Autobiographisches Gedächtnis
Vorlesung vom 22.11.2018
Gedächtnis für selbst erlebte Ereignisse
- besondere Ereignisse
- Über uns selbst bezogene Information (Ziele, Pläne, Emotionen, gesehene Filme, etc.)
- Brewer (1986): starker Bezug zum eigenen Selbst-System
-> Erinnerung an persönliche Geschichte notwendig für Identität
- Nicht ein anatomischer Zusammenhang, sonder mehrere Gedächtnistypen (z.B.
Urlaubserinnerung: episodisch und generell dekorativ.. glaube auf Folie falsch haha)
- Hierarchische Organisation
4 Funktionen (aus Sicht der Wissenschaftler)
- direktive Funktion (Teilhabe oder Weitergabe von eigenen Lebenserfahrungen um Probleme
lösen zu können.)
• Soziale Funktion (Austausch von verschiedenen Sichtweisen gemeinsamer Erlebnisse,
problematisch ist der Mangel an Austausch bei manchen Krankheiten, wie z.B. Demenz)
• Aufbau und Erhalt der Selbst-Repräsentation (Erinnerungstherapie bei Demenzkranken)
• Verarbeitung von Widrigkeiten
Depressive Personen haben einen geringeren Zugriff auf positive Lebenserinnerungen als auf
negative Lebenserinnerungen (“mood congruent memory”, Stimmungskongruente Erinnerungen)
Methoden zur Erfassung
• Tagebuchaufzeichnungen - Aufzeichnung von Ereignissen und spätere Erinnerung dieser
Ereignisse (eine sehr belastende und herausfordernde Aufgabe für die Probanden)
-> wenn diese Erinnerungen häufig ins Gedächtnis gerufen werden, dann werden sie besser
erinnert
-> häufig fehlt: Objektive Geschehensinformation
-> Tagebuchstudien zum Vergleich mit Erinnerung (Was, Wer, Wo, Wann, Wie war Erfahrung, etc.)
-> je mehr Hinweise
(Schlüsselinformation), desto besser
kann zurückerinnert werden
, 2
• Abfrage von Erinnerungen anhand von Schlüsselwörtern
(z.B. Erzählen Sie mir ein Ereignis mit Pferden.) Die gesammelten Ereignisse werden auf
Besonderheiten hin ausgewertet.
• Autobiografische Ereignisse können auch in Bezug zu einer bestimmten zeitlichen Periode
(Grundschulzeit) oder herausragenden öffentlichen Ereignissen ausgewählt werden (alles zu
9/11)
•
• Autobiografische Erinnerungen können durch starken emotionalen Stress oder durch
Hirnverletzungen entfallen.
Versuch Bremer (1988) - Vermeidung von Auswahleffekten
- Tonbandgerät Piepte im Alltag -> aufschreiben der Alltagsepisode
- Abfrage nach 0 - 46 Tagen
Ergebnis:
26% richtig
28% falsch
46% gar nicht erinnert
-> Es wird also vieles aus dem Alltag wieder vergessen, was sehr normal ist (sonst
Überladung und vieles ist auch unnötig)
Wiedererkennung von Ereignissen
- Personen schrieben Ereignisse auf
- Plausible Ereignisse wurden untergemischt
- VPn haben eigene oft wiedererkannt
-> Wiedererkennen einfacher als freier Abruf
An welche Lebenszeit wird sich am besten erinnert?
Erinnerungshöcker
- stärkere Erinnerung an Teenagerzeit und dem 3. Lebensjahrzehnt