Institut für Theaterwissenschaft!
Freie Universität Berlin!
WiSe 2013/14!
PS 17521 „Performative Räume bei Bruce Nauman“ !
Dozentin: Nicola Schmidt!
Studentin: Pia Negri (4695201)!
!
Abgabe: 15.02.2014!
!!
Das Atelier als Heterotopie? Ein Versuch der Begriffsanwendung der Heterotopien
Foucaults auf Bruce Naumans Mapping the Studio II.!
!
Ein großer weißgestrichener Raum, einige Sitzbänke in der Mitte, die Decke dunkel. An
den Wänden ringsherum befinden sich sieben Projektionen in unterschiedlichen Farben.
Jede zeigt ein anderes Bild.1 Der Ton jeder einzelnen Videoaufnahme vermischt sich zu
einem anhaltenden Rauschen, das von verschiedenen Lauten, wie das Miauen einer
Katze, dem Heulen eines Kojoten oder dem Wiehern von Pferden ergänzt wird.2 !
Die gerade beschriebene Installation von Bruce Nauman nennt sich Mapping the studio II
with color shift, flip, flop, & flip/flop (Fat Chance John Cage) 2001 und ist eine von vier
veränderten Versionen der Arbeit Mapping the Studio I (Fat Chance John Cage) 2001.3
Für die ursprüngliche Arbeit filmte Nauman im Verlauf des Sommers im Jahre 2000
während 42 Nächten in seiner Abwesenheit jeweils eine Stunde sein Atelier in Galisteo,
New Mexico. Dabei veränderte er siebenmal die Kameraposition, um jeden Ausschnitt
maximal sechs Stunden zu filmen. So hatte er am Ende 42 Stunden Filmmaterial, das
gleichzeitig auf sieben Projektionen abgespielt wird. Zu sehen sind darauf nur Ausschnitte,
wie zum Beispiel eine Tür, eine Sitzgruppe, eine Wand mit Leiter und Farbe, aber nie der
ganze Atelierraum. Außerdem passiert über lange Zeiträume hinweg nicht viel. Ab und zu
erscheinen Mäuse, eine Katze oder Motten vor der Kamera, Bruce Nauman jedoch ist
nicht zu sehen. Auch die gefilmten Orte verändern sich von einer Nacht auf die andere
kaum. Bis auf die am Tag von Nauman genutzten Gegenstände bleibt alles am selben
Platz.!
Für Mapping the Studio II legte Nauman über jede Filmaufnahme verschiedene Farben.
Diese reichen von lila, grün und blau, bis zu rot und türkis. Diese Farben wechseln
1 http://www2.tate.org.uk/nauman/work_4.htm.
2 http://www2.tate.org.uk/nauman/process_3.htm#arupRec.
3 Im weiteren Verlauf des Essays werden beide Arbeiten mit Mapping the Studio I oder II abgekürzt.!
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Freie Universität Berlin!
WiSe 2013/14!
PS 17521 „Performative Räume bei Bruce Nauman“ !
Dozentin: Nicola Schmidt!
Studentin: Pia Negri (4695201)!
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Abgabe: 15.02.2014!
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Das Atelier als Heterotopie? Ein Versuch der Begriffsanwendung der Heterotopien
Foucaults auf Bruce Naumans Mapping the Studio II.!
!
Ein großer weißgestrichener Raum, einige Sitzbänke in der Mitte, die Decke dunkel. An
den Wänden ringsherum befinden sich sieben Projektionen in unterschiedlichen Farben.
Jede zeigt ein anderes Bild.1 Der Ton jeder einzelnen Videoaufnahme vermischt sich zu
einem anhaltenden Rauschen, das von verschiedenen Lauten, wie das Miauen einer
Katze, dem Heulen eines Kojoten oder dem Wiehern von Pferden ergänzt wird.2 !
Die gerade beschriebene Installation von Bruce Nauman nennt sich Mapping the studio II
with color shift, flip, flop, & flip/flop (Fat Chance John Cage) 2001 und ist eine von vier
veränderten Versionen der Arbeit Mapping the Studio I (Fat Chance John Cage) 2001.3
Für die ursprüngliche Arbeit filmte Nauman im Verlauf des Sommers im Jahre 2000
während 42 Nächten in seiner Abwesenheit jeweils eine Stunde sein Atelier in Galisteo,
New Mexico. Dabei veränderte er siebenmal die Kameraposition, um jeden Ausschnitt
maximal sechs Stunden zu filmen. So hatte er am Ende 42 Stunden Filmmaterial, das
gleichzeitig auf sieben Projektionen abgespielt wird. Zu sehen sind darauf nur Ausschnitte,
wie zum Beispiel eine Tür, eine Sitzgruppe, eine Wand mit Leiter und Farbe, aber nie der
ganze Atelierraum. Außerdem passiert über lange Zeiträume hinweg nicht viel. Ab und zu
erscheinen Mäuse, eine Katze oder Motten vor der Kamera, Bruce Nauman jedoch ist
nicht zu sehen. Auch die gefilmten Orte verändern sich von einer Nacht auf die andere
kaum. Bis auf die am Tag von Nauman genutzten Gegenstände bleibt alles am selben
Platz.!
Für Mapping the Studio II legte Nauman über jede Filmaufnahme verschiedene Farben.
Diese reichen von lila, grün und blau, bis zu rot und türkis. Diese Farben wechseln
1 http://www2.tate.org.uk/nauman/work_4.htm.
2 http://www2.tate.org.uk/nauman/process_3.htm#arupRec.
3 Im weiteren Verlauf des Essays werden beide Arbeiten mit Mapping the Studio I oder II abgekürzt.!
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