Der Weg zur deutschen Einheit Kaiserproklamation im Schloss Versailles 1871
Bismarck: „mit Blut & Eisen“ - Reicheinigung 18. Januar 1871
„von oben“ Gründung Kaiserreich → Staatsgewalt ging von Monarchen aus
→ Steuerung durch Fürsten des DB, initiiert (Ausnahme: Reichstag vom Volk gewählt)
durch Bismarck
weitere Ziele Bismarcks: Sicherung des Friedens
Gründe für Kriege: Sicherung des Erreichten
• dt. Einheit – nicht (loser Staatenbund)
März 1871: Wahl Reichstag (durch alle Männer ab 25 Jahren)
• Dualismus im Deutschen Bund
• Liberalismus/ Nationalismus – Druck aus Folgen der Reichseinigung:
Bevölkerung • wirtschaftlicher/ industrieller Aufschwung
3 Einigungskriege (geprägt von preußisch- • Arbeiterschaft (Sozialdemokraten) werden politisch aktiver
österreichischen Dualismus)
Verfassung von 1871
1. deutsch-dänischer Krieg (1864)
Legitimationsprinzip monarchisch (Reichstag =
Anlass: Dänemarks versuchte Eingliederung
Volkssouveränität)
des Herzogtums Schleswig
Staatsform konstitutionelle Monarchie
→ Preußen & Österreich besetzen Jütland & Staatsoberhaupt Kaiser (Personalunion mit
erzwingen Abtretung Schleswig & Holsteins preußischem König)
Streit der Sieger über weiteres Staatsorganisation föderal (25 Länder) = Bundesstaat
Vorgehen (Preußen möchte Gebiet Wahlgrundsätze allgemein, gleich, direkt, geheim
annektieren) Wahlbürger & -recht Männerwahlrecht, Mehrheitswahl
→ Frage: Wer hat die Macht im DB? Exekutive Kaiser, Monarchen, Verwaltung,
RK, Streitkräfte
1866: Attentat auf Bismarck schlägt fehl Legislative RT, Bundesrat (= Machtzentrum)
1 Monat später: NV tagt, Preußen- Judikative Reichsgericht (ab 1879)
Vorherrschaft wird abgelehnt, Preußen tritt Staatsterritorium ohne Österreich
aus DB aus + Kriegserklärung Grundrechte nicht in Reichverfassung, in
Landesverfassungen
2. deutsch-deutscher Krieg (1866)
→ Bevölkerung stand nicht hinter Krieg Besonderheiten:
Anlass: Frage nach Vorherrschaft in D. • Vetorecht für Gesetze des Bundesrats (14 Stimmen nötig –
Juli: Niederlage Österreichs in Königgrätz Preußen hatte 17 durch Bev. Anzahl → Übermacht)
→ Entscheidung des Dualismus • Personalunion von Kaiser & BK (jeweils in Preußen & dem
Friedenangebot Österreichs: Reich) → möglicher Interessenkonflikt (Interessen
Preußen darf Vormachtstellung Preußens gg. Interessen des Reichs)
behalten
Bismarcks Überlegungen zur Verfassung
→ Wilhelm I. möchte ablehnen & Gebiete
annektieren, Bismarck droht mit Rücktritt bei Bismarcks eigentliche Ansicht:
Ablehnung (möchte Österreich nicht • Misstrauen gegenüber demokratischen Prozessen
demütigen) • Bürger & Parteien (da Einfluss auf Staatshaushalt) stören
→ Gründung des Norddeutschen Bundes • Demokratisierung = Beginn des Untergangs
3. deutsch-französischer Krieg (1870/71) Annahmen Realität
Anlass: Hohenzoller kandidiert für • dynastische Sonder- • unterschätzte nationale
spanischen Königsamt → Frankreich interessen gefährden die Gesinnung der Fürsten
befürchtete Umklammerung nationale Einheit • überschätzte Reichstag &
→ spanischer Thronfolger verzichtete → will deren Rechte Wähler
→ Napoleon III. forderte zukünftige wahren
Verzichtserklärung von Wilhelm I. • RT wird Bindemittel sein,
→ Bismarck veröffentlichte verkürzte Version um Widerstand zu leisten
des Briefes (Emser Depesche)
→ Kriegserklärung Frankreichs Fazit: Problem für nationale Einheit waren nicht die Fürsten,
→ dt. Truppen (unterstützt durch süddt.) sondern das Volks
siegen → Napoleon gerät in Gefangenschaft Verhältnis Bürger-Staat
gemeinsamer Gegner eint die Nation • Wahl des RT • Wahl von Parteien
→ geheime Millionenspende an • Wahl der Landesparlamente • Demonstrationen
Bayern für Beitritt • Engagement in Parteien