Nathan der Weise
Zeitgeschichtliche Hintergrund - Aufklärung (ca. 1720-1800)
- 1789 Französische Revolution —> Bürgertum beginnt sich zu emanzipieren und
gewinnt an Bedeutung in ökonomischer und kultureller Hinsicht
- Allmähliche Durchsetzung der allgemeinen Schulp icht
- Entwicklung eines Konzepts, dass auf Vernunft (Rationalismus) beruht
- Autonomie-Gedanke: Selbst- und Mitbestimmung
- Immanuel Kant: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
- „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten
Unmündigkeit“
- Säkularisierungsprozess: Religions- und Kirchenkritik
- Erziehung des Menschen: Lernen und Bildung, Leitung zum selbstständigen
Denken
- Toleranzgedanke
- Emanzipation des Bürgertums
- 1770 —> 15% der Bevölkerung konnte lesen (davon beschränkten die meisten
sich auf die Bibel)
Der historische Hintergrund des Dramas „Nathan der Weise“
- Palästina (dort treffen Europa und der vordere Orient, Christentum, Judentum
und Islam aufeinander)
- Zeit des dritten Kreuzzuges
- Die Handlung spielt im Jahr 1192
- Es herrscht eine Atempause im Kampf zwischen Christen und Muslimen um die
Vorherrschaft in der Heiligen Stadt
- Muslimische Herrscher Saladin hat mit den christlichen Kreuzfahrern ein
Waffenstillstandsabkommen getroffen, welches von den Tempelrittern (einem
christlichen Orden), gebrochen wurde
- Saladin will den Waffenstillstand wieder herstellen und durch Heiratspolitik
festigen
fl
,„Nathan der Weise“ als Drama der Aufklärung
- Der zeitgeschichtliche Hintergrund wird durch die Epoche der Aufklärung
bestimmt
- Ausprägen des Vernunft-Gedanken in allen Bereichen (naturwissenschaftlich,
ökonomischen, politischen und literarischen)
- Lessing = ein Aufklärer
- Es geht ihm um das Selbstdenken = Mündigkeit des Menschen
- Geht einher mit einem optimistischen Bild des Menschen = Der Mensch als lern-
und entwicklungsfähig, verstandesbegabt
- Um den Menschen zur Verwirklichung dieser Ideale zu motivieren, muss die
Neugierde zur Erkenntnis der Wahrheit erweckt werden
- Der Erkenntnisgewinn ist kein Selbstzweck, sondern hilft sich im Leben zu
verankern und mit der Welt zu verbinden
- Der Mensch als aktive Figur die tut, anstatt lediglich Vernunftgedanken
aufzustellen
- Aufklärung = Der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten
Unmündigkeit
- Unmündigkeit = das Nicht-Können, sich selbstständig seines Verstandes zu
bedienen
- Schwierige Aufgabe für einen Menschen, der sich seinen Ängsten stellen muss
(Angst vor Selbstständigkeit, Angst vor Freiheit, Angst davor, die
Bequemlichkeit aufgeben zu müssen) —> siehe Heidegger
- Man sollte sich nicht gedankenlos äußern, sondern seine Äußerungen
eigenständig kritisch überprüfen
- Auch gesellschaftliche Systeme werden im 18. Jahrhundert nach ihrer
Vernunftgemäßheit überprüft —> „Zeitalter der Kritik“
- —> Kirchenkritik = philosophische Denken löst sich von der theologischen
Bevormundung
- „Nathan der Weise“ ein „Erziehungsdrama“, „Ideendrama“ —> Rechas, Saladins
und des Tempelherrn Entwicklungsprozess/ Lernprozess durch Nathan
- Recha, die ihre Naivität überwindet
- Der Tempelherr, der seine religiös motivierte Intoleranz und seine
Judenfeindlichkeit überwindet
- Saladin, der seinen Hochmut und seine Selbstgefälligkeit überwindet
- Den dreien wird durch Nathan der positive Ausgang der Handlung erst möglich
, - Nathan, der seine Weisheit nicht durch eine außenstehende Erziehergestalt
erworben hat, sondern selbstständig sich seines Verstandes bedienend erlangte
- Auch die genannten Figuren erwerben ihre vernunftgemäße Erkenntnis nicht
durch eine äußere Instanz, sondern lediglich durch den Dialogpartner Nathan,
der ihre festgefahrenen Meinungen infrage stellt, diese jedoch nie abwertet
—> Anleitung zum Selbstdenken durch dialogisch angelehnte Lernprozesse
- Die Hass- und Rachegefühle, die ihn nach der Ermordung seiner Familie plagen,
drängt er zur Seite und gibt seinen Gedanken eine andere Richtung
- Der Erziehungsprozess besteht nicht nur aus der Erlangung der Erkenntnis,
sondern beinhaltet auch das Handeln nach dieser Erkenntnis
- Anhand der Figuren Daja und dem Patriarchen wird veranschaulicht, was der
Verwirklichung der aufklärerischen Ideale entgegensteht
- Lessing kritisiert mit dem Machstreben des Patriarchen und mit dem Egoismus
Dajas Institutionen und Personen, die den Menschen abhängig und ihren
Zwecken dienstbar machen wollen
- —> Unbelehrbarkeit = die Einschränkung des Fortschrittsoptimismus der
Aufklärung —> Gefährdung
- Lessing als Sucher nach der Wahrheit und der Idee der Toleranz
- Sein aufgeklärtes historisch-kritisches Denken veranlasst ihn, traditionelle
Denkweisen infrage zu stellen
- Benutzung des Blankvers beim Schreiben des dramatischen Gedichts —>
beliebte Form zu Zeiten der Aufklärung (seihe Faust) ungereimter, fünfhebiger
Jambus
Zeitgeschichtliche Hintergrund - Aufklärung (ca. 1720-1800)
- 1789 Französische Revolution —> Bürgertum beginnt sich zu emanzipieren und
gewinnt an Bedeutung in ökonomischer und kultureller Hinsicht
- Allmähliche Durchsetzung der allgemeinen Schulp icht
- Entwicklung eines Konzepts, dass auf Vernunft (Rationalismus) beruht
- Autonomie-Gedanke: Selbst- und Mitbestimmung
- Immanuel Kant: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
- „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten
Unmündigkeit“
- Säkularisierungsprozess: Religions- und Kirchenkritik
- Erziehung des Menschen: Lernen und Bildung, Leitung zum selbstständigen
Denken
- Toleranzgedanke
- Emanzipation des Bürgertums
- 1770 —> 15% der Bevölkerung konnte lesen (davon beschränkten die meisten
sich auf die Bibel)
Der historische Hintergrund des Dramas „Nathan der Weise“
- Palästina (dort treffen Europa und der vordere Orient, Christentum, Judentum
und Islam aufeinander)
- Zeit des dritten Kreuzzuges
- Die Handlung spielt im Jahr 1192
- Es herrscht eine Atempause im Kampf zwischen Christen und Muslimen um die
Vorherrschaft in der Heiligen Stadt
- Muslimische Herrscher Saladin hat mit den christlichen Kreuzfahrern ein
Waffenstillstandsabkommen getroffen, welches von den Tempelrittern (einem
christlichen Orden), gebrochen wurde
- Saladin will den Waffenstillstand wieder herstellen und durch Heiratspolitik
festigen
fl
,„Nathan der Weise“ als Drama der Aufklärung
- Der zeitgeschichtliche Hintergrund wird durch die Epoche der Aufklärung
bestimmt
- Ausprägen des Vernunft-Gedanken in allen Bereichen (naturwissenschaftlich,
ökonomischen, politischen und literarischen)
- Lessing = ein Aufklärer
- Es geht ihm um das Selbstdenken = Mündigkeit des Menschen
- Geht einher mit einem optimistischen Bild des Menschen = Der Mensch als lern-
und entwicklungsfähig, verstandesbegabt
- Um den Menschen zur Verwirklichung dieser Ideale zu motivieren, muss die
Neugierde zur Erkenntnis der Wahrheit erweckt werden
- Der Erkenntnisgewinn ist kein Selbstzweck, sondern hilft sich im Leben zu
verankern und mit der Welt zu verbinden
- Der Mensch als aktive Figur die tut, anstatt lediglich Vernunftgedanken
aufzustellen
- Aufklärung = Der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten
Unmündigkeit
- Unmündigkeit = das Nicht-Können, sich selbstständig seines Verstandes zu
bedienen
- Schwierige Aufgabe für einen Menschen, der sich seinen Ängsten stellen muss
(Angst vor Selbstständigkeit, Angst vor Freiheit, Angst davor, die
Bequemlichkeit aufgeben zu müssen) —> siehe Heidegger
- Man sollte sich nicht gedankenlos äußern, sondern seine Äußerungen
eigenständig kritisch überprüfen
- Auch gesellschaftliche Systeme werden im 18. Jahrhundert nach ihrer
Vernunftgemäßheit überprüft —> „Zeitalter der Kritik“
- —> Kirchenkritik = philosophische Denken löst sich von der theologischen
Bevormundung
- „Nathan der Weise“ ein „Erziehungsdrama“, „Ideendrama“ —> Rechas, Saladins
und des Tempelherrn Entwicklungsprozess/ Lernprozess durch Nathan
- Recha, die ihre Naivität überwindet
- Der Tempelherr, der seine religiös motivierte Intoleranz und seine
Judenfeindlichkeit überwindet
- Saladin, der seinen Hochmut und seine Selbstgefälligkeit überwindet
- Den dreien wird durch Nathan der positive Ausgang der Handlung erst möglich
, - Nathan, der seine Weisheit nicht durch eine außenstehende Erziehergestalt
erworben hat, sondern selbstständig sich seines Verstandes bedienend erlangte
- Auch die genannten Figuren erwerben ihre vernunftgemäße Erkenntnis nicht
durch eine äußere Instanz, sondern lediglich durch den Dialogpartner Nathan,
der ihre festgefahrenen Meinungen infrage stellt, diese jedoch nie abwertet
—> Anleitung zum Selbstdenken durch dialogisch angelehnte Lernprozesse
- Die Hass- und Rachegefühle, die ihn nach der Ermordung seiner Familie plagen,
drängt er zur Seite und gibt seinen Gedanken eine andere Richtung
- Der Erziehungsprozess besteht nicht nur aus der Erlangung der Erkenntnis,
sondern beinhaltet auch das Handeln nach dieser Erkenntnis
- Anhand der Figuren Daja und dem Patriarchen wird veranschaulicht, was der
Verwirklichung der aufklärerischen Ideale entgegensteht
- Lessing kritisiert mit dem Machstreben des Patriarchen und mit dem Egoismus
Dajas Institutionen und Personen, die den Menschen abhängig und ihren
Zwecken dienstbar machen wollen
- —> Unbelehrbarkeit = die Einschränkung des Fortschrittsoptimismus der
Aufklärung —> Gefährdung
- Lessing als Sucher nach der Wahrheit und der Idee der Toleranz
- Sein aufgeklärtes historisch-kritisches Denken veranlasst ihn, traditionelle
Denkweisen infrage zu stellen
- Benutzung des Blankvers beim Schreiben des dramatischen Gedichts —>
beliebte Form zu Zeiten der Aufklärung (seihe Faust) ungereimter, fünfhebiger
Jambus
