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Zusammenfassung "G1 Einführung in die Medienwissenschaft"

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Zusammenfassung der G1 Vorlesung "Einführung in die Medienwissenschaft" des 1. Semesters Medienwissenschaft an der Universität Tübingen.











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MEWI ZUSAMMENFASSUNG


MEDIENWISSENSCHAFT & MEDIENFORSCHUNG

• Medialisierung bzw. Mediatisierung
= bezeichnet allgemein Veränderungen, die durch Medien und ihre Logiken in anderen gesellschaftlichen
Teilbereichen oder kulturellen Lebenswelten ausgelöst oder befördert werden
= Durchdringung der Welt durch Medieneffekte (auf allen Ebenen); es sind immer nur Teile von
institutionellen Strukturen betroffen
→ Ausgangspunkt unklar: Anpassung von Akteuren für Erfolg/ Anstoß der Veränderungen durch Akteure/
Ergebnis von interaktiven Prozessen zwischen Akteuren
• Medienwissenschaft als Integrationsdisziplin (das Tübinger Modell):
➢ Kombination aus Fachtraditionen; alle Mediengattungen
➢ Theorie & Praxis
➢ Ausbildung von spezialisierungsfähigen Generalisten
• Das Programm der klassischen Medienwissenschaft:
➢ Text- und Kulturwissenschaft
➢ Ursprung in der Beschäftigung mit Massenmedien innerhalb der Literatur-, Theater- &
Kunstwissenschaft seit den 1970er Jahren
➢ Früher: Geschichte und Ästhetik des Films & Fernsehens
➢ Mittelpunkt:
Medien wie Film, Fernsehen, Video, Onlinemedien, Games, Hörfunk;
Gestaltung von Stoffen & Inhalten;
Erzähl- und Darstellungsweisen in den audiovisuellen Medien;
Kameraeinsatz & Montage;
Erzählformen;
Rezeption von Medieninhalten
➢ Methoden: qualitative & ästhetische Analysen; inhaltsbezogene Strukturbeschreibungen;
Beschreibung von Entwicklungen
• Das Programm der klassischen Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft:
➢ Interdisziplinäre Geistes- und Sozialwissenschaft; Humanwissenschaft
➢ Mittelpunkt:
Prozess menschlicher Verständigung als Formalobjekt;
Voraussetzungen, Mitteln, Formen, Störungen und Folgen
➢ Ziel: systematischer, theorie- und hypothesengeleiterer und empirisch verfahrender Erwerb von
Wissen über Kommunikation
➢ Methoden: historische, hermeneutisch-interpretative und diskursanalytische (quantifizierend &
qualitative) Methoden; empirisch (Bsp. statistische Verfahren)
➢ Teildisziplinen:

,MEWI ZUSAMMENFASSUNG


theoretisch: Kommunikationsgeschichte, -ethik &-politik
praktisch: Journalistik, PR, Medienpädagogik
• Programm der klassischen Journalistik:
➢ Beschreibung des Journalismus und seinen Operationsweisen
➢ Sammlung von Wissen über Journalismus und seine Operationsweisen und Anregungen für die
journalistische Praxis und Journalistenausbildung
• Die Fachgesellschaften:
➢ DGPuK = Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikaktionswissenschaft e.V. (ab 1963);
2012: 900 Mitglieder, 15 Fachgruppen; Wachstum durch Expansion und Ausdifferenzierung der
Phänomene gesellschaftl. Kommunikaton
➢ GfM = Gesellschaft für Medienwissenschaft e.V. (ab 2000, Nachfolgerin Gesellschaft f. Film- und
Fernsehforschung e.V. (GFF) ab 1985)
• Die Lasswell-Formel




Kritik: Vernachlässigung von Wechselwirkungen, reflexiven Beziehungen (Feedback) zwischen den
Phasen des Prozesses und der Frage nach den Gründen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
der Kommunikation
• Stationen der Fachgeschichte:
➢ Entstehung: Entwicklung der Rhetorik (Keimzelle des systematischen Denkens über
Kommunikation) in der Antike (800v. -600 n.Chr.)
➢ Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern: 1445 durch Johannes v. Gutenberg →
Alphabetisierung, Anhaltspunkt f. Tradition, Aufkommen erster Zeitungen
➢ Etablierung: 1916 Begründung der universitären Zeitungswissenschaft (Gründung Institut f.
Zeitungskunde in Leipzig) durch Karl Bücher
➢ Ideologisierung ab 1933: Zäsur durch den Nationalsozialismus, Propaganda durch Goebbels
➢ Umorientierung nach 1945: Weg von der Geisteswissenschaft zur Sozialwissenschaft
(Paradigmenwechsel = sprunghafte wissenschaftliche Revolution; Folge sozialer Bedingungen,
nicht der empirischen Forschung)
➢ Ausdifferenzierung ab 1960: Errichtung neuer Institute, Studiengänge und Professuren

, MEWI ZUSAMMENFASSUNG


•Allgemeine Grundbegriffe der Wissenschaft: Wissenschaftstheorie, Wissenschaftssoziologie,

Empirie, Methodologie und Methode, Basistheorie und Ansatz, Hypothese;

• Perspektiven der Phänomenbetrachtung:
➢ Formalobjekt = Erkenntnisinteresse (Hinsicht)
➢ Materialobjekt = Untersuchungsgegenstand (Bsp. KoWi: Kommunikation)
➢ Mikro-, Meso- und Makroebene = Individuum – Organisation/Gruppe - Gesellschaft
➢ Empirie = aus Wissenschaft gewonnenes Wissen
➢ Theorie = durch Denken gewonnene Erkenntnis
• Typologie der Theorien:
➢ Paradigma = größte Einheit (Bsp. Weltanschauung), Thomas Kuhn: allg. Problemlösung, Vorgabe
welche Theorien und Gesetze akzeptiert werden → kein Paradigma in der heutigen
Sozialwissenschaft
➢ Supertheorie = universaler Erklärungsanspruch, gesamte Gesellschaft wird erfasst (Bsp.
Systemtheorie nach Niklas Luhmann)
➢ Basistheorie = gemeinsame Grundlage/ Denkzusammenhang oder -logik (Bsp. Konstruktivismus)
➢ Theorie mittlerer Reichweite = endliche und empirisch überprüfbare Theorie (Bsp. Schweigespirale)
• wissenschaftliche Vermittlungs- und Erkenntnisstile (nach Ludwik Fleck „Entstehung und Entwicklung einer
wissenschaftlichen Tatsache“):

➢ Zeitschriftenwissenschaft = in Fachsprache, innerhalb eines Bereichs, kritisch & forschend; Ich-
Tabu, Erzähltabu, Metapherntabu
➢ Handbuchwissenschaft = Informationen ohne Zweifel, aktueller Stand des Wissens
➢ Populärwissenschaft = erklärend für die breite Masse, „übersetzt“, anschauliche Metaphern und
Bilder

•Traditionen der Medienwissenschaft

•Traditionen der Kommunikationswissenschaft

•Debatten und Kontroversen: das Verhältnis von Medien- und Kommunikationswissenschaft

•Interne Bedingungen der Medienwissenschaft (Publikations- und Tagungsorte, die

Fachgesellschaft und zentrale Zeitschriften, aktuelle Tendenzen der Fachentwicklung, Bildung

bzw. Schwächung und Auflösung von Schulen) → Zeitungen wurden abgelöst etc.
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