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Einsendeaufgabe III Biologische Psychologie - bestanden & korrigiert (2024)

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Bestandene dritte Einsendeaufgabe aus dem Modul "biologische Psychologie" mit Kommentaren.










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THOENES, Joshua
FB2823GR814
Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21




Einsendeaufgabe


Biologische Psychologie III – Das fühlende und agierende Gehirn

Aufgabe 1

Stellen Sie sich vor, Sie gehen nachtsüber einen dunklen Feldweg und plötzlich
kommt Ihnen eine vermummte Gestalt entgegen. Erläutern Sie bitte anhand der (im
Allgemeinen auftretenden) Angstreaktion die Funktionsweise der Amygdala und ihr
Zusammenspiel mit anderen Hirnregionen. Bitte benennen Sie dabei auch besonders
relevante Nuclei der Amygdalae. Wie unterscheidet sich die „low road“ von der „high
road“ Verarbeitung?

Neben der emotionalen Beeinflussung von Erinnerungen und Gedächtnisinhalten ist die
Amygdala vor allem für emotionale Reaktionen verantwortlich, deren Auslöser sie über den
sensorischen Thalamus nach dem Prinzip der „low road“ ungefiltert, schnell, aber auch
undetailliert oder über höher geordnete Cortexareale gemäß der „high road“ später, aber
detaillierter und in gewisser Weise rational betrachtetet erreichen. Die Amygdala erfüllt dabei
insgesamt vier wesentliche Aufgaben: sie erkennt emotionale Reize frühzeitig, weißt
zuständige Cortexareale auf diese hin, bereitet eine angemessene Reaktion vor und
speichert so eine Reaktion im Gedächtnis. Zu diesen emotionalen Reaktionsanstößen gehört
neben Aggressions- und Sexualverhalten auch die in der Aufgabenstellung beschriebene
Furchtreaktion. Allgemein betrachtet befindet sich die Amygdala im Telencephalon (Endhirn),
ist Teil des limbischen Systems und besitzt dreizehn verschiedene Unterkerne. Eine
Furchtreaktion wie auf dem dunklen Feldweg aktiviert jedoch nur vier der Amygdalakerne,
diese sind der laterale Amygdalakern (LA), der unter anderem die visuellen Eindrücke der
Dunkelheit und der vermummten Person aus dem sensorischen Thalamus enthält, der
basale Amygdalakern (BA), in den die Zellen des lateralen Amygdalakerns projizieren und
der darüber hinweg Informationen aus Hippocampus und kortikalen Assoziationsarealen
erhält sowie seinerseits dazu beiträgt, dass die kortikalen Areale, allerdings ohne den
parietalen Assoziationscortex Input erhalten, was zu der beschriebenen emotionalen
Gedächtnisbeeinflussung führt, der zentrale Amygdalakern (ZA), der im weiteren Verlauf
Impulse an den Hirnstamm und den Hypothalamus sendet um eine angemessene
Angstreaktion mit dazugehöriger Hormonregulierung auszulösen und der mediale
Amygdalakern (MA), welcher ähnlich wie der laterale Amygdalakern zahlreiche sensorische
Eingänge besitzt allerdiings mit dem Schwerpunkt auf olfaktorischen Reizen, diese werden


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, THOENES, Joshua
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Psychologie (B.Sc.) (8 Sem.) PO:04/21


dabei direkt vom Riechkolben gesendet, da olfaktorische Signale nicht über den Thalamus
laufen, bei der Steuerung von Aggressions- und Sexualverhalten besitzt der mediale
Amygdalakern eine höhere geordnete Rolle. Am Beispiel der vermummten Gestalt in der
Nacht lässt sich der Prozess des frühzeitigen Entstehens von Furchtreaktion gut
nachvollziehen. Wir verbinden mit der vermummten Gestallt eine unbekannte Situation, die
nicht sofort entschärft werden kann, noch dazu, weil sie in zu einem allgemein unsicheren
Zeitpunkt nämlich in der Nacht geschieht, von der wir wissen, dass in dieser Zeit mehr
Straftaten begangen werden, es wird also gelerntes Wissen aktiviert. Diese Ungewissheit,
dass vielleicht eine Bedrohung entstehen kann, aktiviert das „low road“ - Prinzip und um
vorbereitet zu sein löst der Körper, über die Einbindung der Amygdala und der oben
beschriebene Kerne, Angstreaktionen aus, so wird sich beispielsweise genauer auf die
Person konzentriert oder mehr Abstand gewonnen, aber auch indirekte körperliche
Reaktionen wie ein rapiderer Herzschlag, eine schnellere Atmung mindestens aber die
Ausschüttung von Stresshormonen können auftreten. Erst wenn der „high road“ - Prozess
durch genauere Betrachtung wie zum Beispiel das Erkennen des nicht bedrohlichen
Gesichts eintreten kann und vollendet wird kommt es zu einem vollumfänglichen Stoppen
der Stresssituation.



Aufgabe 2

Welche Belege wurden für die Existenz eines „Belohnungssystems“ im Gehirn
gefunden? Über welche Mechanismen funktioniert dieses Belohnungssystem und wie
erklärt sich daraus die Entstehung einer Sucht?

Das mesolimbische System, lokalisiert zwischen Mittelhirn und limbischen System, wird als
zentraler Verantwortungsbereich für Belohnungen im Gehirn definiert und erstreckt sich im
Detail vom ventralen tegmentalen Areal (VTA) des Mittelhirns zum ventralen Striatum und
projiziert dann weiter in den Hippocampus, das limbische System und bis hin zur Amygdala.
Ein Lust- oder Belohnungsgefühl wird ausgelöst, wenn die mesolimbische Bahn zwischen
ventralen tegmentalen Areal und ventralem Striatum befeuert wird, also dopaminerge
Nervenzellen im VTA aktiviert werden, welche Dopamin im ventralen Striatum ausschütten.
Das Empfinden von Lust und Belohnung korreliert stark mit dem Dopaminspiegel im
ventralen Striatum. Diese Aktivierung der dopaminergen Nervenzellen des VTA kann
wiederum über drei verschiedene Eingänge erfolgen, den glutamatergen Eingang, der eine
Erregung der Zelle über eine Depolarisierung bewirkt, den synaptischen Eingang, welcher
sich über eine GABAerge Zwischenzelle hemmend auf das Neuron auswirkt und den
acetycholinergen Eingang, der eine ausgleichende Funktion zwischen Erregung und



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