1. Bestandsaufnahme:
• Baujahr: 2003-2007
• Architekt: Peter Zumthor
• Lage: Köln, Deutschland; Stadtmitte, in Nähe zum Kölner Dom
• Funktion: museal, sakral; Sakralbau in der Dimension eines Museums
• Geschichte: Kirche Kolumba (spätgotische 5-Schiffige Basilika), eine der
ältesten und bedeutendsten, wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nur
teilweise wieder aufgebaut. Erhalten blieb eine Marienstatue, für die eine
kleine Kapelle im ehemaligen Bereich des Turms gebaut wurde. Der Rest
wurde nicht vor der Witterung geschützt.
Die Funde der Fragmente gehen weit zurück, auch Reste von römischen
Bauten wurden gefunden da auf die Kirche immer wieder aufgebaut
wurde.
• Peter gewann einen Architekturwettbewerb für den Entwurf des Museums
1997
2. Beschreibung (von außen nach innen)
• Wirkung:
→ Außen: Neuartig und doch alt, verwinkelt,
innovativ, sehr interessant, klobig,
, zusammengesetzt, fragmentarisch
→ Innen: hell, verspielt, atmosphärisch, divers, dynamisch,
abwechslungsreich, still, andächtig, sphärisch
• Aussehen:
→ Grundriss: unregelmäßig, verschachtelt und asymmetrisch aufgebaut
→ Baukörper: ebenfalls unregelmäßig, zwar vom Grundriss hochgezogen,
doch teilweise höher gesetzte Stockwerke bzw. niedriger; erinnert an
Türme
→ Materialien: Fundament: Ruine der Kirche Kolumba, die Teile die noch
von der Fassade erhalten sind werden in die neue Fassade eingebunden
- neue Fassade besteht aus „Kolumbaziegeln“: speziell für das Museum
entwickelte weißgraue handgeformte Ziegelsteine aus dänischer
Fabrikation; abgestimmt auf die Luftdurchlässigkeit und den
Feuchtigkeitsgehalt; durch besonderes Maß (orientiert an den
Fundamentssteinen) einfach mit den Fragmenten zu verbinden
- Kolumbaziegel wurden mit Mörtel mit dem Fragment verbunden →
Filtermauerwerk: es schützt vor Witterung durch zweischaliges
Mauerwerk (Vorsatzschale fest verbunden mit den Hintermauerziegeln),
lässt aber auch Licht hindurch durch die löchrige Struktur
→ Pullovermauerwerk (durchbrochenes Muster) in 12m Höhe über den
Ausgrabungen
- Das Gebäude steht auf Stützen die sich (dünn) im Gebäude selbst
befinden und teilweise (dick, ca. 30cm) durch die Ruinenteile
hindurchgebohrt wurden (nötig, da die Fragmente die Last des Gebäudes
nicht tragen konnten; ersetzen des instabilen Fragments durch
Implantatsstützen)* (siehe Bohrarbeiten)
→ Zugang: quadratisches „Loch“ in der Außenwand im neuen Teil der
Fassade
→ Raumprogramm: mehrere Stockwerke, keine abgetrennten Räume
durch Türen
→ Museumscharakter
- innen herrscht Außenklima → Schutz der Ruine
- zwei Obergeschosse des Museums, darunter die Ausgrabungen
- Muschelkalk für den Boden des Museums des Foyers; Birnholz in der
Garderobe und Eukalyptuswurzel für den Empfangstresen