Fragensammlung Pflanzenbausysteme
1) Welche Ansprüche werden an ein optimales Pflanzenbausystem gestellt?
- Soll etragsstabil sein
- Soll robust/ resilent sein
- Soll Synergieeffekte beinhalten (Bodenschutz, Biodoversität,
Humusaufbau)
- Soll zum Klimaschutz beitragen (CO2-Bindung, weniger Treibstoffbedarf,
da weniger BB)
2) Diskutieren sie Auswirkungen/ Anpassungsstrategien/ Änderungen im
Pflanzenbau die sich durch eine längere Vegetationsperiode ergeben?
- Auswirkungen: Überprüfung der Saattermine nötig, Verschiebung der
Saattermine hin zu schlechteren Wuchsbedingungen (z.B. Tageslänge),
oft frühere Abreife, häufig feuchtere Aussaatbedingungen, Chance zur
Vermeidung von Wassermangel und Befahrbarkeitsproblemen bei der
Ernte
- Anpassungsstrategien: Sortenwahl (frühreife Sorten bei Trockenheit),
passende BB (mehr Direktsaat und pfluglose BB) und FF, Saatzeitpunkt
(spätere Saat im Herbst um Überwachsen zu vermeiden), Düngung
- Änderungen: höhere Eträge möglich, Zweikulturnutzungssysteme,
3) Erläutern sie Ursachen für Auswinterungsschäden und wie diesen
vorgebeugt werden kann?
- Kältetod nach Kahlfrost: Vegetationskegel und/oder Wurzeln sterben ab
- Frosttrocknis: Wasserverdunstung in Blättern, Wasserversorgung aus
dem Boden wird unterbrochen
- Hochfrieren des Bodens durch Wechselfrost: abwechselnd Tauen und
Gefrieren des Bodens, Wurzelschädigung durch Volumenänderung des
Bodens (häufig bei Roggen)
- Schneeschäden biotisch: Typhula, Schneeschimmel oder Fusarien;
abiotsich: Sauerstoffmangel
- Fehlende Schneedecke, zu viel N (üppige Bestände), Boden nicht
rückverfestigt, plötzlicher Temperatursturz ohne Abhärtungsphase, zu
frühe oder zu späte Saat, schlechtes Mikroklima durch Unkraut?
- Maßnahmen für Winterfestigkeit: gute Nährstoffversorgung (v.a. Kalium!,
nicht zu viel N um Überwachsen zu vermeiden), Gesunderhaltung der
Pflanzen, Sortenwahl, Konditionierung, passender Saatzeitpunkt (nicht
zu früh da sonst zu üppige Bestände, nicht zu spät da sonst zu schwach)
- Beispiel Wintergerste: hat von allen Getreidearten die geringste
Winterhärte (-12 bis -15 grad), ist nicht spätsaatverträglich und sollte bis
Mitte Oktober gesät werden,
4) Wasser kann sowohl im Mangel als auch im Überfluss Probleme im
Pflanzenbau bereiten. Erläutern sie Strategien, um
Wasserüberschuss/Wassermangel zu begegnen
- Pflanzen haben drei Möglichkeiten, um Wassermangel zu überstehen:
Vermeiden (Verlustminimierer, Aufnahmemaximierer), Entkommen,
Toleranz
- Verlustminimierer: Stomata-Schluss, Blattwinkel, Blattrollen, Epidermis-
Überzüge
, - Aufnahmemaximierer: Wurzeltiefe, Wurzelplastizität, Feinwurzelanteil,
Mykorrhiza, Spross-Wurzelverhältnis
- Entkommen: Frühreife, Dormanz, KH-Mobilisierung aus Stängel,
Entwicklungsplastizität
- Tolerieren: Dehydrierungstoleranz, osmotische Anpassung
- Wassermangel Probleme: Dürre (Wachstumsdepressionen, Absterben),
Frosttrocknis (Absterben)
- Wasserüberschuss Probleme: Hagel (Lager, Ertags- und
Qualitätsverluste), Überschwemmung (Wachstumsdepressionen,
Absterben), Staunässe (Wachstumsdepressionen), Stark- und
Dauerregen (Lager, Krankheiten, mangelde Bestäubung, Auswuchs),
Befahrbarkeitsprobleme durch Stark und Dauerregen sowie Überflutung
und Staunässe
- Anpassung an Wasserüberschuss: morphologische Anpassung (z.B.
Aerenchymausbildung), funktionelle Anpassung (besondere Enzyme),
5) Fruchtfolge ZR-WW-WW (Ackerbaubetrieb Soster Börde): Bewerten sie, ob
die FF die Grundlagen der FF-Planung einhält und ob noch
Verbesserungspotezial besteht, dieser muss begründet werden
- Wechsel von BF und HF nur begrenzt, Anbaupausen von Weizen und
ZR werden nicht eingehalten, Wechsel zwischen Winterung und
Sommerung begrenzt
- WW nach WW ist nicht optimal, da viele Krankheiten und Schädlinge so
gefördert werden z.B. Fusarien, Halmbruch, DTR etc.
- Zwischen WW und ZR sollte eine ZF stehen z.B. Senf, welche den
Boden über den Winter bedeckt (Erossionsschutz, Humusaufbau,
Nährstoffspeicherung, Verbesserung des Bodengefüges, phytosantäre
Effekte z.B. auf Nematoden)
- WW nach ZR könnte unter Umständen schwierig werden, wenn es im
Herbst sehr nass ist oder die ZR erst spät geerntet werden, da das
Bodengefüge leiden könnte z.B. Staunässe, Verdichtungen (WW ist aber
spätsaatverträglich und relativ anspruchslos was das Saatbett anbetrifft)
- Ww nach ZR kein Problem, da ZR eine Blattfrucht (keine Förderung von
Krankheiten und Schädlingen)
- In der Soester Börde sind die Böden gut und eignen sich daher für den
Anbau dieser anspruchsvollen Kulturen
- Der zweite WW sollte durch WG ersetzt werden, diese eignet sich gut als
Nachfrucht für Ww und als Vorfrucht für ZR (auch ZF-Anbau möglich)
- ZR nach Weizen ist auch in Ordnung
- Es sollten maximal 25% ZR in der FF enthalten sein, daher sollte noch
mind. eine vierte Kultur angebaut werden
- Z.B. ZR-WW-WG-AB-WW(ZF)
6) Nennen sie neue Pflanzenbausysteme und erläutern sie die wesentlichen
Grundzüge des jeweiligen Systems
- Agroforstsysteme:
Silvopastoral: Kombi von Bäumen oder Sträuchern mit Grünland- bzw.
Weidenutzung
Silvoarabel: Kombi von Bäumen oder Sträuchern mit Ackerbau
1) Welche Ansprüche werden an ein optimales Pflanzenbausystem gestellt?
- Soll etragsstabil sein
- Soll robust/ resilent sein
- Soll Synergieeffekte beinhalten (Bodenschutz, Biodoversität,
Humusaufbau)
- Soll zum Klimaschutz beitragen (CO2-Bindung, weniger Treibstoffbedarf,
da weniger BB)
2) Diskutieren sie Auswirkungen/ Anpassungsstrategien/ Änderungen im
Pflanzenbau die sich durch eine längere Vegetationsperiode ergeben?
- Auswirkungen: Überprüfung der Saattermine nötig, Verschiebung der
Saattermine hin zu schlechteren Wuchsbedingungen (z.B. Tageslänge),
oft frühere Abreife, häufig feuchtere Aussaatbedingungen, Chance zur
Vermeidung von Wassermangel und Befahrbarkeitsproblemen bei der
Ernte
- Anpassungsstrategien: Sortenwahl (frühreife Sorten bei Trockenheit),
passende BB (mehr Direktsaat und pfluglose BB) und FF, Saatzeitpunkt
(spätere Saat im Herbst um Überwachsen zu vermeiden), Düngung
- Änderungen: höhere Eträge möglich, Zweikulturnutzungssysteme,
3) Erläutern sie Ursachen für Auswinterungsschäden und wie diesen
vorgebeugt werden kann?
- Kältetod nach Kahlfrost: Vegetationskegel und/oder Wurzeln sterben ab
- Frosttrocknis: Wasserverdunstung in Blättern, Wasserversorgung aus
dem Boden wird unterbrochen
- Hochfrieren des Bodens durch Wechselfrost: abwechselnd Tauen und
Gefrieren des Bodens, Wurzelschädigung durch Volumenänderung des
Bodens (häufig bei Roggen)
- Schneeschäden biotisch: Typhula, Schneeschimmel oder Fusarien;
abiotsich: Sauerstoffmangel
- Fehlende Schneedecke, zu viel N (üppige Bestände), Boden nicht
rückverfestigt, plötzlicher Temperatursturz ohne Abhärtungsphase, zu
frühe oder zu späte Saat, schlechtes Mikroklima durch Unkraut?
- Maßnahmen für Winterfestigkeit: gute Nährstoffversorgung (v.a. Kalium!,
nicht zu viel N um Überwachsen zu vermeiden), Gesunderhaltung der
Pflanzen, Sortenwahl, Konditionierung, passender Saatzeitpunkt (nicht
zu früh da sonst zu üppige Bestände, nicht zu spät da sonst zu schwach)
- Beispiel Wintergerste: hat von allen Getreidearten die geringste
Winterhärte (-12 bis -15 grad), ist nicht spätsaatverträglich und sollte bis
Mitte Oktober gesät werden,
4) Wasser kann sowohl im Mangel als auch im Überfluss Probleme im
Pflanzenbau bereiten. Erläutern sie Strategien, um
Wasserüberschuss/Wassermangel zu begegnen
- Pflanzen haben drei Möglichkeiten, um Wassermangel zu überstehen:
Vermeiden (Verlustminimierer, Aufnahmemaximierer), Entkommen,
Toleranz
- Verlustminimierer: Stomata-Schluss, Blattwinkel, Blattrollen, Epidermis-
Überzüge
, - Aufnahmemaximierer: Wurzeltiefe, Wurzelplastizität, Feinwurzelanteil,
Mykorrhiza, Spross-Wurzelverhältnis
- Entkommen: Frühreife, Dormanz, KH-Mobilisierung aus Stängel,
Entwicklungsplastizität
- Tolerieren: Dehydrierungstoleranz, osmotische Anpassung
- Wassermangel Probleme: Dürre (Wachstumsdepressionen, Absterben),
Frosttrocknis (Absterben)
- Wasserüberschuss Probleme: Hagel (Lager, Ertags- und
Qualitätsverluste), Überschwemmung (Wachstumsdepressionen,
Absterben), Staunässe (Wachstumsdepressionen), Stark- und
Dauerregen (Lager, Krankheiten, mangelde Bestäubung, Auswuchs),
Befahrbarkeitsprobleme durch Stark und Dauerregen sowie Überflutung
und Staunässe
- Anpassung an Wasserüberschuss: morphologische Anpassung (z.B.
Aerenchymausbildung), funktionelle Anpassung (besondere Enzyme),
5) Fruchtfolge ZR-WW-WW (Ackerbaubetrieb Soster Börde): Bewerten sie, ob
die FF die Grundlagen der FF-Planung einhält und ob noch
Verbesserungspotezial besteht, dieser muss begründet werden
- Wechsel von BF und HF nur begrenzt, Anbaupausen von Weizen und
ZR werden nicht eingehalten, Wechsel zwischen Winterung und
Sommerung begrenzt
- WW nach WW ist nicht optimal, da viele Krankheiten und Schädlinge so
gefördert werden z.B. Fusarien, Halmbruch, DTR etc.
- Zwischen WW und ZR sollte eine ZF stehen z.B. Senf, welche den
Boden über den Winter bedeckt (Erossionsschutz, Humusaufbau,
Nährstoffspeicherung, Verbesserung des Bodengefüges, phytosantäre
Effekte z.B. auf Nematoden)
- WW nach ZR könnte unter Umständen schwierig werden, wenn es im
Herbst sehr nass ist oder die ZR erst spät geerntet werden, da das
Bodengefüge leiden könnte z.B. Staunässe, Verdichtungen (WW ist aber
spätsaatverträglich und relativ anspruchslos was das Saatbett anbetrifft)
- Ww nach ZR kein Problem, da ZR eine Blattfrucht (keine Förderung von
Krankheiten und Schädlingen)
- In der Soester Börde sind die Böden gut und eignen sich daher für den
Anbau dieser anspruchsvollen Kulturen
- Der zweite WW sollte durch WG ersetzt werden, diese eignet sich gut als
Nachfrucht für Ww und als Vorfrucht für ZR (auch ZF-Anbau möglich)
- ZR nach Weizen ist auch in Ordnung
- Es sollten maximal 25% ZR in der FF enthalten sein, daher sollte noch
mind. eine vierte Kultur angebaut werden
- Z.B. ZR-WW-WG-AB-WW(ZF)
6) Nennen sie neue Pflanzenbausysteme und erläutern sie die wesentlichen
Grundzüge des jeweiligen Systems
- Agroforstsysteme:
Silvopastoral: Kombi von Bäumen oder Sträuchern mit Grünland- bzw.
Weidenutzung
Silvoarabel: Kombi von Bäumen oder Sträuchern mit Ackerbau