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Zusammenfassung

[Zusammenfassung] Differentielle Psychologie II

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Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Zusammenfassung zur Vorlesung "Differentielle Psychologie II". Die Zusammenfassung wurde in Word geschrieben und ist sehr übersichtlich, prägnant und optisch recht ansprechend. Die Zusammenfassung beinhaltet die folgenden Themen: - Gene & Umwelt - Biologische Erklärungstheorie der Persönlichkeit von Eysenck - BIS-/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray - Biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger - Affektiver Stil und Hemisphärenasymmetrie - Gehirn und Persönlichkeit - Intelligenz - Psychoanalyse als Persönlichkeitstheorie

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Zusammenfassung

Themen

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1



GENE UND UMWELT
ADDITIVES MODELL DER ERBLICHKEIT
 Unterschiede in Personenmerkmalen zurückzuführen auf Gene und Umwelt
 Var(P) – Varianz des Phänotyps/Merkmals
 Var(G) – Varianz der Gene Var(P) = Var(G) + Var(U)
Varianzquellen
 Var(U) – Varianz der Umwelt

 Erblichkeit = Anteil der Varianz des Phänotyps, der auf Gene zurückzuführen ist

2 Var(G)
h = Erblichkeitskoeffizient
Var(P)

Konsequenzen
 Erblichkeit = relativer Begriff (keine Naturkonstante) → abhängig von Genen und Umwelt der Population
 Kein genetischer Determinismus durch Erblichkeit; Veränderung erblicher Merkmale durch
Umweltfaktoren möglich
 → Phänotyp als Ergebnis von Genen und Umwelt

ZERLEGUNG DER GENETISCHEN VARIANZ

Var(G) = Var(A) + Var(AM) + Var(D) + Var(I)

Additive Varianz – Var(A)
 50% der Gene von Mutter, 50% der Gene von Vater
 Wirkung mütterlicher und väterlicher Gene unabhängig
→ Ähnlichkeit zwischen Verwandten in gerade Linie

Varianz durch gezielte Partnerwahl – Var(AM)
 = assortative mating
 Partnerwahl selektiv (zum Beispiel: Mittlere Korrelation der Intelligenz von Paaren)
→ Größere Ähnlichkeit zwischen Eltern und Kind
→ Breitere Verteilung des Merkmals in Population

Nicht-additive Varianz durch Dominanz – Var(D)
 Merkmalsausprägung durch mütterliches oder väterliches Gen dominiert
→ Dominantes Gen „überschreibt“ Effekte des rezessiven Gens
 Dominanz meist graduell, nur selten vollständig

Nicht-additive Varianz durch Epistase – Var(I)
 = Wechselwirkung verschiedener Gene bei Merkmalsausprägung

ZERLEGUNG DER UMWELTVARIANZ

Var(U) = Var(C) + Var(E)

Varianz durch geteilte Umwelt – Var(C)
 = Faktoren, die innerhalb der Familie gleich und zwischen Familien unterschiedlich sind (zum Beispiel:
sozioökonomischer Status, Wohngegend, Familienklima, Religion)

Varianz durch spezifische (nicht geteilte) Umwelt – Var(E)
 = Faktoren, die innerhalb der Familie unterschiedlich sind (zum Beispiel: Freunde, Schulklasse, Sportverein,
Behandlung durch Eltern)


SCHÄTZUNG DER ERBLICHKEIT

, 2


VORAUSSETZUNGEN
Konstanthaltung der Gene bei Variation der Umwelt: Zwillingsstudien
 Untersuchung von getrennt aufwachsenden eineiigen Zwillingen
→ Ca. 100% geteilte Gene
 Vergleich von gemeinsam aufwachsenden eineiigen Zwillingen mit gemeinsam aufwachsenden zweieiigen
Zwillingen
→ Ca. 50% geteilte Gene

Konstanthaltung der gemeinsamen Umwelt bei Variation der Gene: Adoptionsstudien
 Vergleich von Adoptivkindern mit leiblichen Kindern innerhalb einer Familie
→ Ca. 0% geteilte Gene zwischen Eltern und Adoptivkindern
→ Ca. 50% geteilte Gene zwischen Eltern und leiblichen Kindern

MODELLE
Modell 1: Getrennt aufwachsende eineiige Zwillinge

P1 = G1 + C1 + E1 E1 P1
 Zwillinge eineiig → G1 = G2 = G
P2 = G2 + C2 + E2  Keine gemeinsame Umwelt → C1 = C2 = 0 G
E2 P2
2 Var(G) Cov( P1 , P2 )
h = = =r
Var(P) Std ( P ) ×Std(P) eineiige Zwi l linge

Modell 2: Gemeinsam aufwachsende eineiige Zwillinge

P1 = G1 + C1 + E1 E1 P1
 Zwillinge eineiig → G1 = G2 = G
P2 = G2 + C2 + E2  Gemeinsame Umwelt → C1 = C2 = C G+C
E2 P2
Cov( P1 , P2) Var(G) Var(C) 2 2
r eineiige Zwillinge = = + = h +c Durch gemeinsame Umwelt
Std(P)×Std(P) Var(P) Var(P)
erklärter Varianzanteil von P

Modell 3: Gemeinsam aufwachsende zweieiige Zwillinge

P1 = G1 + C1 + E1 E1 P1
 Zwillinge zweieiig → Var(G1) = Var(G2) = ½Var(G)
P2 = G2 + C2 + E2  Gemeinsame Umwelt → C1 = C2 = C ½G+C
E2 P2
1
Var(G) + Var(C)
Cov( P 1 , P2) 2 Var(C) 1 2 2
r zweieiige Zwillinge = = + = h +c
Std(P)×Std(P) Var(P) Var(P) 2
FALCONER-FORMEL
 Gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwillinge & gemeinsam aufgewachsene zweieiige Zwillinge

reineiige Zwillinge = h2 + c2 rzweieiige Zwillinge = 1/2h2 + c2


h2 = 2(reineiige Zwillinge – reineiige Zwillinge) → h2 = Var(G)/Var(P)
c2 = 2rzweieiige Zwillinge – reineiige Zwillinge → c2 = Var(C)/Var(P) Falconer-Formel
e2 = 1 – reineiige Zwillinge → e2 = Var(E)/Var(P)

, 3


PROBLEME
Getrennt aufwachsende eineiige Zwillinge
 Selten
 Trennung meist nicht direkt nach Geburt (→ gemeinsame Umwelt)
 Aufwachsen in Familien mit ähnlichem sozioökonomischen Status
 → Gemeinsame Umwelt ≠ 0

Gemeinsam aufwachsende eineiige & zweieiige Zwillinge
 Keine Dominanzeffekte
 Keine Effekte selektiver Partnerwahl Annahmen
 Aufwachsen in exakt gleicher Umwelt
 Keine Berücksichtigung der Varianz zwischen Familien
 Keine Korrelation von Genen, gemeinsamer Umwelt und spezifischer Umwelt

LÖSUNGEN
 Verwendung weiterer komplexerer Designs
 Verwendung erweiterter komplexerer Modelle (zum Beispiel: Berücksichtigung von Erbe-Umwelt-Varianz)
 Berücksichtigung der Interaktion von Genen und Umwelt


ERBLICHKEIT VON INTELLIGENZ UND PERSÖNLICHKEIT
 Intelligenz- und Persönlichkeitsvariablen durch zahlreiche genetische Faktoren beeinflusst
 Intelligenz- und Persönlichkeitsentwicklung durch zahlreiche Umweltfaktoren beeinflusst
 Gen- und Umwelteffekte komplex und multifaktoriell determiniert

INTELLIGENZ
 Korrelation der Intelligenz getrennt aufwachsender eineiiger Zwillinge r=.74
 Anteil aufgeklärter Varianz der Intelligenz durch Gene & Umwelt bei gemeinsam aufwachsenden Zwillingen
etwa gleich

Fehler Fehler
10% 5%

Gene
nicht geteilte Umwelt 40% nicht geteilte
25% Umwelt
35%



Gene
Geteilte Umwelt 60%
25% Kindheit
Erwachsenenalter

PERSÖNLICHKEIT
 Ähnlichkeit Persönlichkeitseigenschaften bei eineiigen Zwillingen
r=.48 Fehler
15%
 Ähnlichkeit Persönlichkeitseigenschaften bei zweieiigen Zwillingen
r=.23
 Selbsteinschätzung: 50% der Varianz durch genetische Effekte; 50%
der Varianz durch Umwelteffekte Erbe
 Fremdeinschätzung: 66% der Varianz durch genetische Effekte, 34% 50%
der Varianz durch Umwelteffekte Nicht
geteilte
Umwelt
30%
Geteilte Umwelt
5%
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