Kernkompetenzbereiche, um adap'ven Unterricht zu ermöglichen
- Sachkompetenz
- Didak'sche Kompetenz
- Diagnos'sche Kompetenz
- Klassenführungskompetenz
Aus den erläuterten theore'schen Grundlagen ergibt sich die Konsequenz, dass ein
adap'ver Unterricht neue Formen der Leistungsbeurteilung erfordert, da jedes Kind in
seiner Individualität gefördert wird und somit nicht durch tradi'onelle Formen der
Leistungsbewertung eingeschätzt und mit der Lerngruppe verglichen werden kann. Im
adap'ven Unterricht muss der Weg von der summa'ven Leistungsbewertung, die das
Produkt am Ende des Lernprozesses unter Einbezug einer sozialen Bezugsnorm und meist
unter Ausblendung der individuellen Voraussetzungen bewertet hin zur forma'ven
Leistungsbewertung bestrihen werden. Ein forma've Leistungsbewertung ist
prozessorien'ert und fokussiert sowohl die bisher erreichten Erfolge als auch das zu
erreichende Lernziel (vgl. Maier). Somit werden individuelle Fortschrihe sichtbar gemacht.
Außerdem erfordert die adap've Unterrichtsgestaltung eine kon'nuierliche Diagnose der
individuellen Lernausgangslagen und Lernprozesse der SuS, um somit op'mal daran
anknüpfen zu können.
, Adap'ver Unterricht erfordert auf allen Ebenen der Leistungsbeurteilung –
Leistungsmessung, Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung – geeignete Formen, die
den individuellen Lernprozess evaluieren und individuelle Fortschrihe sowohl sichern als
auch ermöglichen. Darauf soll im nächsten Abschnih eingegangen werden.
2. Erläutern Sie Formen der Leistungsbeurteilung im Sinne eines pädagogischen
Leistungsbegriffs!
Es lässt sich zwischen einem gesellschaSlichen und pädagogischen Leistungsbegriff
unterscheiden: (Rehle & Thoma)
- GesellschaSlich
o Zur Auslese und Selek'on
o Bezug auf fachliche Leistungen
o Produktorien'ert
o Zur Vergabe von Berech'gungen und Qualifika'onen
o Vorbereitung auf die Leistungsgesellscha\
- Pädagogisch
o Individuelle Förderung
o Ganzheitlichkeit
§ Fachlich-inhaltlich
§ Strategisch-methodisch
§ Sozial-kommunika'v
§ Persönlich
o Förderdiagnos'k
Ein pädagogischer Leistungsbegriff stellt somit die individuellen Leistungen, aber auch die
Bemühungen und Voraussetzungen in den Mihelpunkt pädagogischen Denkens und
Handelns.
Formen der Leistungsbeurteilung auf einzelnen Stufen:
- Leistungsmessung – wie wird die Leistung erhoben?
o PorZolio
§ = zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, die die individuellen
Bemühungen, Fortschrihe und Leistungen der Lernenden auf einem
oder mehreren Gebieten zeigt (vgl. Häcker)
§ Bes'mmungstücke eines Porgolios: (Franz & Kammermeyer)
• Auswahlmöglichkeiten bei den Inhalten
• SuS bes'mmen die Bewertungskriterien mit
• LK und SuS bewerten
• Möglichkeiten zur Selbstreflexion und Metakogni'on
§ Die Aufgaben müssen:
• Offen und vielfäl'g sein, sodass sie auf verschiedenen
Bearbeitungsniveaus bearbeitet werden können
• Verschiedene Arbeitsweisen & -techniken einfordern
• In unterschiedlichen Sozialformen bearbeitbar sein
§ Empirie: (Knoth)
• Zuwachs beim Lernen und Mo'va'on