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Gedichtsvergleich „Mondnacht“ / „Abend im März“

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Gedichtsvergleich zwischen „Mondnacht“ (Joseph von Eichendorff) und „Abend im März“ (Günter Eich), Autoren der Epoche der Romantik. Beinhaltet Einleitung mit Hinführung und Einordnung, Analyse der beiden Gedichte, Vergleich anhand angemessener Vergleichsaspekte und Fazit.

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Gedichtvergleich Mathilda Saxer


Eichendorff „Mondnacht“ – Eich „Abend im März“
„Es war, als hätt’ der Himmel die Erde still geküsst“ Die erste Zeile des bekannten Gedichts
„Mondnacht“ ist wohl der Ausschnitt, den die meisten Menschen mit der Romantik verbinden. Die
Nacht ist ein besonderer Schauplatz in dieser Epoche und steht oft für die Sehnsucht, die eines der
zentralen Elemente der Romantik darstellt. Das Gedicht wurde 1830 von Joseph von Eichendorff,
einem der bedeutendsten Künstler der Epoche, verfasst. Es besteht aus drei Strophen, die jeweils
vier Verse beinhalten und im Kreuzreim verfasst sind. Die Verse sind kurz und bilden pro Strophe
einen Satz. Inhaltlich handelt das Gedicht von den äußeren und inneren Wahrnehmungen der Natur
und speziell der Nacht durch das lyrische Ich.
Die Erste Strophe beschreibt die Entstehung der Nacht. Die Verwendung des Konjunktivs schafft
gleich zu Beginn eine verträumte und melancholische Stimmung (V.1).
Durch die Allegorie „[…] als hätt‘ der Himmel – Die Erde still geküsst“ (V.1-2) wird der Abend und der
Sonnenuntergang bildhaft dargestellt und „Himmel“ und „Erde“ werden personifiziert. Wie so oft
innerhalb des Nacht-Motives der Romantik werden Personifikationen verwendet, um die
Verschmelzung von natürlichen Vorgängen und Menschlichen Eigenschaften darzustellen. Dies wird
innerhalb der ersten Strophe weitergeführt, als die Erde „träumt“ (V.4).
In der nächsten Strophe wird dann die Wirkung der Nacht auf die Natur dargestellt. Anschaulich
beschreibt das Gedicht die Wahrnehmungen des lyrischen Ichs: was es sieht, wird durch bildhafte
Sprache gezeigt („Die Ähren wogten sacht“, V.6), und das, was das lyrische Ich hört, durch
Onomatopoie („es rauschten leis die Wälder“, V.7).
Die dritte und letzte Strophe behandelt die persönlichen Auswirkungen der Nacht auf das lyrische
Ich. Hierbei wird die Seele personifiziert und „fliegt davon“. Auch hier wird der Konjunktiv
verwendet, um den Sehnsuchtscharakter hervorzuheben. Die letzte Zeile besagt, die Seele fliegt „als
flöge sie nach Haus“ (V.12) - das zeigt zum einen noch einmal den Wunsch des Lyrischen Ichs nach
der Verbindung mit dem Übermenschlichen. Dazu wird durch den Vergleich „als würde sie nach
Hause fliegen“, hervorgehoben, mit welcher Kraft dieser Wunsch das lyrische Ich bewegt. Das
Zuhause-Gefühl ist in dem momentanen Zustand nicht ausreichend und das Lyrische Ich strebt mit
seiner ganzen Seele nach einem anderen, entfernten Zustand.

Ein ähnliches Thema weist das Gedicht „Abend im März“ von Günter Eich auf. Es wurde Mitte des 20.
Jahrhunderts veröffentlicht und handelt von der Begegnung zwischen dem Lyrischen Ich und dem
Mond. Das Gedicht umfasst sechs Strophen mit je vier Versen, die im Kreuzreim verfasst sind. Es ist
also länger als „Mondnacht“, hat ansonsten allerdings einen ähnlichen strukturellen Aufbau.
Die Gedichte thematisieren beide das Verhältnis von Mensch und Natur. Dabei nimmt der Mensch
verschiedene Rollen ein: Bei Eichendorff steht das Lyrische Ich in erster Linie für den stillen
Beobachter. Die ersten beiden Drittel des Gedichtes befassen sich mit den äußeren Wahrnehmungen
des Lyrischen Ichs, erst in der letzten Strophe wird es aktiv. Und dann erhebt sich seine Seele, es
interagiert also nur auf einer höheren, seelischen Ebene. Bei Eich hingegen tritt das Lyrische Ich
physisch und praktisch in Kontakt mit der Natur; es trifft den Mond in seinem Haus (V.1-2; V.5). Dies
ist zwar alles auf einer metaphorischen Ebene und zudem eine starke Personifikation des Mondes,
zeigt aber ein anderes Verhältnis, zumindest vom Lyrischen Ich ausgehend.

Beide charakterisieren die Natur jedoch ähnlich: Sie handelt zwar, interagiert jedoch nicht mit dem
Menschen. Bei Eichendorff küssen sich Erde und Himmel, die Natur ist also in sich aktiv als
Personifikation, jedoch ist sie passiv gegenüber dem Lyrischen Ich, welches sich ihr als beflügelte
Seele zu nähern versucht. Bei Eich ist die Natur (bzw. stellvertretend der Mond) in der Welt des
Menschen. Sie ist bei dem Lyrischen Ich zuhause und hat damit eine viel größere Nähe zu ihm als bei
Eichendorff, wo sie eine deutlich distanziertere Rolle einnimmt. Dennoch wird in „Abend im März“
betont, dass der Mond menschlichen Empfindungen gegenüber „blind“ und „taub“ ist. In beiden
Gedichten geht die Natur letztendlich ihren Weg, ohne den Menschen zu beachten.
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