Pragmatik
Pragmatik:
kontextabhängiger kommunikativer Sinn
"Art der Sprachbetrachtung, die sich
mit der Einbeziehung der sprechenden
Personen und der Beschreibung von
Sprache in ihrer Konkreten Verwendung
[…]beschäftigt"
"Die Pragmatik untersucht, welchen Gebrauch
die Sprachteilnehmer[innen] von den
sprachlichen Zeichen machen."
o kommunikativ-pragmatische Wende in der Sprachwissenschaft:
ab etwa 1970
Verlagerung des Interesses auf "die Funktion von Sprache im komplexen Gefüge der
(gesellschaftlichen) Kommunikation"
[Helbig 1988]
Seit der Pragmatischen Wende wird Sprache in der Linguistik meist nicht mehr als
abstraktes System verstanden, sondern als Instrument sprachlichen Handelns in
konkreten (auch sozial determinierten) Äußerungskontexten gesehen.
o Sprache als Instrument sozialen Verhaltens:
Sprache gebrauchen bedeutet nicht nur Inhalte mitteilen.
Interaktion produzieren soziale Fakten; sie sind nicht nur deren Abbildung.
o Weltwissen, Sprachwissen, Sprachverhalten:
Weltwissen/ Gebrauchskontext:
Wie kommt die Verbindung zwischen Vorstellung und Lautbild im sprachlichen Zeichen zu Stande)
Der Erwerb und die Beherrschung der Sprache um die Sprache zu verstehen
Sprachwissen:
Was müssen wir tun, um eine Äußerung zu produzieren, die von anderen akzeptiert wird (bzw. eine
Äußerung von anderen verstehen zu können)?
Grundwissen in Syntax und Morphologie, also wie Sätze und Wörter gebildet sein
müssen, dass sie verstanden werden.
Sprachhandeln:
Wie muss die Form einer sprachlichen Äußerung an die konkrete Situation angepasst werden?
z.B. Höflichkeitsnormen
(Unterschied zu anderen Ebenen: Wenn diese Ebene verletzt wird kommt es nicht zum Nicht-verstanden-
werden, sondern es ist eher eine Frage der Akzeptabilität)
o Präsuppositionen und Inferenzen (s. auch Textlinguistik):
Präsuppositionen:
sind Voraussetzungen, die ein Sprecher für seine Äußerung als gegeben annimmt.
, Verneint man die Äußerung, verneint man die Präsupposition nicht (automatisch) mit.
Inferenz:
wenn wir als Hörer unser Weltwissen einbringen, um Äußerungen so zu ergänzen, dass
wir sie verstehen, dann inferrieren wir.
o Deixis:
Deiktische Ausdrücke (= Deiktika) sind Äußerungen ohne Bezug zur Sprechsituation und ohne
(entschlüsselbare) Bedeutung.
Personaldeixis (wer?/ wen?/ etc.)
Temporaldeixis (wann?/ wie lange?)
Lokaldeixis (wo?)
Um die Bedeutung kontextbezogenen auffüllen zu können, benötigen die
Kommunikationspartner[innen] einen Fixpunkt in Zeit und Raum (deiktisches Zentrum des
Sprechers muss bekannt sein um Deiktika zu verstehen)
-> Hier-Jetzt-Ich-Origo (lat. = Herkunft, Ursprung)
(funktioniert nur in der Face-to-Face-Kommunikation)
z.B. "Du meldest dich sofort bei der Direktorin" (im Kontext: Lehrerin steht vor Schülerin)
-> deiktisch gebrauchtes Personalpronomen
o Anapher:
Referenz auf textuell eingeführte Referenten
z.B.: "Krümel verschlang die Torte. Sie schmeckte ihm ausgezeichnet."
-> anaphorisch gebrauchtes Personalpronomen
pronominale Anapher
z.B.: "Am Samstag fuhr eine stark alkoholisierte Frauindefinit mit ihrem PKW
gegen einen Ampelmast in der Sportplatzstraße. Die 47-jährigedefinit
Chemikerin wurde zum Glück nur leicht verletzt."
NP-Anapher
Pragmatik:
kontextabhängiger kommunikativer Sinn
"Art der Sprachbetrachtung, die sich
mit der Einbeziehung der sprechenden
Personen und der Beschreibung von
Sprache in ihrer Konkreten Verwendung
[…]beschäftigt"
"Die Pragmatik untersucht, welchen Gebrauch
die Sprachteilnehmer[innen] von den
sprachlichen Zeichen machen."
o kommunikativ-pragmatische Wende in der Sprachwissenschaft:
ab etwa 1970
Verlagerung des Interesses auf "die Funktion von Sprache im komplexen Gefüge der
(gesellschaftlichen) Kommunikation"
[Helbig 1988]
Seit der Pragmatischen Wende wird Sprache in der Linguistik meist nicht mehr als
abstraktes System verstanden, sondern als Instrument sprachlichen Handelns in
konkreten (auch sozial determinierten) Äußerungskontexten gesehen.
o Sprache als Instrument sozialen Verhaltens:
Sprache gebrauchen bedeutet nicht nur Inhalte mitteilen.
Interaktion produzieren soziale Fakten; sie sind nicht nur deren Abbildung.
o Weltwissen, Sprachwissen, Sprachverhalten:
Weltwissen/ Gebrauchskontext:
Wie kommt die Verbindung zwischen Vorstellung und Lautbild im sprachlichen Zeichen zu Stande)
Der Erwerb und die Beherrschung der Sprache um die Sprache zu verstehen
Sprachwissen:
Was müssen wir tun, um eine Äußerung zu produzieren, die von anderen akzeptiert wird (bzw. eine
Äußerung von anderen verstehen zu können)?
Grundwissen in Syntax und Morphologie, also wie Sätze und Wörter gebildet sein
müssen, dass sie verstanden werden.
Sprachhandeln:
Wie muss die Form einer sprachlichen Äußerung an die konkrete Situation angepasst werden?
z.B. Höflichkeitsnormen
(Unterschied zu anderen Ebenen: Wenn diese Ebene verletzt wird kommt es nicht zum Nicht-verstanden-
werden, sondern es ist eher eine Frage der Akzeptabilität)
o Präsuppositionen und Inferenzen (s. auch Textlinguistik):
Präsuppositionen:
sind Voraussetzungen, die ein Sprecher für seine Äußerung als gegeben annimmt.
, Verneint man die Äußerung, verneint man die Präsupposition nicht (automatisch) mit.
Inferenz:
wenn wir als Hörer unser Weltwissen einbringen, um Äußerungen so zu ergänzen, dass
wir sie verstehen, dann inferrieren wir.
o Deixis:
Deiktische Ausdrücke (= Deiktika) sind Äußerungen ohne Bezug zur Sprechsituation und ohne
(entschlüsselbare) Bedeutung.
Personaldeixis (wer?/ wen?/ etc.)
Temporaldeixis (wann?/ wie lange?)
Lokaldeixis (wo?)
Um die Bedeutung kontextbezogenen auffüllen zu können, benötigen die
Kommunikationspartner[innen] einen Fixpunkt in Zeit und Raum (deiktisches Zentrum des
Sprechers muss bekannt sein um Deiktika zu verstehen)
-> Hier-Jetzt-Ich-Origo (lat. = Herkunft, Ursprung)
(funktioniert nur in der Face-to-Face-Kommunikation)
z.B. "Du meldest dich sofort bei der Direktorin" (im Kontext: Lehrerin steht vor Schülerin)
-> deiktisch gebrauchtes Personalpronomen
o Anapher:
Referenz auf textuell eingeführte Referenten
z.B.: "Krümel verschlang die Torte. Sie schmeckte ihm ausgezeichnet."
-> anaphorisch gebrauchtes Personalpronomen
pronominale Anapher
z.B.: "Am Samstag fuhr eine stark alkoholisierte Frauindefinit mit ihrem PKW
gegen einen Ampelmast in der Sportplatzstraße. Die 47-jährigedefinit
Chemikerin wurde zum Glück nur leicht verletzt."
NP-Anapher
