der Berufsausbildung
1. Zur Frage des Systemcharakters und der Entwicklungslogik dualer
Berufsausbildung
● nicht das Ergebnis bewusster Planung, sondern historisch gewachsen
● ursprünglich betriebliche Lehre und Berufsschule unabhängig voneinander gewachsen
○ erst späte Zusammenführung und Ausgestaltung zum Qualifizierungssystem
1.1 Zur Frage der System-Elemente
● öffentliche Meinung: Betrieb und Berufsschule als “Lernorte” innerhalb des dualen Systems
● keine ausreichende Klassifizierung
○ Ausklammerung der Frage nach der Trägerschaft der einzelnen Lernorte
○ Frage nach den Trägern bzgl. dem gesellschaftlichen und politischen Einfluss auf Funktionen
und Strukturen
● Entwicklung durch ökonomische und politische Interessensauseinandersetzungen
○ Zweckmäßigkeit der Lernorte nur Nebensache
● nicht ausreichend, um Funktionsweise der Berufsausbildung zu beschreiben und zu analysieren
● drei Modelle zur Beschreibung der Rolle des Staates im Prozess der Berufsausbildung:
1. Marktmodell
2. Schulmodell
3. staatlich gesteuertes Marktmodell
1.1.1 Das Marktmodell
Der Staat spielt keine bzw. nur eine marginale Rolle bei beruflichen Qualifkationsprozessen.
● marktwirtschaftliches System z. B. wie in USA oder Japan vorhanden
● Berufsbildung nicht mit allgemeinen Schulwesen (Berufsschulen) verknüpft
● kein extra geregeltes Berufsausbildungssystem vorhanden
● umfassendes, ausgebautes allgemeinbildendes Pflichtschulwesen von 11 bis 12 Jahren
● Hohe Anzahl von Übergängen zum Hochschulbereich
● berufliche Bildung frei vom öffentlichen EInfluss
○ direkt im Zusammenhang mit dem Arbeitsmarkt und dem Produktionsfaktor Arbeit
● Entfaltung und Gestaltung durch Eigeninitiative des Einzelnen
● Betriebe, Kommunen und sonstige Ausbildungsträger frei von staatlichen Eingriffen und Vorschriften
○ direkt an berufliche Verwendungssituation orientierte Ausbildung möglich
● Ausbildungsangebot seitens der Schulen und staatliche Bildungsprogramme für Rand- und
Problemgruppen
○ nur geringer Anteil aufgrund gewachsener Strukturen
● Betriebe als wichtigster Ausbildungsträger, d.h. große Marktpositionen für Großbetriebe
1. quantitative Relation zwischen Bedarf und Ausbildung, d.h. nur so viel ausgebildet wie benötigt
2. Ausbildung nur auf den Betrieb und dessen Arbeit und Ansprüche angepasst, d.h.
überbetrieblicher Transfer nur schwierig
3. berufliche Qualifikationen nur schwer kontrollierbar, maximal für die ausbildenden Betriebe
selbst