Kohlberg
1. Grundannahmen
❖moralische Entwicklung an kognitiven
Entwicklungsstand gebunden (siehe Piaget)
❖Moralentwicklung durch aktive
Auseinandersetzung mit der Umwelt
❖durch sozialer Interaktion und Kommunikation
wird eigene Reflexionsfähigkeit angeregt →
Grundlage zur Fähigkeit moralischer
Urteilsbildung
❖Begründungen von Handlungen als Indiz für
Moralstufe
❖Differenz zwischen moralischem Denken und
Handeln
2. Annahmen zum Stufenmodell: Stufen sind
❖universell gültig
❖irreversibel
❖aufeinander aufbauend
3. Kohlbergs Stufenmodell
1. Präkonventionelles Niveau: Kinder unter 9 Jahren
- Orientierung an Bestrafung und Gehorsam:
Standpunkt des Konkreten Einzelnen; soziale
Perspektive: egozentrisch
, “Gut ist, was mir nicht schadet und nicht bestraft
wird”
- Instrumentell-relativistische Orientierung: Versuch
der Interessenübereinkunft mit anderen jedoch
immer noch Befriedigung der eigenen Bedürfnisse
im Vordergrund (eine Hand wäscht andere);
soziale Perspektive: egozentrisch
“Gut ist, was meine Bedürfnisse befriedigt”
2. Konventionelles Niveau: meistens Jugendliche und
Erwachsene
- Orientierung an gesellschaftlicher Zustimmung:
Standpunkt einer durchschnittlich guten Person;
soziale Perspektive: soziozentrisch
“Gut ist, was meine Sozialbeziehungen verbessert
und Anerkennung bringt”
- Orientierung an Recht und Gesetz: System und
Gesellschaft im Vordergrund; soziale Perspektive:
soziozentrisch
“Gut ist, was Regeln, Gesetze und die Rechte
achtet und Autoritäten nicht in Frage stellt”
3. Postkonventionelles Niveau: wenige Erwachsene
über 20
- Orientierung am legalistischen Sozialvertrag und
Gemeinswohl: moralisches Denken anhand von
Überlegungen der gesamten Gesellschaft
gebilligter Werte und Normen geprüft; soziale
Perspektive: universalistisch
“Gut ist, was für alle gesellschaftlich Brteiligten
gerecht und nützlich ist”
- Orientierung an universell ethischen Prinzipien:
Orientierung an universell gültigen