Moralische Urteilsentwicklung – Lawrence Kohlberg
Der Amerikaner Lawrence Kohlberg entwickelte anhand von über 30 jährigen
Untersuchungen eine Theorie zur moralischen Urteilsentwicklung des Menschen. Für ihn
ist die Gerechtigkeit die universelle Kernmoral. Er bildete sechs Stufen der
Moralentwicklung, die der Mensch durchläuft und so zu immer komplexer werdenden
Überlegungen zu Problemen der Gerechtigkeit kommt. Dabei gibt es Parallelen zu den
Stufen des logischen Denkens, die Piaget entwickelte. Die Moralstufen von Kohlberg
müssen nacheinander durchlaufen werden. Ein Überspringen einer Stufe ist daher nicht
möglich. Die Stufen 5 und 6 werden nicht von allen Menschen erreicht. Außerdem ordnet
Kohlberg die einzelnen Stufen verschiedenen Niveaus zu (Präkonventionell,
Konventionell und Postkonventionell).
Zu aller erst wird das Präkonventionelle Niveau (im Alter von 5-12 Jahren) durchlaufen. Zu
diesem gehören die Stufen 1 und 2.
In der Stufe 1 wird sich an Strafe und Gehorsam orientiert. Dies bedeutet, dass man sich
an alle Regeln hält, deren Übertretung mit einer gewissen Form von Strafe verbunden ist.
Gehorsam dient hierbei als Selbstwert. Man bemüht sich keinem Schaden anzurichten.
Man will das „Rechte“ tun, um Bestrafungen zu vermeiden
Befindet man sich in Stufe 2, so hat man eine naiv-instrumentelle oder egoistische
Orientierung. Man befolgt dann nur noch Regeln, wenn es zu irgendjemandes
unmittelbares Interesse dient. Man will die eigenen Interessen befriedigen und ist der
Meinung, dass Gerecht auch gleichzeitig fair bedeutet.
- Orientierung: Strafe und Gehorsam
1
- will keinen Schaden anrichten
- Orientierung: egoistisch
2
- man befolgt Regeln nur wenn es irgendjemandes unmittelbares Interesse ist
Hat man das präkonventionelle Niveau überwunden, durchläuft man nun das
Konventionelle Niveau (im Alter von 12-16 Jahren).
In Stufe 3 orientiert man sich an personengebundener Zustimmung. Man möchte den
Erwartungen, die andere an einem haben, entsprechen (z.B. Sohn, Schwester, Freund
etc.). Man verfolgt dabei die Absicht von anderen positiv wahrgenommen zu werden und
versucht somit die Kontakte aufrecht zu erhalten.
In Stufe 4 orientiert man sich an das Recht und die Ordnung. Man will seine Pflichten
erfüllen, die man übernommen hat und die Gesetze befolgen, wenn diese nicht eine der
sozialen Verpflichtungen einschränkt, die man hat. Man will damit das Funktionieren der
Institutionen gewährleisten und einen Zusammenbruch des Systems vermeiden.
- Orientierung: personengebundene Zustimmung
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Der Amerikaner Lawrence Kohlberg entwickelte anhand von über 30 jährigen
Untersuchungen eine Theorie zur moralischen Urteilsentwicklung des Menschen. Für ihn
ist die Gerechtigkeit die universelle Kernmoral. Er bildete sechs Stufen der
Moralentwicklung, die der Mensch durchläuft und so zu immer komplexer werdenden
Überlegungen zu Problemen der Gerechtigkeit kommt. Dabei gibt es Parallelen zu den
Stufen des logischen Denkens, die Piaget entwickelte. Die Moralstufen von Kohlberg
müssen nacheinander durchlaufen werden. Ein Überspringen einer Stufe ist daher nicht
möglich. Die Stufen 5 und 6 werden nicht von allen Menschen erreicht. Außerdem ordnet
Kohlberg die einzelnen Stufen verschiedenen Niveaus zu (Präkonventionell,
Konventionell und Postkonventionell).
Zu aller erst wird das Präkonventionelle Niveau (im Alter von 5-12 Jahren) durchlaufen. Zu
diesem gehören die Stufen 1 und 2.
In der Stufe 1 wird sich an Strafe und Gehorsam orientiert. Dies bedeutet, dass man sich
an alle Regeln hält, deren Übertretung mit einer gewissen Form von Strafe verbunden ist.
Gehorsam dient hierbei als Selbstwert. Man bemüht sich keinem Schaden anzurichten.
Man will das „Rechte“ tun, um Bestrafungen zu vermeiden
Befindet man sich in Stufe 2, so hat man eine naiv-instrumentelle oder egoistische
Orientierung. Man befolgt dann nur noch Regeln, wenn es zu irgendjemandes
unmittelbares Interesse dient. Man will die eigenen Interessen befriedigen und ist der
Meinung, dass Gerecht auch gleichzeitig fair bedeutet.
- Orientierung: Strafe und Gehorsam
1
- will keinen Schaden anrichten
- Orientierung: egoistisch
2
- man befolgt Regeln nur wenn es irgendjemandes unmittelbares Interesse ist
Hat man das präkonventionelle Niveau überwunden, durchläuft man nun das
Konventionelle Niveau (im Alter von 12-16 Jahren).
In Stufe 3 orientiert man sich an personengebundener Zustimmung. Man möchte den
Erwartungen, die andere an einem haben, entsprechen (z.B. Sohn, Schwester, Freund
etc.). Man verfolgt dabei die Absicht von anderen positiv wahrgenommen zu werden und
versucht somit die Kontakte aufrecht zu erhalten.
In Stufe 4 orientiert man sich an das Recht und die Ordnung. Man will seine Pflichten
erfüllen, die man übernommen hat und die Gesetze befolgen, wenn diese nicht eine der
sozialen Verpflichtungen einschränkt, die man hat. Man will damit das Funktionieren der
Institutionen gewährleisten und einen Zusammenbruch des Systems vermeiden.
- Orientierung: personengebundene Zustimmung
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