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Zusammenfassung

Zusammenfassung Staatsexamen GSP

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Zusammenfassung Staatsexamen Grundschulpädagogik


Grundschule – Basics .........................................................................................................................................................4
Geschichte der Grundschule – Basics ...........................................................................................................................7
Reform- und Alternativschulen – Basics ................................................................................................................... 11
Lehrplan – Basics.............................................................................................................................................................. 16
(Grundlegende) Bildung – Basics ................................................................................................................................. 18
Kindheit & GS – Basics ................................................................................................................................................... 21
Konstruktivismus – Basics.............................................................................................................................................. 24
1. Einleitung......................................................................................................................................................................... 24
2. Definitionen .................................................................................................................................................................... 24
3. Konzepte .......................................................................................................................................................................... 24
4. Empirie & Forschungsergebnisse ............................................................................................................................ 27
5. Diskussionsgrundlage .................................................................................................................................................. 27
Unterrichtsqualität – Basics ........................................................................................................................................... 28
1. Einleitung......................................................................................................................................................................... 28
2. Definitionen .................................................................................................................................................................... 28
3. Konzepte .......................................................................................................................................................................... 28
Inklusion ............................................................................................................................................................................... 32
1. Einleitung......................................................................................................................................................................... 32
2. Definition ......................................................................................................................................................................... 33
3. Konzepte .......................................................................................................................................................................... 34
4. Empirie & Forschungsergebnisse ............................................................................................................................ 42
5. Diskussionsgrundlage .................................................................................................................................................. 44
8. Fazit ................................................................................................................................................................................... 44
Bildungs(un)gerechtigkeit................................................................................................................................................ 45
Kinder mit Migrationshintergrund ............................................................................................................................... 47
Ganztagsschule .................................................................................................................................................................. 49
1. Einleitungsideen ............................................................................................................................................................ 49
2. Definitionen .................................................................................................................................................................... 50
3. Konzepte .......................................................................................................................................................................... 51
4. Studien & Forschungsergebnisse ............................................................................................................................. 66
5. Diskussionsgrundlage .................................................................................................................................................. 68
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................... 70
7. Praxisbeispiele ............................................................................................................................................................... 70
8. Fazit ................................................................................................................................................................................... 71

,Übergänge, Schuleingang, Anfangsunterricht........................................................................................................... 73
1. Einleitung......................................................................................................................................................................... 73
2. Definitionen .................................................................................................................................................................... 76
3. Konzepte .......................................................................................................................................................................... 79
Exkurs: Selbstkonzept ...................................................................................................................................................... 99
4. Forschungsergebnisse & Empire ........................................................................................................................... 118
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 124
6. Praxisbeispiele ............................................................................................................................................................. 125
7. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 128
8. Fazit ................................................................................................................................................................................. 130
Jahrgangsmischung ........................................................................................................................................................ 131
1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 131
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 133
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 134
4. Empirie und Forschungsergebnisse ...................................................................................................................... 142
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 146
7. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 147
8. Praxisbeispiel ............................................................................................................................................................... 148
9. Fazit ................................................................................................................................................................................. 150
Kompetenzorientierter Unterricht ............................................................................................................................. 151
1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 151
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 151
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 151
4. Empirie und Forschungsergebnisse ...................................................................................................................... 152
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 152
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 153
7. Praxis .............................................................................................................................................................................. 153
8. Fazit ................................................................................................................................................................................. 153
Leistungserhebung und -bewertung .......................................................................................................................... 154
1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 154
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 155
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 156
4. Empirie & Forschungsergebnisse .......................................................................................................................... 178
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 182
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 182
7. Praxis .............................................................................................................................................................................. 182
8. Fazit ................................................................................................................................................................................. 192
Heterogenität .................................................................................................................................................................... 193

,1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 193
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 193
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 194
Didaktisch-methodische Möglichkeiten zum Umgang mit Heterogenität .................................................... 200
4. Empirie & Forschungsergebnisse .......................................................................................................................... 202
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 208
6. Fazit ................................................................................................................................................................................. 210
Differenzierung ................................................................................................................................................................. 211
1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 211
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 211
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 212
4. Empirie & Forschungsgrundlage ........................................................................................................................... 216
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 218
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 219
7. Praxis .............................................................................................................................................................................. 219
8. Fazit ................................................................................................................................................................................. 220
Individualisierung ............................................................................................................................................................ 221
1. Einleitung (s.o.)............................................................................................................................................................. 221
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 221
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 222
4. Empirie & Forschungsergebnisse .......................................................................................................................... 225
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 226
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 226
7. Praxisbeispiel ............................................................................................................................................................... 226
Adaptives Unterrichten ................................................................................................................................................. 228
Offener Unterricht........................................................................................................................................................... 230
1. Einleitung....................................................................................................................................................................... 230
2. Definitionen .................................................................................................................................................................. 230
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 231
4. Empirie & Forschungsergebnisse .......................................................................................................................... 243
5. Diskussionsgrundlage ................................................................................................................................................ 245
6. Lehrplanbezug ............................................................................................................................................................. 246
7. Praxis .............................................................................................................................................................................. 246
8. Fazit ................................................................................................................................................................................. 249
Kooperatives Lernen ...................................................................................................................................................... 250
2. Definition ....................................................................................................................................................................... 250
3. Konzepte ........................................................................................................................................................................ 250
4. Empirie & Forschungsergebnisse .......................................................................................................................... 252

, Grundschule – Basics
1. Was ist Grundschule?
• eigenständige, pädagogische Einrichtung, die auf die Bewältigung gegenwärtiger und zukünfti-
ger Lebensanforderungen vorbereitet, die an vorschulische Erfahrungen anknüpft und weiter-
führendes (lebenslanges) Lernen vorbereitet
• gemeinsame Schule für die Sechs- bis Zehnjährigen (KM)

Spezifika der Grundschule (Schorch 2007)
Grundschule als …

(1) Grundlegende Schule:
→ Vorbereitung auf die nächsten Schulstufen und Anschlussfähigkeit der Bildungsprozesse
→ Basisqualifikationen und Kulturtechniken erwerben

Übergänge, Reformpädagogik, Bildungsgerechtigkeit, Kompetenzorientiertes Lernen


(2) Erste Schule:
→ GS als erste und einzig verpflichtende Schule für alle Kinder
→ Einführung in systematisches Lernen: Vermittlung zwischen Spiel – und Arbeitswelt, An-
strengungsbereitschaft, Können, Wissen, …)

Übergänge, Bildungsgerechtigkeit, Jahrgangsmischung, Heterogenität


(3) Gemeinsame Schule für alle Kinder des Volks:
→ Schule für alle Kinder
→ Schulart mit größter Heterogenität
→ Spannungsverhältnis von Gleichheit & Differenz

Heterogenität, GTS, Inklusion, Jahrgangsmischung, Bildungsgerechtigkeit


(4) Kindgemäße Schule:
→ muss alterspez. Merkmale und Kindheitsbedingungen berücksichtigen
→ Kindgemäße Gestaltung von Lernumgebungen, ...

Konstruktivismus, Offene UR-Formen, Leistung, Übergänge, Reformpädagogik



2. Funktionen der Schule (Fend 1980)
(1) Qualifikationsfunktion
→ Wissen & Kompetenzen vermitteln um an Arbeitswelt & gesell. Leben teilhaben zu können
(2) Sozialisationsfunktion
→ Nachfolgende Generation so formen, dass sie in bestehende Gesellschaft passt und sich
ohne größere Schwierigkeiten in sie integriert
→ Schule als sekundäre Sozialisationsinstanz
(3) Selektionsfunktion
→ Heranwachsende auf die unterschiedlichen und ungleichen Positionen in Gesellschaft ver-
teilen
→ Auswahl & Zuweisung der SuS auf soz. Positionen oder Berechtigungen
(4) Legitimationsfunktion

, → Vermittlung gesell. Grundwerte → Stabilisierung der gesell. in bestehender Form, d.h. Lo-
yalität geg. bestehenden pol. und gesell. System entwickeln



3. Die Grundschule im deutschen Bildungssystem
• Eigenständige Schulform
• Primarstufe des Bildungssystems
• Bindeglied zwischen Elementarbereich und gegliederter Sekundarstufe 1
• Schulpflicht
• Grundschulen als Regelschulen
• Dauer: vier Jahre in den meisten Bundesländer, sechs Jahre in Berlin und Brandenburg



4. Besonderheiten der deutschen Grundschule
• in vielen Bundesländern: Verzicht auf Noten in den ersten beiden Schuljahren
→ Bayern: Keine Noten in 1. Klasse und im 1. Halbjahr der 2. Klasse, Leistungen werden mit
einer schriftlichen Bemerkung beschrieben, Noten ab dem 2. Halbjahr der 2. Klasse
• Klassenlehrerprinzip
• Vergleichsarbeiten in der Grundschule

In ganz Deutschland:

VERA 3: in allen Bundesländern, in der 3. Klasse Erhebung des Lernstandes in Deutsch und Mathe

IGLU: Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (zuletzt: 2021)

• alle 5 Jahre
• in allen Bundesländern
• international vergleichbarer Lesetest
• in der 4. Klasse

TIMSS: Trends in international mathematics and science study (zuletzt: 2019)

• Untersuchung von mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen von Grund-
schulkindern
• Alle 4 Jahre

In Bayern zusätzlich:

Orientierungsaufgaben im Fach Deutsch

• Fokus: Rechtschreiben
• 2. Klasse
• Rückmeldungen vom Landesamt für Schule (vgl. mit Ergebnissen anderer Klassen und Schu-
len sowie klassenbezogenes Stärken- und Schwächenprofil)



5. Elementarbereich
• Elementarbereich von 0-6, oftmals unterteilt in Kindergrippen (bis 3) und Kindergärten (bis 6)
der Kindertagesstätten (KITAS)
• Besuch ist freiwillig
• Rechtsanspruch des Kindes auf einen Platz in einer vorschulischen Betreuungseinrichtung

,Studien beweisen: Kindergartenbesuch wirkt sich langfristig aus (Intelligenz, Lesekompetenz, Sozial-
und Gruppenkompetenz, Sprachverständnis)

Bayern: Gesetzlich verankerte Kooperation mit Grundschulen

→ „Bildungs- und Erziehungsplan“ für Kinder bis zur Einschulung

→ VORKURS Deutsch 240

→ Bogen „Informationen für die Grundschule“ (Infos an Schulen über: besondere Interessen & Fähig-
keiten, Teilnahme an besonderen Angeboten z.B. Ergotherapie, Logopädie, Vorkurs Deutsch, …)

, Geschichte der Grundschule – Basics
Schulsystem Beginn des 20. Jhd.
• Existenz von zwei nebeneinander existierenden unterschiedlichen Schulsystemen: Volksschu-
len & höhere Schulen (private oder öffentliche Vorklassen als Eingangsstufe)

Vorklassen Volksschulen / „Elementarschulen“
• Vorbereitung auf mittlere & höhere • Kostenfreie Schule für Proletariat und niedrige Stände
Schullaufbahn → „Armenschule“
• Betrifft Schulalter der späteren GS • Dauer: 8 Jahre
• V.a. der mittleren und höheren Schicht → Schulbesuch selten wahrgenommen, da keine
vorbehalten durchgängig geltende Schulpflicht
• Direkte Anbindung an Gymi → Schul- • Dürftige Ausstattung (inhaltlich, personell, materiell)
wechsel ohne Aufnahmeprüfung • Bildungsstoffe: Reli, Lesen, Schreiben, deutsche Spra-
• Hohes Schulgeld → personell & materi- che, Rechnen, Gesang
ell gut ausgestattete Schulen • Einklassige Schulen (jahrgangsgemischt)
• Jahrgangsbezogen organisiert • Bei Übertritt auf höhere Schule: Aufnahmeprüfung, um
zunächst in Vorklasse wechseln zu können → Vorklas-
sen meist überbesetzt → „Bildungssperre“ für Volks-
schüler → nur wenige Volksschüler wechselten auf hö-
here Schule


Ausbildung der Volksschullehrer:

• Ausbildung der Volksschullehrer erfolgte in deutlicher Abgrenzung von den LK an mittleren
und höheren Schulen
• Voraussetzung: Volksschulabschluss
• Ausbildungsfächer: v.a. religiöse Stoffe im Mittelpunkt, ähnlich zu den Fächern der Volks-
schule
• staatserhaltende Ziele des Schulwesens
• Hintergrund: stärker auftretende Modernisierungstendenzen im Bildungswesen und Frauenbe-
wegung

→ Ruf nach Einheitsschule wird lauter



Zusammenfassung: Bildungswesen vor 1919/1920 (Götz / Sandfuchs 2014)
• Schulpflicht: Umsetzung einer Schulpflicht um 1880
• Schulaufsicht und -finanzierung: Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates, aber auch
Kirchen sind daran beteiligt (v.a. am niederen Schulwesen)
• Politik der Bildungsbegrenzung: Trennung in niederes und höheres Schulwesen
→ Zugang zu Bildung abhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht und Region
• Einheitsschulbewegung ( = gemeinsame Schule für alle Schichten und Stände des Volks)
→ v.a. VS-Lehrerverbänden und Sozialdemokratie fordern Einheitsschule im 19. Jhd.
→ Mit Untergang der Monarchie 1918 und Gründung der Weimarer Republik 1919: pol. Vo-
raussetzungen für Durchbruch der Einheitsschule
→ Ziel: ein allen Bürgern dienendes einheitliches Schulsystem
• Kampf um Zugang zur Bildung: Bildung als Möglichkeit des sozialen Aufstiegs

,Geschichte der Grundschule in Deutschland zwischen 1918 und 2020
(Götz/Sandfuchs 2014)
Gründung der Grundschule in der Weimarer Republik
„Endlich sollte Schluss sein mit der Standesbildung des Kaiserreichs, wo Kinder aus wohlhabenden
Schichten auf Vorschulen, Privatschulen oder von Hauslehrern aufs Gymnasium vorbereitet worden
waren, während, wie es damals hieß, Armeleutekinder die Volksschulbank drückten, oft getrennt nach
Geschlecht oder Konfession.“ (Frank-Walter Steinmeier 2019, Rede 100 Jahre GS)


Weimarer Schulkompromiss

→ Konflikte zwischen SPD (8-jährige Einheitsschule) und Konservativen (wollen höheres & niedrige-
res Schulwesen trennen)

• Einigung auf Schulkompromiss, um Regierungskrise zu vermeiden
• Geburtsstunde der allg. deutschen Grundschule am 11.08.1919
• Verabschiedung der neuen Reichsverfassung durch Nationalversammlung (s.u.)
→ Artikel 146 Weimarer Verfassung

Weimarer Verfassung August 1919
Artikel 146:

„Das öffentliche Schulwesen ist organisch auszugestalten. Auf einer für alle gemeinsamen Grund-
schule baut sich das mittlere und höhere Schulwesen auf. Für diesen Aufbau ist die Mannigfaltigkeit
der Lebensberufe, für die Aufnahme eines Kindes in eine bestimmte Schule sind seine Anlage und
Neigung, nicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung oder das Religionsbekenntnis seiner
Eltern maßgeblich.“



Reichsgrundschulgesetz April 1920
§1 Reichsgrundschulgesetz

[1] Die Volksschule ist in den vier untersten Jahrgängen als die für alle gemeinsame Grundschule, auf
der sich auch das mittlere und höhere Schulwesen aufbaut, einzurichten.

[2] Die Grundschulklassen (-stufen) sollen unter voller Wahrung ihrer wesentlichen Aufgabe als Teile
der Volksschule zugleich die ausreichende Vorbildung für den unmittelbaren Eintritt in eine mittlere
und höhere Lehranstalt gewährleisten

§ 2 Volksschulen und Vorschulklassen sollen aufgelöst werden

§4 Privatunterricht nur ausnahmsweise in besonderen Fällen zugelassen



Bildungswesen im Nationalsozialismus
• Zentralisierung der Bildungspolitik
• Schulsystem an sich ändert sich kaum, aber Ausschluss von
… jüdischen Kindern und LK, Sinti-Roma,
• Reduzierung des Bildungsniveaus
• Aufwertung und Politisierung von Schulfeiern
• Ideologisierung und Indoktrination
→ Rassenlehre, Ideologiekonforme Umformung der Inhalte in DE, HSU, Musik
• Eingriffe in die Lehrerbildung

, • weitere „Erziehungsmächte“ (HJ, BDM)
→ Erziehung für den Staat


Entwicklungen nach 1945 - Westen:
• 3-gliedriges Schulsystem der Weimarer Republik
• Verwaltung dezentral durch die Bundesländer, KMK zur Abstimmung (z.B. Vergleichbarkeit
der Zeugnisse)
• Aufhebung der NS-Ansätze, Entfernung der NS-LK
• 1957: Sputnik-Schock (1. Satellit aus SU und nicht USA → Westliche Welt schockiert)
• 1964: „Deutsche Bildungskatastrophe“ (Georg Picht)
→ wenig Fachkräfte, Bildungsgefälle Stadt-Land, nur wenig Arbeitermädchen am Gymi, nur
5% der Studenten sind Arbeiterkinder
„Das katholische Arbeitermädchen vom Lande“



Bildungsreform nach 1965
Hintergrund: Erkenntnisse aus Soziologie, Wirtschaft, Pädagogik, Entwicklungspsychologie

Strukturplan für das Bildungswesen 1970:

• Einschulung der 5-Jährigen
• keine Zurückstellungen
• inhaltliche und methodische Veränderung des Anfangsunterrichts
• halbjährliche Einschulungstermine
• besondere Gestaltung der Übergänge
• Reform der Lehrerbildung

→ Ziel: Gleichheit der Bildungschancen

→ Metapher: „Katholisches Dorfmädchen vom Lande“ als Sinnbild für Bildungsbenachteiligung



Entwicklung der Grundschule nach 1970
• Innere Reform der GS
→ Veränderung des Unterrichts
• Gestaltung der Übergänge
• Integration behinderter Kinder in die Regelschule
• jahrgangsgemischtes Lernen
• Output-Steuerung
→ Bildungsstandards
• Ganztags-Grundschule


DDR:
→ Polytechnische Oberschule: Einheitsschule für die ersten 8 Jahre, dann

… 4 Jahre Oberschule (Abi)

…. 2 Jahre Mittelschule

→ Nach Mauerfall (1989): BRD-System, Abi nach 12 Jahren

, Impulse nach dem PISA-Schock 2000
Schulleistungsstudie: Leistungen der 15-jährigen Deutschen unter dem OECD-Durchschnitt




Schule im 21. Jahrhundert
100 Jahre Grundschule
Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 13. September 2019

• Aktuell: hitzige schulpolitische Debatten
• Dennoch: Mehrheit der Deutschen hat Vertrauen in die Institution Grundschule
→ keine Selbstverständlichkeit
• Große gesell. Herausforderungen: Migration, Inklusion, soz. Polarisierung, wandelnde Arbeits-
welt, … → UR erschwert


Aktuelle Veränderungen
• Individuelle Förderung & Kooperative Lernerfahrungen
• Schule als Ort der Kontinuität & des Wandels

Diskussion:

• Sitzenbleiben, Förderschulen
• Zensuren, Auslese in Klasse 4
• SES und Zusammenhang mit Bildungserfolg

Neuerungen:

• GTS
• Flexible Schuleingangsstufe
• Inklusive Schule

Was hat sich verändert (Fölling-Albers 2019)
1919 2019
Heimatkunde Wissenschaftsnaher Sachunterricht
Volkstümliche Bildung Interkulturelle Bildung
Grundschule als Unterstufe in der 8-jährigen Grundschule als eigenständige Schulstufe
Volksschule
Grundlegende Bildung für alle normalen Kinder Inklusion
Prügelstrafe als Erziehungsmittel Verbot der Prügelstrafe
40 – 60 Kinder pro Klasse 15 bis max. 27 Kinder
Tafel, Kreide Interaktives Whiteboard
Schulbuch, Tafel PC, Laptop, Handy, Internet
Geschlechtergetrennte Klassen Koedukation
LK als nicht akademisch vorgebildeter Zehn- Universitär ausgebildete Expertinnen für UR in
kämpfer GS-Fächern + Diagnose und Förderung

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