Die Grundsteine für eine gute Entwicklung ihrer Kinder werden schon in der frühsten
Kindheit gesetzt. Auch Sie, als Eltern, müssen ihre Kinder dabei unterstützen, damit diese
später zu einer starken und gesunden Persönlichkeit heranreifen können.
Um Ihnen den Weg dorthin zu erleichtern haben ich hier einige nützliche Tipps für die
Erziehung Ihrer Kinder in den ersten drei Lebensjahren zusammengestellt. Diese können für
Sie Richtlinien und eine gute Grundlage als Hilfe in der Erziehung Ihrer Kinder darstellen,
denn Sie wurden auf der Grundlage der Psychoanalyse Freuds entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Die Grundannahmen der Psychoanalyse
1.1 Die Instanzen der Persönlichkeit
1.1.1 ES
1.1.2 ICH
1.1.3 ÜBER-ICH
1.1.4 Realität
1.2 Zusammenarbeit der Instanzen
1.3 Schlussfolgerungen für die Erziehung
Ihrer Kinder
2.1 Die orale Phase
2.2 Folgerungen für die Erziehung
3.1 Die anale Phase
3.2 Folgerungen für die Erziehung
4.1 Die phallische Phase
4.2 Folgerungen für die Erziehung
1. Die Grundannahmen der Psychoanalyse
Siegmund Freud geht davon aus, dass bestimmte seelische Vorgänge dem Bewusstsein
verborgen sind, sich jedoch sehr stark auf unser Erleben und Verhalten im Laufe unseres
Heranwachsens auswirken. Außerdem ist jeder Mensch triebgesteuert, was sich ebenfalls auf
, das Verhalten im späteren Leben Ihrer Kinder auswirken kann, denn jedes Verhalten ist
seelisch bedingt festgelegt und lässt sich nur aus der individuellen Lebensgeschichte eines
Menschen ableiten und erschließen. Obwohl wir uns dieser seelischen Kräfte und Motive, die
das Verhalten unserer Person steuern, nicht bewusst sind, werden die Grundlagen dafür von
der Geburt an gesetzt. Deshalb ist es so wichtig, dass das Kind von Anfang an eine gute
geordnete Erziehung erfährt, denn Fehlentwicklungen, oder bestimmte Erfahrungen im
Säuglings- und Kleinkindalter können sich später in negativer Weise aufzeigen.
1.1 Die Instanzen der Persönlichkeit
In seinem Persönlichkeitsmodell unterscheidet Siegmund Freud drei
Persönlichkeitsinstanzen, die die Erlebens- und Verhaltensweisen des Individuums erklären,
das ES, das ICH und das ÜBER-ICH. Da sich diese drei Instanzen nacheinander in der
frühen Kindheit entwickeln, ist es für Sie als Eltern sehr wichtig, informiert zu sein um somit
Problemen in der Entwicklung Ihrer Kinder vorzubeugen.
1.1.1 ES
Das ES ist für Bedürfnisse verantwortlich, welche sich immer auf ein bestimmtes Ziel oder
Objekt beziehen. Diese ist die Instanz, die von der Geburt an vorhanden ist und kennt keine
Gesetze und hat auch nichts mit logischem Denken zu tun. Die Neugeborenen sind noch frei
von Wertung und moralischem Skrupel und kennen kein „Gut“ und kein „Böse“. Sie erhalten
sich ganz allein durch ihre Triebe am Leben, welche aber durch die Eltern, durch Sie, nur
befriedigt werden können.
Das ES ist die Instanz der Triebe, Wünsche und Bedürfnisse und wird auch als „Lustprinzip“
bezeichnet.
1.1.2 ICH
Das ICH kommt ab dem sechsten Monat als zweite Instanz zu dem ES hinzu, denn die
Triebwünsche des ES müssen erfüllt werden und das Ich ist immer das „Mittel zum Ziel“.
Das ICH ist die Instanz, die die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität leistet und
wird auch als „Realitätsprinzip“ bezeichnet.
1.1.3 ÜBER-ICH
Das ÜBER-ICH entwickelt sich ungefähr ab dem 3. bis 4. Lebensjahr und ist überaus
kulturabhängig. Diese Instanz umfasst die Wert- und Normvorstellungen und führt das
Verhalten und Handeln des ICHS im Sinne der geltenden Moral. Das ÜBER-ICH handelt
nach dem Moralitätsprinzip.