1.1 Wirtschaft und Ethik – ein Überblick
§ Wirtschaftsethik wird öffentlich diskutiert
o Unternehmer müssen daher bei ihren Entscheidungen auf ethische Grundsätze achten.
§ Entscheidungen müssen abgewogen werden um möglichst viele Stakeholder
(Interessengruppen) zu befriedigen
Wirtschaft
§ Situationen, in denen Individuen oder Institutionen in Beziehungen zueinander treten, um Güter
oder Dienstleistungen auszutauschen.
§ Wirtschaft findet dabei auf drei Ebenen statt:
o Makro-Ebene:
§ Ebene, die den sozialen und politischen Rahmen betrifft.
• Gesetze
• Sozialen Normen
o Organisations-Ebene:
§ Organisation bzw. das Unternehmen selbst
• Regelwerk
• Art wie es mit seiner Umwelt in Austauschbeziehungen tritt
o Mikro-Ebene:
§ Individuum, die einzelne Person und die Frage, wie diese Person Entscheidungen
trifft.
• Organisations- und die Makro-Ebene spielen eine wichtige Rolle
Ethik und Wirtschaftsethik
§ Ethik ist die Vorstellung einer Person darüber, was als richtig oder falsch anzusehen ist in Bezug
auf die Interaktion mit anderen Menschen.
§ Beschäftigt sich mit richtigem und falschem Verhalten in wirtschaftlichen Austauschbeziehungen
o Wirtschaftsethik soll eine Leitlinie im Sinne der Unternehmenspolitik bereitstellen für
Situationen, in denen sich ökonomische und ethische Vorstellungen widersprechen.
§ Ethische Reflexionen haben drei Faktoren gemeinsam:
o Dreieck der Ethik
§ Das Gute (Die Aktion)
§ Das Selbst
• Wird das „Selbst“ bei einer Entscheidungssituation nicht berücksichtigt:
o Entscheidung ist selbstlos
§ Der/Die Andere
• Wird das „Andere“ bei einer Entscheidungssituation nicht
berücksichtigt:
o Entscheidung selbstbezogen (Egoismus)
Das Problem ethischer Entscheidungen: Dilemmata
§ Dilemma sind Entscheidungssituation, in der die Handlungsalternativen jeweils gravierende Vor-
und Nachteile aufweisen und gegeneinander abzuwägen sind.
o Grauer Bereich
§ Die Schwierigkeit bei Dilemmata:
o Einflussfaktoren zu erkennen
o Einflussfaktoren zu bewerten
o Entscheidung begründen und finden
§ Ein Dilemma betrifft alle drei Ebenen der Wirtschaft
1
,Werte
§ Grundlegende Prinzipien, was als gut, richtig und wichtig angesehen wird.
o Stabile Überzeugungen
§ Werte können nur über längere Zeit verändert werden
§ Nicht nur Personen haben Werte, sondern auch Unternehmen
§ Ethik und Werte sollten nicht gleichgesetzt werden.
o Es gibt Werte, die nichts mit Ethik zutun haben bzw. Ethik widersprechen
§ Werte können unterschieden werden:
o Strategische Werte
§ Geteilte Überzeugungen in einer Organisation in Bezug auf dessen strategische
Ausrichtung.
• Vision/Mission des Unternehmens
o Arbeitswerte
§ Prioritäten, die die Mitarbeiter anleiten sollen, strategische Werte in ihrem
Handeln umzusetzen.
• Pünktlichkeit
• Qualitäts- und Serviceorientierung.
o Ethische Werte
§ Überzeugungen, die den Einzelnen zu gutem Verhalten im Umgang mit anderen
anleiten sollen.
• Respekt
• Ehrlichkeit
Kultur
§ Kultur sind tradierte Werte und Normen einer Gruppe (Land o. Organisation) die sich über einen
längeren Zeitraum entwickelt haben und nur in einem dauerhaften Prozess verändert werden
können.
o Verhaltensnormen, die in einer Gruppe als akzeptabel angesehen werden.
§ Unterscheidung von Kultur
o Formelle Kultur
§ Organisationsstruktur
§ Regeln und Verfahrensweisen
§ Entscheidungsprozess
o Informelle Kultur
§ Verhaltensnormen
• Geschichten über Mitarbeiter und deren Verhalten
o Flurfunk
o Beide Arten von Kultur können im Gegensatz zueinanderstehen:
§ Unternehmenspolitik lehnt Bestechung ab (formelle Kultur), Mitarbeiter lassen
sich im Ausland bestechen (informelle Kultur)
2
, 1.3 Entwicklungen und Perspektiven der Ethik
Entwicklung ethischer Perspektiven
§ Ethische Perspektiven und Verständnisse sind nicht statisch, sondern unterliegen einem steten
Wandel.
§ In der Philosophie und der politischen Ökonomie waren es immer wieder drei Fragen, um deren
Beantwortung gerungen wurde:
o Wie ist der ideale Staat aufgebaut?
§ Standesgesellschaften
• Man wurde in einen Stand hineingeboren
• Statische Gesellschaft
§ Monarchie
• Entwicklung eines größeren und stabileren Staatswesens
§ Parlamentarische Demokratie
• Bestes System
• Trennung von Staat und Religion
o Religion ist immer noch von großer Bedeutung
§ Geschäfte haben am Sonntag geschlossen
o Was ist ein gerechtes Einkommen?
o Wie ist Gewinn zu bewerten?
§ Katholizismus
• Gewinne wurden als nicht gottgefällig betrachtet
§ Protestantismus
• Gewinne wurden als gottgefällig betrachtet, mussten Merkmale erfüllen
wie:
o Fleiß/Disziplin
Kategorien ethischer Verständnisse
§ Eine Einteilung von ethischen Verständnissen oder Sichtweisen ist sinnvoll.
o Durch die Einordnung von Ethik-Theorien können komplexe reale Situationen leichter
analysiert werden.
§ Bei ethischen Entscheidungen geht es um die Frage, auf welcher Grundlage wir eine Aktion als
moralisch richtig oder falsch ansehen.
§ Wenn bestimmte Moralvorstellungen als absolut und universell richtig angesehen werden, d. h.
als immer und überall gültig, dann werden ethische Entscheidungen unabhängig von der
jeweiligen Situation getroffen.
Relativismus
§ Relativismus bedeutet, dass man bei ethischen Entscheidungen die Gesamtsituation mit
einbezieht und dann zwischen den Alternativen abwägt.
o Mitarbeiter entscheidet sich für das Bestechungsgeld, damit der Auftrag zustande
kommt und das Unternehmen nicht bankrott geht.
§ Relativismus geht davon aus, dass man die Moralentscheidungen einer anderen Person nicht
unabhängig von deren eigener ethischen Überzeugung und der gegebenen Situation beurteilen
darf.
o Aufgrund der unterschiedlichen Kontexte kann es somit keine universell richtigen
ethischen Entscheidungen geben.
§ Es müssen immer Kontextfaktoren miteinbezogen werden.
Konsequentialismus
§ Die Folgen einer Aktion sind die Grundlage für die Bewertung, ob die Aktion ethisch gut ist oder
nicht.
§ Konsequentialismus zielt darauf ab, dass mit einer Aktion ein möglichst „gutes“ Ergebnis erreicht
werden muss, um die Aktion ethisch als richtig zu bewerten.
§ Beispiel:
o Handlung moralisch vertretbar
§ Bestechungsgeld zahlen, sichert Arbeitsplätze
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§ Wirtschaftsethik wird öffentlich diskutiert
o Unternehmer müssen daher bei ihren Entscheidungen auf ethische Grundsätze achten.
§ Entscheidungen müssen abgewogen werden um möglichst viele Stakeholder
(Interessengruppen) zu befriedigen
Wirtschaft
§ Situationen, in denen Individuen oder Institutionen in Beziehungen zueinander treten, um Güter
oder Dienstleistungen auszutauschen.
§ Wirtschaft findet dabei auf drei Ebenen statt:
o Makro-Ebene:
§ Ebene, die den sozialen und politischen Rahmen betrifft.
• Gesetze
• Sozialen Normen
o Organisations-Ebene:
§ Organisation bzw. das Unternehmen selbst
• Regelwerk
• Art wie es mit seiner Umwelt in Austauschbeziehungen tritt
o Mikro-Ebene:
§ Individuum, die einzelne Person und die Frage, wie diese Person Entscheidungen
trifft.
• Organisations- und die Makro-Ebene spielen eine wichtige Rolle
Ethik und Wirtschaftsethik
§ Ethik ist die Vorstellung einer Person darüber, was als richtig oder falsch anzusehen ist in Bezug
auf die Interaktion mit anderen Menschen.
§ Beschäftigt sich mit richtigem und falschem Verhalten in wirtschaftlichen Austauschbeziehungen
o Wirtschaftsethik soll eine Leitlinie im Sinne der Unternehmenspolitik bereitstellen für
Situationen, in denen sich ökonomische und ethische Vorstellungen widersprechen.
§ Ethische Reflexionen haben drei Faktoren gemeinsam:
o Dreieck der Ethik
§ Das Gute (Die Aktion)
§ Das Selbst
• Wird das „Selbst“ bei einer Entscheidungssituation nicht berücksichtigt:
o Entscheidung ist selbstlos
§ Der/Die Andere
• Wird das „Andere“ bei einer Entscheidungssituation nicht
berücksichtigt:
o Entscheidung selbstbezogen (Egoismus)
Das Problem ethischer Entscheidungen: Dilemmata
§ Dilemma sind Entscheidungssituation, in der die Handlungsalternativen jeweils gravierende Vor-
und Nachteile aufweisen und gegeneinander abzuwägen sind.
o Grauer Bereich
§ Die Schwierigkeit bei Dilemmata:
o Einflussfaktoren zu erkennen
o Einflussfaktoren zu bewerten
o Entscheidung begründen und finden
§ Ein Dilemma betrifft alle drei Ebenen der Wirtschaft
1
,Werte
§ Grundlegende Prinzipien, was als gut, richtig und wichtig angesehen wird.
o Stabile Überzeugungen
§ Werte können nur über längere Zeit verändert werden
§ Nicht nur Personen haben Werte, sondern auch Unternehmen
§ Ethik und Werte sollten nicht gleichgesetzt werden.
o Es gibt Werte, die nichts mit Ethik zutun haben bzw. Ethik widersprechen
§ Werte können unterschieden werden:
o Strategische Werte
§ Geteilte Überzeugungen in einer Organisation in Bezug auf dessen strategische
Ausrichtung.
• Vision/Mission des Unternehmens
o Arbeitswerte
§ Prioritäten, die die Mitarbeiter anleiten sollen, strategische Werte in ihrem
Handeln umzusetzen.
• Pünktlichkeit
• Qualitäts- und Serviceorientierung.
o Ethische Werte
§ Überzeugungen, die den Einzelnen zu gutem Verhalten im Umgang mit anderen
anleiten sollen.
• Respekt
• Ehrlichkeit
Kultur
§ Kultur sind tradierte Werte und Normen einer Gruppe (Land o. Organisation) die sich über einen
längeren Zeitraum entwickelt haben und nur in einem dauerhaften Prozess verändert werden
können.
o Verhaltensnormen, die in einer Gruppe als akzeptabel angesehen werden.
§ Unterscheidung von Kultur
o Formelle Kultur
§ Organisationsstruktur
§ Regeln und Verfahrensweisen
§ Entscheidungsprozess
o Informelle Kultur
§ Verhaltensnormen
• Geschichten über Mitarbeiter und deren Verhalten
o Flurfunk
o Beide Arten von Kultur können im Gegensatz zueinanderstehen:
§ Unternehmenspolitik lehnt Bestechung ab (formelle Kultur), Mitarbeiter lassen
sich im Ausland bestechen (informelle Kultur)
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, 1.3 Entwicklungen und Perspektiven der Ethik
Entwicklung ethischer Perspektiven
§ Ethische Perspektiven und Verständnisse sind nicht statisch, sondern unterliegen einem steten
Wandel.
§ In der Philosophie und der politischen Ökonomie waren es immer wieder drei Fragen, um deren
Beantwortung gerungen wurde:
o Wie ist der ideale Staat aufgebaut?
§ Standesgesellschaften
• Man wurde in einen Stand hineingeboren
• Statische Gesellschaft
§ Monarchie
• Entwicklung eines größeren und stabileren Staatswesens
§ Parlamentarische Demokratie
• Bestes System
• Trennung von Staat und Religion
o Religion ist immer noch von großer Bedeutung
§ Geschäfte haben am Sonntag geschlossen
o Was ist ein gerechtes Einkommen?
o Wie ist Gewinn zu bewerten?
§ Katholizismus
• Gewinne wurden als nicht gottgefällig betrachtet
§ Protestantismus
• Gewinne wurden als gottgefällig betrachtet, mussten Merkmale erfüllen
wie:
o Fleiß/Disziplin
Kategorien ethischer Verständnisse
§ Eine Einteilung von ethischen Verständnissen oder Sichtweisen ist sinnvoll.
o Durch die Einordnung von Ethik-Theorien können komplexe reale Situationen leichter
analysiert werden.
§ Bei ethischen Entscheidungen geht es um die Frage, auf welcher Grundlage wir eine Aktion als
moralisch richtig oder falsch ansehen.
§ Wenn bestimmte Moralvorstellungen als absolut und universell richtig angesehen werden, d. h.
als immer und überall gültig, dann werden ethische Entscheidungen unabhängig von der
jeweiligen Situation getroffen.
Relativismus
§ Relativismus bedeutet, dass man bei ethischen Entscheidungen die Gesamtsituation mit
einbezieht und dann zwischen den Alternativen abwägt.
o Mitarbeiter entscheidet sich für das Bestechungsgeld, damit der Auftrag zustande
kommt und das Unternehmen nicht bankrott geht.
§ Relativismus geht davon aus, dass man die Moralentscheidungen einer anderen Person nicht
unabhängig von deren eigener ethischen Überzeugung und der gegebenen Situation beurteilen
darf.
o Aufgrund der unterschiedlichen Kontexte kann es somit keine universell richtigen
ethischen Entscheidungen geben.
§ Es müssen immer Kontextfaktoren miteinbezogen werden.
Konsequentialismus
§ Die Folgen einer Aktion sind die Grundlage für die Bewertung, ob die Aktion ethisch gut ist oder
nicht.
§ Konsequentialismus zielt darauf ab, dass mit einer Aktion ein möglichst „gutes“ Ergebnis erreicht
werden muss, um die Aktion ethisch als richtig zu bewerten.
§ Beispiel:
o Handlung moralisch vertretbar
§ Bestechungsgeld zahlen, sichert Arbeitsplätze
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