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Zusammenfassung

Zusammenfassung Adressaten und Handlungsfelder (LE 4, 1A)

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35 Seiten gründlich und anschaulich zusammengefasst. Diese übersichtliche Zusammenfassung reicht zum Lernen der Klausur aus und liefert dir alle wichtigen Informationen zu LE 4!












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Inhaltsvorschau

1.0. Einleitung
Keine einfache Angelegenheit für Lesende weil,
— weder zu Adressat*innen noch zu Handlungsfelder der Pädagogik lassen
sich eindeutige, überall geltende Aussagen machen;
wir haben es vielmehr mit unterschiedlichen Perspektiven auf diese
Gegenstände zu tun, die jeweils ihre eigene theoretische und/oder
empirische Fundierung aufweisen


— Weder bei den Adressat*innen der Pädagogik noch bei ihren Handlungsfeldern
haben wir es mit etwas zu tun, das einfach so vorliegt.

Vielmehr werden die Adressat*innen der Pädagogik wie auch ihre Handlungsfelder
immer zu dem gemacht, was sie sind. Und in diesen Konstruktionsprozess fließen
neben den Handlungspraktiken der Betroffenen immer auch die Aktivitäten von
Pädagog*innen, Bürokrat*innen sowie Bildungspolitiker*innen ein



Die vorliegende Kurseinheit dient also dazu, Sie in die praktischen, handfesten Fragen der
Erziehungswissenschaft, die mit den Adressat*innen und Handlungsfeldern der Pädagogik
verknüpft sind, einzuführen und dabei deren Komplexität (ihre Multiperspektivität und ihren
Konstruktionscharakter) aufzuzeigen.


Behandlung unterschiedliche Altersgruppen:

Kindheit; Jugend; Erwachsenenalter; höheres Alter


Behandlung unterschiedlicher Handlungsfelder:

Kindertagesstätten,; allgemein- und berufsbildende Schulen;
Erwachsenen- bzw. Weiterbildung; sozialpädagogische Einrichtungen;
Rehabilitiationspädagogik; interkulturelle Pädagogik usw.

, 2.0. Kindheit

I
Wann und in lange man ein Kind ist, hängt also davon ab, in welchem
Unterschiedliche Definitionen des Kindes: Zusammenhang man die Frage stellt: Geht es um Jugendschutz oder um
Erziehungsrecht der Eltern?
Im Jugendschutzgesetz: Kind als Personen, die noch nicht 14 Jahre alt sind
Doppelter relationaler Charakter von Kindheit
im Jugendhilfegesetz: Kind als Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind hinsichtlich einerseits des Thematisierungszusammenhangs und
andererseits hinsichtlich des Altersvergleichs




2.1. historische Perspektive 2.2.entwicklungspsychologische Perspektive
Philipp Ariès “Geschichte der Kindheit” inspirierte die historische Kindheitsforschung
Die Arbeit von Gerd E. Schäfer inspirierte die Entwicklungspsychologie
➢ die Dauer der Kindheit war auf das zarteste Kindesalter beschränkt und das Kind wurde,
➢ begreift das Kindsein als Resultat eines Prozesses der Selbst-Bildung
kaum dass es sich physisch zurechtfinden konnte übergangslos zu den Erwachsenen gezählt

— erst später wurde das Kind über eine längere Lebensstrecke hinweg als — der Säugling entfaltet sich zum Subjekt durch die fürsorgliche Pflege der
pflege- und erziehungsbedürftig angesehen und emotional wertgeschätzt Mutter oder einer anderen engsten Bezugsperson, welche dem Säugling nicht
bewusst ist, aber in dem Moment, wo ihm diese Fürsorge für kurze Dauer
— mussten nicht mehr arbeiten und wurden in der Schule auf das Leben vorbereitet entzogen wird, schreit er und erhält ein Bewusstsein dieser Abhängigkeit
der Bezugsperson
— Ariès Studie aus historischer Perspektive ist umstritten,
Man spricht von „inneren Impulsen“, die der Säugling zunehmend in
- da Kindheit keine bürgerliche Erfindung sei
sich entdeckt (Selbst-Bildungsprozess)
- auch können Kindheiten innerhalb einer Gesellschaftsklasse untersucht werden,
womit dann je nach Klasse unterschiedliche Lebenspraktiken zutage kommen — engste Bezugsperson muss „Lücken im Geschehenslauf“ zulassen, also
nicht immer unmittelbar das Säugling vorsorglich befriedigen, damit es nach
- Geisteswissenschaft hat gezeigt, dass es sehr wohl im Mittelalter Kindheit gab Möglichkeiten der Realisierung seiner inneren Imppulse in der äußeren
Umwelt suchen muss (z.B. Brust zum Stillen erstmal finden)
➢ Erziehungswissenschaft hat dies ignoriert und an der Idee der “Entdeckung der Kindheit”
in der Moderne festgehalten, um die eigene Disziplin zu rechtfertigen — der Säugling kann in seinen ersten Monaten noch nicht zwischen Selbst und
Objekt trennen und lebt in einer Symbiose mit seiner engsten Bezugsperson,
— Ariès Studie aber auch richtungsweisend aus der er sich im Zuge des Bildungsprozesses befreie

- seine Unterscheidung zwischen chronologischen Lebensalter und psychophysischer
Reifung und den sozialen Bedeutungen, die daran geknüpft sind ➔ Schäfers Annahme wurde kritisiert und ist aus entwicklungspsychologischer
Perspektive umstritten, da ein einheitliches Selbstempfinden und eine
- verdeutlicht wie Unterschied von Kindern und Erwachsenen praktiziert und
institutionalisiert wird
einheitliche Objektwahrnehmung schon im ersten Lebenshalbjahr existiere

- Kindheit als institutionalisiertes Konstrukt

- Kindheit hat sich in Gesellschaft etabliert und ist dadurch ein eigener
Forschungsgegenstand

, 2.0. Kindheit

2.3. sozialisationstheoretische Perspektive 2.4. sozialkonstruktivistisch-ethnographische Perspektive

Versteht man die Kindheit als gesellschaftliches Konstrukt, so sind
William Damon und James Youniss unterscheiden die „sozialen Beziehungen und Kulturen von Kindern es aus eigenem
Eltern-Kind-Beziehung und soziale Beziehungen mit Gleichaltrigen Recht wert, erforscht zu werden, unabhängig von der Perspektive und
den Interessen der Erwachsenen“
— sozialisationstheoretische Perspektive:

unter Gleichaltrigen kann das Kind Interaktionsregeln verstehen und lernen Iris Nentwig-Gesemann

— das Lernen von Interaktionsregeln unter Gleichaltrigen vollzieht sich — Kinderspiele bringen eine gemeinsame Wirklichkeit im Sinne einer
zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr; Kinderkultur hervor ➔ „Spielgemeinschaft“
mit der Zeit entsteht dabei auch die Vorstellung von einer Beziehung
zwischen individuellen Persönlichkeiten
— Kinder stellen lieber performativ dar, wie sie ihre Spiele spielen

— entstehende Wechselkeit der Perspektiven als Reziprozität — empirische Forschung von Kindern muss „die Grenzen der
sozialen Welt sprach- und handlungsfähiger Akteure überschreiten“

Symmetrische Reziprozität der Jüngeren
Drei verschiedene Strukturen der vielen Spielvarianten:
Freundschaft bezieht sich auf Praktiken im Hier und Jetzt
1. Regeln, die von der Kulturindustrie vorgefertigt werden
Kooperative Reziprozität der älteren Kinder
2. Regeln, die noch nicht zu den gesicherten Wissensbeständen
Freundschaft ist auf „Gleichwertiges, aber nicht notwendigerweise Gleiches“ bezogen einer Spielgruppe gehören:
Entstehung einer wechselseitig befriedigender und gleichwohl Individualität sichernde Kinder entfalten hier probehaft und spontan Spielvarianten
Form der Gemeinschaft
3. Gerade die probehaft entfalteten Spielvarianten sind tief in
der Kinderkultur bzw. Der Kultur des Spielens verwurzelt
— Youniss Arbeit ist für die sozialisationstheoretische Perspektive von hoher Bedeutung
aber die Sichtweise auf das Kind als “zukünftige Erwachsene” und nicht als Hierin zeigt sich eine „Tradierung von praktischem Wissen
“Personen aus eigenem Recht“ wurde schon früh kritisiert innerhalb der Kinderkultur, eines Wissens darüber, wie man Spiele
Es wurde vorgeschlagen, Wachstum selbst als das Ziel zu sehen und jede Phase des
spielen kann – und zwar relativ unabhängig vom gerade verfügbaren
Lebens “unabhängig vom Alter” für sich zu betrachten und die ihr je inhärenten bzw. am meisten ‚angesagten‘ Material“
Entfaltungs- und Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen
Kinderspiele und die territoriale Altersordnung in der Kindertagesstätte
wurden erforscht um herauszufinden, wie Kinder im Handeln soziale
Realität miteinander konkret herstellen

➔ sozialkonstruktivistisch-ethnographische Perspektive

, 2.5. Kindheit
Schule hat einerseits die Funktion des organisierten Lernens
und andererseits eine Sozialisationsfunktion.

Kindheit wäre ohne die Adressierung von Bei der Sozialisationsfunktion sollen die Bereitschaften und
Kindern durch Pädagogik nicht denkbar Fähigkeiten der Individuen als wesentliche Voraussetzung
ihrer späteren Rollenerfüllung in der Gesellschaft entwickeln.

Hierbei wird auch auf die Frage geachtet, wie Schüler*innen
mit diesen Rollenerwartungen zurechtkommen.
Kinder sind nicht nur passive Adressat*innen der Pädagogik, Im Unterricht müssen Kinder Erwartungen der Lehrperson
sondern gehen mit den Adressierungen etwa durch Lehrpersonen erfüllen und auf plötzliche Fragen reagieren können.
auf ihre je eigene Weise um Aber ihre Kommunikation richtet sich auch an die
Klassenkamerad*innen bzw. einzelne Gruppen unter ihnen.

/
Kinder als Adressaten der Pädagogik

Mit den Schuleingangsuntersuchungen
Verbot der Kinderarbeit und Einführung der Schulpflicht hat
z,B. Der Untersuchung von Aussprache, Merkfähigkeit, Sprechfähigkeit,
Folgen für das Leben der Kinder: feinmotorischen Fertigkeiten oder sozialem Verhalten usw.
— nicht mehr Freiräume, aber: … soll festgestellt werden, ob das Kind denn für die Schule geeignet ist
— Änderung der Verhältnisse, innerhalb derer
„Normen in Prozesse der Strukturierung,
Institutionalisierung und Standardisierung von wär Resümee
Kindheit eingebunden werden
—- Kindheiten sind aufs engste mit der Pädagogik verbunden
— Normalisierung der gesellschaftlich etablierten Erwartungen — spannungsreiche Dialektik:
an Kinder durch die Schuleingangsuntersuchungen
Freiraum der Kinder, in dem sie sich als Subjekte ausprobieren
und die Welt entdecken können



Bei stärkerer Einbindung in pädagogische Insitutionen werden
Kinder als Objekte, die mit den Verhaltenserwartungen der
Pädagogen konfrontiert werden
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