Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell
7.1 Schichtenmodell (Eisbergmodell)
- Unbewusst: Vorgänge, die nicht bewusstseinsfähig sind, aber das Verhalten+Erleben sehr
beeinflussen (zb Trauma)
- Vorbewusst: bewusstseinsfähige Vorgänge, die man spontan nicht weiß, aber wieder ins
Gedächtnis gerufen werden können
- Bewusst: alle bewusstseinsfähige Vorgänge
Instanzen der Persönlichkeit
- Es: Instanz der Triebe, Wünsche, Bedürfnisse (Lustprinzip)
- Ich: Instanz, das die bewusste Auseinandersetzung mit der Realität leistet (Realitätsprinzip)
- Über-Ich: Instanz der Wert- und Normvorstellungen (Moralitätsprinzip)
Dynamik der Persönlichkeit
- Es kündigt Bedürfnisse beim Ich an
- Diese werden vom Über-Ich bewertet + gibt Anweisung an Ich, es zu machen oder nicht
- Ich versucht, zwischen den anderen beiden zu vermitteln + überprüft Realität (zugelassene
werden ausgeführt, nicht zugelassene unbewusst gemacht/verdrängt)
Einklang = Ich-Stärke
Konflikt = Ich-Schwäche
Formen der Ich-Schwäche
- Es stärker als Über-Ich: auch mit negativer Bewertung werden Wünsche ausgeführt
- Über-Ich stärker als Ich: Wünsche vom Es werden nicht gestattet
- Realität stärker als Ich: Ich muss Forderungen der Realität ausführen
Fließende Übergänge
Angst, Angstabwehr und Verdrängung
Bei Ungleichgewicht der Instanzen -> Angst
- Angst hat Aufgabe, Individuum vor Bedrohung zu warnen (Realangst vor Außenwelt,
Gewissensangst vor Über-Ich, neurotische Angst vor Es)
- Entweder realistische Lösung ODER Abwehrmechanismen (unbewusst)
- Verdrängung: Triebwünsche, Gefühle, … werden ins Unbewusste abgeschoben, beeinflussen
jedoch trotzdem das Verhalten&Erleben
Abwehrmechanismen
- Projektion: Eigenschaften, die man bei sich selbst verleugnet, werden auf andere übertragen
(bsp Schüler ist in Schule schlecht, findet deswegen Lehrer schlecht)
- Reaktionsbildung: Gegenteil des zu Verdrängenden wird fixiert (bsp ablehnende Mutter wird
überfürsorglich)
- Verschiebung: unrealisierbare Wünsche werden an einem Ersatzobjekt realisiert (bsp Wut
auf Chef wird daheim ausgeübt)
- Rationalisierung: unangemessene Verhaltensweisen werden mit „vernünftigen“ Gründen
gerechtfertigt (bsp Schüler sagt, Unterricht war schlecht, weil er die Prüfung verhauen hat)