Lernfeld 9 – Liquidität sichern, Zahlungsfähigkeit planen und Finanzierungsformen (Zusammenfassung, kaufmännische Ausbildung)

Lernfeld 9



Liquidität sichern:

Begriffe:
Tilgung: Zurückzahlung, eine Schuld wieder ausgleichen

Privateinnahme: Entnahme von Geldmitteln, Sachmitteln oder Leistungen aus dem Vermögen eines
Unternehmens -> für Verwendung für private Zwecke

Debitoren: Schuldner, der waren von einem Lieferanten auf Kredit bezogen hat
Kreditoren: Gläubiger von Forderungen aus L.u.L.
Unterdeckung (-): nicht ausreichend Deckung
Überdeckung (+): wenn die Normalkosten größer als die Ist kosten sind

Kurzfristige Sicherheit:
- > Einzelfactoring: schnell neue Liquidität ohne Inanspruchnahme eines Kontokorrekturkredits
- > Auszahlung

Rückstellung: Geld zur Seite für eintreffende Fälle
Kapitalbeschaffung: Finanzierung Passiva
Kapitaleinsatz: Investition Aktiva
Juristische Personen: AG, GmbH

Debitor: Kauft auf Rechnung und bezahlt später.



Kreditor: Unternehmen, welches dem Kunden gegenüber Leistungen erbringt und die Forderungen
später einholt.


Kontokorrentkredit:

Höhe Kredit überschritten Folgen:

1. sehr hohe Überziehungszinsen fällig

2. Kreditwürdigkeit leidet drunter -> zumindest dann, wenn man eine Überziehung nicht mit der
Bank abspricht

-> um dies zu vermeiden -> mit Bank rechtzeitig eine Anpassung der Kreditlinien verhandeln

Berechnung der Höhe des Kreditspielraums:

Monatlicher Umsatz und Kreditlinie

Dienstleistungsunternehmen: 4-6 (1/4 bis 1/6)
Produktunternehmen: 5-6 (1/5 bis 1/6)
Großhandel: 8-10 (1/8 bis 1/10)
Einzelhandel: 10-12 (1/10 bis 1/12)

Verwendete Mittel: Einzahlung-Auszahlung
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Liquidität:
-> das Unternehmen ist fähig seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen

Unterliquidität: Auszahlung > Einzahlung

Unternehmen kann seine kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht mit seinen verfügbaren liquiden
Mitteln decken

Überliquidität: Einzahlung > Auszahlung

Unternehmen verfügt über mehr Geldreserven als nötig um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu
decken -> sollten sofort wieder verwendet werden (Investition, Anlagevermögen)

Liquidität planen:
Finanzplan:
= > stellt Einnahme-Ausgabe-Vorausrechnung dar.

=> Soll finanzielles Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe über mehrere Perioden in der
Zukunft sicherstellen.

Periode 1: geschätzte Einnahme / geschätzte Ausgaben = Überschuss bzw. Defizit.

Mittel beschaffen:
Kurzfristig: - Kreditlimit des Kontokorrentkontos
- Lieferantenkredit
- Privateinlagen des Unternehmens
- Kurzfristige Darlehn bei Kreditinstituten

Langfristig: - Langfristiges Darlehen bei Kreditinstituten
- Unternehmensbeteiligungen
- bei schlechter Zahlungsmoral der Kunden - > Forderungsmanagement verbesssern


1 Grad (Barliquidität)
- > Bar und Kasse werden ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt

Formel:
𝑙𝑖𝑞𝑢𝑖𝑑𝑒 𝑀𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙 (𝐵𝑎𝑛𝑘+𝐾𝑎𝑠𝑠𝑒)
∗ 100
𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛 (𝑉𝑒𝑟𝑏.𝑎.𝐿𝐿.+𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟.𝑉𝑒𝑟𝑏 𝑔𝑔.𝐾𝑟𝑒𝑑𝑖𝑡𝑖𝑛𝑠𝑖𝑡𝑢𝑡𝑒𝑛+𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓.𝑅ü𝑐𝑘𝑠𝑡𝑒𝑙𝑙𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛/𝐷𝑖𝑣𝑖𝑑𝑒𝑛𝑑𝑒𝑛)




1:5 Regel gilt:
= > ein ein Fünftel der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch liquide Mittel gedeckt sein sollen
Barliquidität muss daher mind. 20 % betragen




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2 Grad (einzugsbedingte Liquidität)
- > liquide Mitteln und schnell liquidierbare Vermögungsteile und kurzfriste Forderungen und
Wertpapierbestände (im Umlaufvermögen) ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten
gesetzt:
𝑙𝑖𝑞𝑢𝑖𝑑𝑒 𝑀𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙 (𝐵𝑎𝑛𝑘+𝐾𝑎𝑠𝑠𝑒)+𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟.𝐹𝑜𝑟𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛(𝐹𝑜𝑟𝑑𝑒𝑟𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 𝑎.𝐿𝐿.+𝑊𝑒𝑟𝑡𝑝𝑎𝑝𝑖𝑒𝑟𝑒)
Formel: ∗ 100
𝑘𝑢𝑟𝑧𝑓𝑟𝑖𝑠𝑡𝑖𝑔𝑒 𝑉𝑒𝑟𝑏𝑖𝑛𝑑𝑙𝑖𝑐ℎ𝑘𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛


1:1 Regel gilt:
= > kurzfristigen Verbindlichkeiten in vollem Umfang durch liquide Mittel und kurzfr. Forderungen
gedeckt sein sollen
Einzugsbedingte Liquidität muss daher mind. 100 % betragen

Liquidität zu niedrig:

-> kann auf folgende Probleme hindeuten:
• Wertschöpfung
• Fehlkalkulation der Produkte
• Hohe Lagerhaltung von Halb- und Fertigerzeugnissen, die noch verkauft werden müssen

-> Liquiditätsengpass droht
fällige Rechnungen können nicht fristgerecht bezahlt werden - > Konflikt mit Kreditoren
wenn die Zahlungsfähigkeit anhält - > droht die Abmeldung der Insolvenz
Imageprobleme, Auswirkung auf Zusammenarbeit mit Lieferanten und Finanzamt

Liquidität verbessern:

• Forderungsmanagement verbessern
• Bestände senken
• Kurzfristige Verbindlichkeiten in langfristiges Umwandeln



Stichtagsliquidität ermitteln:
= > Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zum Jahresbilanzstichtag
(GuV-Rechnung nicht berücksichtigt -> nur begrenzt Aussagewert)
Bilanz enthält nicht alle Größen die Auswirkung auf die Liquidität haben (z.b. Miete, Gehalts oder
Steuernachzahlungen)

Innerhalb der Bilanz werden Forderungen/Vorräte gegen kurzfristige Verbindlichkeiten Ohne
Rücksicht auf die Einzelnen Fälligkeit und Liquiditionszeitpunkte aufgerechnet

= > Liquiditätslage kann sich nach dem Bilanzstichtag schlagartig verändern

= > es können keine Aussagen über zukünftige Liquidität des Unternehmens getroffen werden aber
Schlussfolgerungen über Liquiditätslage des Unternehmens




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