Allgemeine I
Langzeitgedächtnis: Enkodierung, Abruf und
Konsolidierung
Drei Phasen des Gedächtnisses
Enkodierung: Informationen ins LZG
= Erwerb von Information und Transformation in Gedächtnisspur
Enkodierung (Prozess) ist gleich mit Kodierung (Form der Information)
Maintenance rehearsal
Wiederholung von Stimuli, die diese Stimuli aufrechterhält, sie aber nicht (unbedingt) in LZG
transferiert schlechte Erinnerung, wenn nicht ständig Wdh.
Ist Rehearsal notwendig, um Information vom KZG ins LZG zu transferieren?
Glenberg, Smith, & Green (1977)
EXPERIMENT
64 Brown-Peterson-Listen
Zahl merken: 8329
- Ablenkungsaufgabe: Wort wiederholen für 2, 6 oder 18 Sek (GLAS-GLAS- GLAS...)
- Am Ende unerwarteter Reproduktionstest für die “Ablenkungsworte” aus allen 64 Listen
ERGEBNIS
Reproduktionsleistung war unabhängig von Dauer/Anzahl der Wortwiederholungen (11, 7
und 12 Prozent der Wörter erinnert)
reine Wiederholung scheint weder notwendig noch hinreichend zu sein, um neue
Information im LZG zu speichern
Levels Of Processing Theory (Ebenen der Verarbeitung)
Alternativer theoretischer Ansatz
Craik und Lockhart – 1972
Annahme: Speicherung neuer Informationen ins LZG hängt von den
Verarbeitungsprozessen beim Enkodieren ab
- Abhängig von der Tiefe der Verarbeitung, unterscheidet sich in..
„Tiefe“ (= semantische) Verarbeitung produziert dauerhaftere und leichter abrufbare
Gedächtnisspuren
„flache“ (= nicht-semantische Verarbeitung) Fokus auf physikalischen Merkmalen
elaboratives Rehearsal: bedeutungshaltige Verarbeitung und Verknüpfung des Materials mit
anderen Gedächtnisinhalten; bessere Erinnerung
, Allgemeine I
Craik und Tulving (1975)
EXPERIMENT & ERGEBNIS
testen Levels Of Processing Theory
zeigen VPs Wörter und fragen sie drei verschiedene
Fragen:
1)über physische Merkmale des Wortes (z.B. sehen
VPs das Wort „bird“in Großbuchstaben geschrieben?)
flache Verarbeitung
2)über Reime (z.B. sehen VPs das Wort „train“ reimt
es sich auf „pain“?) tiefere Verarbeitung
3)über Lückenfüllen (z.B. sehen VPs das Wort „car“ passt es in den Satz „He
saw a ____ on the street.“?) tiefste Verarbeitung
letzte Frage wird am besten erinnert
tiefe Verarbeitung steht im Zusammenhang mit besserem Gedächtnis
Ansatz der Verarbeitungstiefe
Hyde & Jenkins (1973)
EXPERIMENT & ERGEBNIS
Semantische Verarbeitung: Beurteilen, wie angenehm die
Worte einer Liste sind
Graphemische Verarbeitung: zählen, wie viele „e“ und „g“
in jedem Wort vorkommen
Zusätzlich Manipulation der Lernintention:
-Intentionales Lernen: späterer Gedächtnistest wird
angekündigt
-Inzidentelles Lernen: Vpn bearbeiten Lernmaterial, ohne
dass ein Gedächtnistest angekündigt wird
Angenehmheit beurteilen: mehr korrekt erinnerte Wörter
Buchstaben zählen: weniger korrekt erinnere Wörter
Intentional/inzidentell wenig Auswirkung
KRITIK
Gefahr eines Zirkelschlusses, solange kein von den Ergebnissen unabhängiges Kriterium für
„Tiefe“ spezifiziert wird
> Bessere Gedächtnisleistung als Hinweis auf „tiefe“ Verarbeitung
> „Tiefe“ Verarbeitung als Erklärung für bessere Gedächtnisleistung
Unterbinden „oberflächliche“ Orientierungsaufgaben tatsächlich die semantische
Verarbeitung des Lernmaterials?
• Reines Wiederholen kann mitunter LZG verbessern
• Gedächtnisleistung hängt nicht allein von Enkodierprozessen ab, sondern von Interaktion
zwischen Enkodier- und Abrufprozessen
Langzeitgedächtnis: Enkodierung, Abruf und
Konsolidierung
Drei Phasen des Gedächtnisses
Enkodierung: Informationen ins LZG
= Erwerb von Information und Transformation in Gedächtnisspur
Enkodierung (Prozess) ist gleich mit Kodierung (Form der Information)
Maintenance rehearsal
Wiederholung von Stimuli, die diese Stimuli aufrechterhält, sie aber nicht (unbedingt) in LZG
transferiert schlechte Erinnerung, wenn nicht ständig Wdh.
Ist Rehearsal notwendig, um Information vom KZG ins LZG zu transferieren?
Glenberg, Smith, & Green (1977)
EXPERIMENT
64 Brown-Peterson-Listen
Zahl merken: 8329
- Ablenkungsaufgabe: Wort wiederholen für 2, 6 oder 18 Sek (GLAS-GLAS- GLAS...)
- Am Ende unerwarteter Reproduktionstest für die “Ablenkungsworte” aus allen 64 Listen
ERGEBNIS
Reproduktionsleistung war unabhängig von Dauer/Anzahl der Wortwiederholungen (11, 7
und 12 Prozent der Wörter erinnert)
reine Wiederholung scheint weder notwendig noch hinreichend zu sein, um neue
Information im LZG zu speichern
Levels Of Processing Theory (Ebenen der Verarbeitung)
Alternativer theoretischer Ansatz
Craik und Lockhart – 1972
Annahme: Speicherung neuer Informationen ins LZG hängt von den
Verarbeitungsprozessen beim Enkodieren ab
- Abhängig von der Tiefe der Verarbeitung, unterscheidet sich in..
„Tiefe“ (= semantische) Verarbeitung produziert dauerhaftere und leichter abrufbare
Gedächtnisspuren
„flache“ (= nicht-semantische Verarbeitung) Fokus auf physikalischen Merkmalen
elaboratives Rehearsal: bedeutungshaltige Verarbeitung und Verknüpfung des Materials mit
anderen Gedächtnisinhalten; bessere Erinnerung
, Allgemeine I
Craik und Tulving (1975)
EXPERIMENT & ERGEBNIS
testen Levels Of Processing Theory
zeigen VPs Wörter und fragen sie drei verschiedene
Fragen:
1)über physische Merkmale des Wortes (z.B. sehen
VPs das Wort „bird“in Großbuchstaben geschrieben?)
flache Verarbeitung
2)über Reime (z.B. sehen VPs das Wort „train“ reimt
es sich auf „pain“?) tiefere Verarbeitung
3)über Lückenfüllen (z.B. sehen VPs das Wort „car“ passt es in den Satz „He
saw a ____ on the street.“?) tiefste Verarbeitung
letzte Frage wird am besten erinnert
tiefe Verarbeitung steht im Zusammenhang mit besserem Gedächtnis
Ansatz der Verarbeitungstiefe
Hyde & Jenkins (1973)
EXPERIMENT & ERGEBNIS
Semantische Verarbeitung: Beurteilen, wie angenehm die
Worte einer Liste sind
Graphemische Verarbeitung: zählen, wie viele „e“ und „g“
in jedem Wort vorkommen
Zusätzlich Manipulation der Lernintention:
-Intentionales Lernen: späterer Gedächtnistest wird
angekündigt
-Inzidentelles Lernen: Vpn bearbeiten Lernmaterial, ohne
dass ein Gedächtnistest angekündigt wird
Angenehmheit beurteilen: mehr korrekt erinnerte Wörter
Buchstaben zählen: weniger korrekt erinnere Wörter
Intentional/inzidentell wenig Auswirkung
KRITIK
Gefahr eines Zirkelschlusses, solange kein von den Ergebnissen unabhängiges Kriterium für
„Tiefe“ spezifiziert wird
> Bessere Gedächtnisleistung als Hinweis auf „tiefe“ Verarbeitung
> „Tiefe“ Verarbeitung als Erklärung für bessere Gedächtnisleistung
Unterbinden „oberflächliche“ Orientierungsaufgaben tatsächlich die semantische
Verarbeitung des Lernmaterials?
• Reines Wiederholen kann mitunter LZG verbessern
• Gedächtnisleistung hängt nicht allein von Enkodierprozessen ab, sondern von Interaktion
zwischen Enkodier- und Abrufprozessen